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Pleite eines Gutschein-Anbieters im Saarland

Schock für Kunden und Firmen: Sind zig Einkaufs-Gutscheine in Mühldorf nun wertlos?

Aktionsgemeinschafts-Chef Christian Kühl mit einem ganzen Karton mit Einkaufs-Gutscheinen. Derzeit besteht die Gefahr, dass Kunden und heimische Firmen auf den Kosten der Gutscheinaktion sitzen bleiben.
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Aktionsgemeinschafts-Chef Christian Kühl mit einem ganzen Karton mit Einkaufs-Gutscheinen. Derzeit besteht die Gefahr, dass Kunden und heimische Firmen auf den Kosten der Gutscheinaktion sitzen bleiben.

Ein Anbieter von Einkaufsgutscheinen im fernen Saarland ist pleite. Was sich weit weg anhört, ist ganz nah: Womöglich Tausende Gutscheine sind ungültig und verursachen in Mühldorf einen Schaden im sechsstelligen Bereich für Firmen und Kunden. Gibt es einen Ausweg?

Mühldorf/Saarbrücken – Es ist eine einseitige Mitteilung, die eine große Hoffnung zunichtemacht: die Keep Local GmbH ist pleite. Das Unternehmen aus St. Wendel, gegründet 2019, hat am Freitag, 12. Juli, beim Amtsgericht Saarbrücken Insolvenzantrag gestellt. Das kann auch heimische Geschäfte und Kunden viel Geld kosten.

Gutscheine für sechsstelligen Betrag

Die Aktionsgemeinschaft „Mühldorf vor Ort“ hat die Zusammenarbeit mit dem Gutscheinanbieter vor zwei Jahren begonnen. Seitdem, sagt Aktionsgemeinschaftsvorsitzender Christian Kühl, sind in Mühldorf Einkaufsgutscheine in einem sechsstelligen Eurobetrag ausgegeben worden, mithin über 100.000 Euro.

Wie viele davon bereits eingelöst wurden und wie viele noch im Umlauf ist, lässt sich laut Kühl derzeit noch nicht sagen. „Wir werten das gerade aus.“

Den größten Schaden dürften Mühldorfer Firmen, Einrichtungen und Behörden haben. Einige von ihnen haben nach Angaben Kühls viele Einkaufsgutscheine gekauft, um sie als Geschenke an Mitarbeiter weiterzugeben.

Gutscheine sind derzeit wertlos

Durch die Insolvenz sind diese Gutscheine derzeit wertlos. Nach Angaben des Insolvenzverwalters, Rechtsanwalt Andreas Liebaug, können bereits seit Anfang vergangener Woche keine Gutscheine mehr eingelöst oder gekauft werden. „Leider, leider“, sagt Aktionsgemeinschaftsvorsitzender Kühl, „das Geld ist weg.“

Und damit bleiben Kunden auf wertlosen Gutscheinen sitzen, Firmen und Institutionen haben vergeblich investiert, und auch die Mühldorfer Kaufleute sind Leidtragende. Ihnen geht Umsatz verloren.

Schock für Mühldorf

Aktiongemeinschaftsvorsitzender Kühl bezeichnet die Nachricht von der Insolvenz der Keep Local GmbH deshalb als Schock. 2018 führte die Aktionsgemeinschaft zum ersten Mal Gutscheine ein. Vor zwei Jahren entschied die Interessensvertretung der Händler, mit Keep Local zusammenzuarbeiten, um die Verwaltungskosten zu reduzieren.

Bundesweit sind nach Angaben des Insolvenzverwalters Liebaug Gutscheine im Wert von etwa 1,2 Millionen Euro im Umlauf. Gegründet wurde die Gutscheinplattform im Jahr 2019 im Saarland und expandierte seitdem in mehr als 100 Städte und Regionen in ganz Deutschland.

Insolvenzverwalter Liebaug gibt die Zahl der Partnerunternehmen mit 2000 an.

Hoffnung für die Firma und die damit verbundenen Kunden gibt es kaum: Nach erster Einschätzung des Insolvenzverwalters Liebaug wird eine Fortführung des Unternehmens nicht möglich sein. Ende Juli werde feststehen, ob und wie es weitergeht.

Aktionsgemeinschaft will Lösung finden

Die Aktionsgemeinschaft will für Mühldorf trotzdem eine Lösung finden, verspricht Christian Kühl, der selbst ein Geschäft in der Innenstadt führt. „Wir arbeiten an einer Möglichkeit, dass die Einkaufsgutscheine zusammen mit einem Mindestumsatz in den Geschäften eingelöst werden können.“

Trotz der Pleite hält Kühl am Sinn eines Gutscheinangebots fest, das Kunden an den Einzelhandel binden soll. In der kommenden Woche will die Aktionsgemeinschaft nach einem anderen Anbieter suchen, der eine Zusammenarbeit ermöglicht.

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