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Verweigerte Ehrung in Polling

Diskussion um verwehrte Ehrung einer Schülerin: Warum sie jetzt wohl doch 100 Euro bekommt

Wie Pollings Bürgermeister mit einer Einserschülerin aus seiner Gemeinde umspringt, hat große Kritik ausgelöst
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Nachdem einer Einserschülerin in Polling die Ehrung verweigert wurde, ist die Kritik an Pollings Bürgermeister groß.

Die nicht gewährte Ehrung einer Auszubildenden in Polling schlägt hohe Wellen. Nicht nur in Leserbriefen, sondern auch in Online-Kommentaren wird das Verhalten des Bürgermeisters kritisiert.

Polling – Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken, aber auch in E-Mails, sind deutlich. Das Gros der Wortführer geißelt die Ablehnung von Pollings Bürgermeister Lorenz Kronberger, eine Einserschülerin zu ehren. Diese Verweigerung durch den Bürgermeister wird an einer Stelle als „Erbärmlich“ beschrieben, ein anderer glaubt, dass „die besten in der Berufsschule sicherlich nicht immer auch die besten und fleißigsten in der Arbeit“ sind. Trotzdem spreche es nicht für den Bürgermeister, wenn er seine eigenen Azubis mit tollen Leistungen in der Ausbildung „nicht mal ehrt und so unsouverän damit umgeht“.

Entweder alle oder niemand

In einem anderen Kommentar auf Innsalzach24 heißt es: „Entweder werden alle, die den Kriterien entsprechen, ausgezeichnet oder niemand!“ Alles andere sei Mobbing. Etwas kritischer sieht es ein anderer Leser, der nicht nur die Note betrachten will: „Eine Note von 1,x ist gut, aber leistet sie das auch in der Arbeit?“

Die Frage, die sich vielen Leser stellen: Ist eine Ehrung überhaupt noch zeitgemäß? Und: Welche Kriterien gelten für eine solche Ehrung in anderen Gemeinden? Groß ist der Unterschied dort nicht, wie eine Nachfrage ergeben hat. In Neumarkt-St. Veit zum Beispiel werden grundsätzlich alle Schul- und Berufsabsolventen geehrt, die eine Eins vor dem Komma haben. „Besser als Zwei“, laute nach Informationen aus dem Rathaus die Vorgabe. Die gleiche Regel gilt in Egglkofen.

Ausnahmeregelung bei Realschülern, die weitermachen

In der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach mit den Mitgliedsgemeinden Erharting, Niedertaufkirchen und Niederbergkirchen heißt es: „Alle werden gleich behandelt.“ Einzige Ausnahme: Wenn ein Realschüler sich dafür entscheidet, nach dem Quali in der 9. Klasse die Schule weiter zu besuchen, um die Mittlere Reife zu erwerben, dann fällt auch hier die Ehrung flach. Nur Schüler, die nach der 9. Klasse die Schule verlassen, würden geehrt.

Für den Umgang mit einer Einserschülerin ernet Pollings Bürgermeister Lorwenz Kronberger viel Kritik. Die Vorgehensweise sei „unsouvrän“ ist in den Kommentaspalten zu lesen.

In der Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen mit den Gemeinden Oberbergkirchen, Schönberg, Lohkirchen und Zangberg ist für die Ehrung eines erfolgreichen Schülers die Eins vor dem Komma ausschlaggebend. Grundsätzlich werden junge Gemeindebürger aber nur einmal geehrt. Außer in Zangberg, dort gibt es Anerkennung auch für Studenten und Auszubildende, die mit einer Eins vor dem Komma abgeschlossen haben.

In Polling gilt eine auf die Zehntel genaue Festlegung

In Polling ist auf die Zehntel genau festgelegt, wer von der Gemeinde ein Geldgeschenk sowie ein Schreibset beziehungsweise eine Einladung zum Essen erhält. Bürgermeister Kronberger bezieht sich dabei auf Richtlinien, die seit 2012 unverändert gelten würden. Damals habe der Pollinger Kulturausschuss darüber debattiert und in der Niederschrift festgehalten, die der Redaktion vorliegt: Geehrt werden neben dem Berufsschulabschluss unter 1,5 auch Bürger, die Studium, Ausbildungsberuf und Meisterprüfung mit einer 1,5 und besser abgelegt haben.

Der Hauptschulabschluss sollte in Polling ebenfalls 1,5 und besser sein. Für Mittlere Reife, Abitur, auch an FOS und BOS, stehe die 1,8 als Richtwert, macht Kronberger deutlich. „Es geht darum, alles möglichst gerecht zu machen. Ob ein 1,8-Hauptschulabschluss das Niveau eines 1,6 Abitur hat, möchte ich damit aber nicht beurteilt haben.“

Geht es ums Geld?

Geht es letztendlich ums Geld? Das vermutet unter anderem ein Leserbriefschreiber. In seiner E-Mail ist von „Krämerseelen“ die Rede, die der Schülerin „auf ungerechte Weise die Ehrung“ versagt hätten. Der Leserbriefschreiber kündigte an, der Auszubildenden das versagte Geldgeschenk zu spendieren und will ihr 100 Euro schenken.

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