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Mehr Artenvielfalt im Stadtpark

Natur statt Beton-Becken: Das plant der Bund Naturschutz im Waldkraiburger Stadtpark

Am Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark Bettina Rolle und Alexander Bitzer
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Mit Alexander Bitzer (Mitte) verschafft sich Bettina Rolle vor Ort ein Bild, was am Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark getan werden muss.

Bunte Vielfalt statt tristem Grau: Seit Jahren liegt das Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark brach. Der Bund Naturschutz legt nun Hand an und will es in ein Feuchtbiotop verwandeln. Was es dazu alles braucht.

Waldkraiburg – Gemeinsam anpacken – eine Devise, die sich zuletzt in Waldkraiburg immer mehr herauskristallisiert. Nach „Der Sommer zieht durch die Stadt“ nun die nächste größere ehrenamtliche Aktion, bei der Freiwillige der Stadt zur Seite springen, federführend unter der Leitung der Ortsgruppe vom Bund Naturschutz.

Genau in seinem Metier bringt sich der Bund Naturschutz ein, sitzt seit April in den Startlöchern. Aus dem maroden Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark soll sich in den nächsten Jahren ein farbenprächtiges Feuchtbiotop entwickeln, erste Arbeiten laufen bereits.

„Es gibt eine Arbeitsgruppe Stadtnatur mit Vertretern vom Bund Naturschutz, der Stadtverwaltung, vom Bauhof und der Stadtgärtnerei“, erklärt BN-Ortsvorsitzende Bettina Rolle. Plan ist es, dass Ehrenamtliche Hand anlegen am maroden Wasserbecken, in dem schon lange kein Wasser mehr plätschert. Je nach Verfügbarkeit greifen auch Mitarbeiter der Stadt ein, unterstützen mit Maschinen.

Auf Mithilfe und Spenden angewiesen

Ansonsten ist der Bund Naturschutz aber auf die Mithilfe Freiwilliger angewiesen und auf Spendengelder. „Wir bekommen jetzt schon Zulauf, machen aber bislang noch kaum Werbung für unser Projekt“, erklärt Bettina Rolle. Sie ist voller Motivation und Überzeugung, dass das ein schönes Projekt wird. „Wenn man etwas gemeinsam macht, dann geht doch was vorwärts, dann passiert was. Das wird was Schönes, wenn alle mitanpacken.“

Gestaltet wurde das Becken zur Landesgartenschau 1995, doch von seinem Glanz vergangener Tage ist nicht viel übrig. Seit Jahren bietet es nur noch einen trockenen, traurigen Anblick. Das Becken ist so marode, dass es nicht mehr betrieben wird. Eine Sanierung übersteigt mit geschätzten 130.000 Euro das Budget der Stadt bei Weiten. So kam die Idee zustande, dass es nicht zugeschüttet, sondern ein Feuchtbiotop errichtet werden soll.

Eine Idee, hinter der der Bund Naturschutz steht und sich von Anfang an einbringt. Auf einfache Art und Weise soll das Becken revitalisiert werden, in dem neuer Lebensraum für Insekten, Vögel und Amphibien entsteht. Artenvielfalt im Kleinen. Unterschiedliche Sträucher, Stauden und Wildblumen listet der Bund Naturschutz auf, dazu braucht es Erde, Kies und Substrat. 5000 bis 6000 Euro soll alles zusammen kosten, dazu kommt noch die Arbeitszeit.

Bodenproben bereits genommen

Aber nichts davon soll bei der Stadt aufschlagen. „Wir werden dazu Spenden sammeln, die ersten sind dazu schon eingegangen“, erklärt Bettina Rolle. Auch für die benötigten 100 Tonnen Kies haben sich vier Kieswerke bereiterklärt, das Material zu spenden. Der Transport ist ebenfalls bereits geklärt.

Bodenproben sind genommen, damit weiß man: Schadstoffe wurden nicht verbaut. Nur die Gummibeschichtung und alte Beschläge des Beckens müssen entfernt werden und das soll noch in diesem Jahr passieren. Außerdem will man den Boden aufbrechen, um später Staunässe zu vermeiden. „Sukzessive geht es voran, viele Einsätze passieren über das Ehrenamt“, erklärt Bettina Rolle zum weiteren Vorgehen. Unterschiedliche Folien werden in den jeweiligen Bereichen verlegt, zur Mauer hin wird Erdreich aufgetragen. Zimtrosen und Geisklee sollen dort als natürliche Abgrenzung gepflanzt werden.

Eine Fotomontage von der Ortsgruppe des Bund Naturschutz: So könnte sich das marode Wasserbecken in Waldkraiburgs Stadtpark in den nächsten Jahren entwickeln.

Ab Frühjahr sollen die Stauden gepflanzt und gesät werden. „Die Pflanzen sind so gewählt, dass auf lange Sicht bei der Pflege kein hoher Aufwand betrieben werden muss.“ Allerdings müsse in den ersten drei Jahren intensiv Unkraut gezupft werden, damit sich unerwünschte Pflanzen nicht ansiedeln.

Ehrenamtliche gesucht

In einer Broschüre hat der Bund Naturschutz alles zusammengefasst, was im Stadtpark passiert. Eine Fotomontage gibt einen Eindruck, wie sich das leere graue Betonbecken zu einem farbenfrohen Biotop entwickeln kann. „So wird das aber noch nicht im nächsten Jahr aussehen. Das dauert, bis sich alles entwickelt und das Becken einwächst“, sagt Rolle.

Mit einem Werbebanner will der Bund Naturschutz während der Arbeiten darauf aufmerksam machen, was im Stadtpark passiert. Und zur Mithilfe auffordern. „Jede Hand wird benötigt“, sagt Bettina Rolle, die sehr gerne auch Jugendliche am Wasserbecken sehen würde. Auch als eine Art Praxisunterricht. „Viele wissen nur sehr wenig über die Pflanzen und Tiere.“ Wer mithelfen will, kann sich in der Geschäftsstelle vom Bund Naturschutz melden unter Telefon 08638/3701 oder E-Mail muehldorf@bund-naturschutz.de.

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