Nach Rücktritt von Robert Wimmer
Neue Gemeinderätin in Polling: Das will Grit Berdel bewegen - und das wünscht sie sich
Nach 16 Jahren hat Pollings Gemeinderat Robert Wimmer sein Mandat niedergelegt. Grit Berdel rückt gerne nach. Das wünscht sie sich.
Polling – Gemeinderat in Polling – für Grit Berdel ist damit in der jüngsten Sitzung durchaus ein Wunsch in Erfüllung gegangen. „Das wollte ich schon 2020. Deswegen habe ich damals bei den Freien Wählern kandidiert“, erzählt die 50-Jährige.
Sie besetzt damit den Stuhl, zwischen Karin Mayerhofer und Bernd Michel, den Robert Wimmer im Oktober aus eigenen Stücken geräumt hatte. Nach 16 Jahren machte er Schluss mit der Arbeit im Gemeinderat. Die Entwicklungen im Gemeinderat und die Unterstellung, dass die Gemeinde- und VG-Räte für die Fluktuation im Rathaus verantwortlich seien, hatten ihn zum Rücktritt bewogen. Wimmer: „Ein Ehrenamt muss Spaß machen.“
Dank an „hochgeschätzten Kollegen“
Zweiter Bürgermeister Andreas Maierhofer, der anstelle des erkrankten Bürgermeisters Lorenz Kronberger die Sitzung geleitet hatte, sprach dem „hochgeschätzten Kollegen“ den Dank aller für sein Engagement aus.
Auf der Liste der Nachrücker standen Günther Schleibinger und Christian Schimpfhauser vor Berdel. Doch beide Männer winkten ab. Und so war die Reihe an Berdel.
Vollzeitjob, Familie, Haus und Sport „in allen Variationen“
Die Mutter zweier Kinder im Alter von 17 und 19 Jahren stammt aus dem Erzgebirge, zog wegen der Ausbildung nach Bayern und kam vor 17 Jahren nach Polling: „Wegen der Liebe.“ In Polling engagierte sie sich früher unter anderem im Sportverein beim Kinderturnen und in der Kirche bei den Familiengottesdiensten. Seit zehn Jahren ist sie Kämmerin in der Nachbargemeinde Tüßling. Wenn ihr neben Vollzeitjob, Haus und Familie noch Zeit bleibt, „dann mache ich Sport in allen Variationen“, erzählt sie. Vor allem das Radfahren habe es ihr angetan.
Der Wunsch: Geothermie und sachliche Diskussionen
Jetzt kommt ihr Ehrenamt als Gemeinderätin dazu. „Da kann ich in der Gemeinde etwas aktiv bewegen“, begründet sie ihr Engagement. Vor allem die Geothermie und der Aufbau eines Fernwärmenetzes für die Gemeinde sei ihr „sehr, sehr wichtig“.
Sie hat auch schon als Besucher Sitzungen verfolgt. Ihr Wunsch für die Zusammenarbeit im Gemeinderat: „Sachlich diskutieren“, so wie sie es in ihrer ersten Sitzung unter Leitung des Zweiten Bürgermeisters Maierhofer erlebt hat. „Ich hoffe, dass es so weiter geht.“
„So wahr mir Gott helfe“
Und so haben die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig Robert Wimmer aus seinem Mandat entlassen und Grit Berdel als Nachfolgerin sowie als neues Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss bestätigt. Vor dem Zweiten Bürgermeister Maierhofer legte sie ihren Amtseid ab und schloss mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“
In einer ersten Version hieß es irrtümlich, dass sich Grit Berdel aktuell noch im Sportverein und der Kirche engagiert. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen.