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So geht es weiter

Obdachlose in Mühldorf bekommen nach Brand neue Unterkunft - Gibt es Verbesserungen?

Das Ende der Holzheizung und des Sägeplatzes: In den Neubauten soll es elektrische Heizungen in allen Wohnungen geben.
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Im alten Obdachlosenheim wurde mit Holz geheizt.

So geht es nach dem Brand in der Altöttinger Straße weiter: In Mühldorf soll es eine neue Unterkunft für Wohnungslose entstehen. Bis wann das passiert und warum es jetzt so schnell geht.

Mühldorf - 1,2 Millionen Euro will die Stadt im nächsten Frühjahr in die Hand nehmen, um an der Altöttinger Straße ein neues Obdachlosenasyl zu bauen. Das sagte Bürgermeister Michael Hetzl (UM) nach der nicht-öffentlichen Sitzung des Stadtrats auf Anfrage. In Modulbauweise soll dort bis Mitte des Jahres die neue Unterkunft entstehen, die Platz für 24 Menschen in acht Wohnungen bieten soll. Das hat der Stadtrat nach Angaben Hetzls beschlossen.

Das neue, zweistöckige Gebäude soll auch ein Beratungszimmer für die Caritas zur Betreuung der Obdachlosen erhalten. Die Caritas will im Rahmen eines Modellprojekts den Bewohnern helfen, wieder selbstständig in einer eigenen Wohnung leben zu können.

Das Problem: Diese Modellprojekte laufen nach zwei Jahren durch die Regierung von Oberbayern aus und damit endet die Finanzierung. Bürgermeister Hetzl sagt danach aber die Finanzierung durch die Stadt zu: „Wir sehen es als sehr wichtig an. Deshalb ist es schade, dass die Förderung ausläuft, denn die Leute brauchen Hilfe.“

Stadt will Lebensbedingungen verbessern

Die Stadt will auch die zweifelhaften Lebensbedingungen in der Altöttinger Straße verbessern. Denn derzeit gibt es keine Duschen, die Bewohner müssen mit Holz heizen. Künftig gibt es wie bisher Warmwasser in den Wohnungen und vier Gemeinschaftsduschen in den Wohnräumen. Die werden künftig elektrisch beheizt.

Dazu kommt eine Grundausstattung der Wohnungen. Anders als zurzeit will die Stadt sie möbliert vergeben: Bett, Schrank, Tisch und eine kleine Einbauküche gehören dazu.

Hetzl hofft, dass der Bau nicht sehr lange dauert: „Wir wollen vor den Sommerferien im Juli fertig sein.“

Alte Häuser werden abgerissen

Die beiden bestehenden Wohnblocks an der Altöttinger Straße werden nach Fertigstellung des neuen Obdachlosenhauses abgerissen. Nach dem Brand Anfang Dezember ist das südliche ohnehin nicht mehr nutzbar. „Was wir mit der Fläche machen, steht noch nicht fest“, sagt Hetzl.

Der Brand in einer Wohnung am 5. Dezember hatte die Situation im Obdachlosenhaus der Stadt wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.

Betreuung für Wohnungslose geplant

So kritisierte der ehemalige Obdachlose Manfred Brunner vor allem: „Es gibt keine Unterstützung, damit Menschen, die Hilfe brauchen, Hilfe bekommen.“ Wie wichtig die ist, betonte auch Franziska Münch, Leiterin der Caritas-Fachstelle zur Prävention von Wohnungslosigkeit. Sie sagte: „Es gibt viele Gründe, die Menschen in die Obdachlosigkeit führen.“ Psychische Erkrankungen, körperliche Gebrechen, erlittene Gewalt, Sucht. „Wohnungslosigkeit ist oft der Auslöser, dass Menschen beginnen, sich zu kümmern.“

Kosten von 1,2 Millionen Euro

Mit Kosten von 1,2 Millionen Euro wird die neue Obdachlosenunterkunft um 30 Prozent teurer als zunächst veranschlagt. Grund ist laut Hetzl die derzeit große Nachfrage von solchen Containerbauten für Flüchtlinge, für die Unterkünfte geschaffen werden müssen. Damit verbunden sei die Aufhebung des Ausschreibungsverfahrens für diese Flüchtlingsunterkünfte. Damit könnten Kommunen die Anschaffung ohne Vergabeverfahren durchführen. Das führt laut Hetzl dazu, dass Gemeinden, die wie Mühldorf ausschreiben müssten, nur noch wenige Angebote erhielten. Im Fall der Flüchtlingsunterkunft habe es nur ein Angebot gegeben.

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