Grippe und Corona
Nur noch mit Maske ins Krankenhaus? So sieht es in den Kliniken im Landkreis Mühldorf aus
Die Zahl der Corona- und Grippekranken steigt. Viele Krankenhäuser befassen sich mit der Frage, wie Patienten und Mitarbeiter geschützt werden können. Kommt wieder eine Maskenpflicht?
Mühldorf– Noch ist es in den Kliniken nur eine Bitte, doch die wird jeden Tag dringlicher: beim Besuch eines Krankenhauses eine Maske zu tragen. Dr. Johann Mattes, Leiter der Hygiene am „InnKlinikum“ in den Landkreisen Altötting und Mühldorf sagt: „Für Besucher besteht derzeit keine Maskenpflicht. Wenn das Maskentragen jedoch auf freiwilliger Basis geschieht, unterstützen wir das.“ Besucher mit Erkältungssymptomen sollten die Klinik nicht betreten.
Maskenpflicht in bestimmten Bereichen denkbar
Möglich sei künftig eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen. „Bereits jetzt tragen aber schon viele Mitarbeiter auf freiwilliger Basis oder situationsbezogen Mund-Nasen-Schutz oder FFP2-Masken“, sagt der Hygienebeauftragte der Kliniken.
Als Grund für die derzeitige Regelung nennt Mattes die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts. Das Institut habe bisher keine Empfehlung zu einer generellen Maskenpflicht in Kliniken herausgegeben. Mattes: „Wir beobachten das Infektionsgeschehen in unseren Häusern jedoch sehr genau.“
Zahl der Infektionen nimmt zu
Denn seit Mitte September nimmt die Zahl der Corona-Infektionen in den Kliniken wieder zu. „Seit etwa einem Monat versorgen wir im Gesamt-InnKlinikum täglich rund 30 Patienten.“ Diese seien zumeist über 70 Jahre alt. „Etwa ein Viertel der Corona-Patienten befindet sich aufgrund einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung, etwa 75 Prozent der Corona-Patienten wurden wegen anderer Ursachen stationär aufgenommen und hatten zusätzlich Corona-Symptome“, sagt Mattes. „Im Vergleich zu früheren Corona-Infektionswellen fällt auf, dass schwere Verläufe deutlich seltener auftreten.“
Influenza-Patienten spielen dagegen kaum eine Rolle, auch die Mitarbeiter sind nicht stärker betroffen als jahreszeitlich üblich. „Insofern gibt es aktuell keine Leistungseinschränkungen durch Corona oder Influenza.“
Immer wieder kleinere Corona-Ausbrüche
Wie sich die Corona-Lage generell darstellt, lässt sich laut Gesundheitsamt Mühldorf kaum sagen. Laut Dr. Cornelia Erat gibt es derzeit immer wieder kleinere Corona-Ausbrüche in den Altenheimen. „Die übrigen Fälle werden nicht erfasst, da derzeit kaum getestet wird.“
Die Grippe-Lage bezeichnet sie als „aktuell noch sehr ruhig“: „Eine vorgezogene Influenzawelle, wie wir sie im vergangenen Jahr erlebt haben, gibt es bislang glücklicherweise nicht.“ Das zeigt auch eine Umfrage der OVB Heimatzeitung bei Behörden und anderen Einrichtungen: Erkrankungen und Ausfälle, die die Arbeit und Leistungsfähigkeit einschränken, gibt es im Landkreis im Gegensatz zu anderen Gegenden in Bayern noch nicht.
Auf Nummer sicher gehen und Maske tragen
Wer auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt die Ärztin Masken: Sie schützen andere, wenn der Träger selbst Grippe- oder Corona-Symptome hat. Und er schützt sich selbst vor möglichen Infektionen, wenn er nah mit anderen zusammen ist.
Dr. Mattes vom „InnKlinikum“ weist auf den Schutz durch eine Impfung hin. „Angesichts der aktuellen Corona-Welle und der zu erwartenden Influenza-Welle empfehle ich Beschäftigten im Gesundheitswesen und Menschen mit Risikofaktoren oder im höheren Lebensalter beide Schutzimpfungen durchführen zu lassen.“