Kühl sprach sich für ein Parkdeck auf dem Sümö-Gelände aus, um die Altstadt zu entlasten; Unternehmen, Geschäfte, Praxen und Kanzleien sollten hier Dauerparkplätze bekommen. „Wir haben tatsächlich immer mehr Firmen, die überlegen, aus der Innenstadt abzuwandern, weil sie nicht wissen, wo ihre Mitarbeiter parken sollen.“

Parkplätze für Mitarbeiter dringend benötigt

Kühl verwies auf eine Bank. Die wolle 60 Arbeitsplätze schaffen, habe die Pläne wegen mangelnder Parkplätze aber bislang nicht umsetzt. Ein großer Einzelhändler habe ganz konkrete Abwanderungspläne ins Gewerbegebiet, weil es für die Mitarbeiter keine Parkmöglichkeiten gebe. „Die Unternehmen würden bezahlen für diese Parkplätze, und die Innenstadt hätte wieder mehr Platz, weil vorhandene Parkplätze nicht von Mitarbeitern der ansässigen Firmen belegt werden müssten“, so Kühl.

Kühl kritisierte auch den Stadtrat: Seit Jahren werde geredet, aber es gehe nichts voran. Er habe auch kein Verständnis, dass trotz eines bereits durchgeführten Ideenwettbewerbs, eine Ideensammlung aus der CSU noch einmal begutachtet werden solle. Das führe erneut zu deutlichen Verzögerungen. „Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann verliert die Innenstadt, dann ist der Drops gelutscht“, so Kühl. Die Aktionsgemeinschaft habe immer Gesprächsbereitschaft gezeigt, leider sei diese in der Politik, mit wenigen Ausnahmen, nur selten zu finden gewesen.

Hetzl zu CSU-Plänen: „Abwegig“, „Schwachsinn“

Unterstützung bekam er von Bürgermeister Michael Hetzl. Der hatte weder für die Ideensammlung noch für ein weiteres Planungsgutachten Verständnis: „Wir können hier keinen Campus hinstellen, bei dem die Gebäude nur fünf Meter niedriger sind als der Kirchturm, da lacht uns der Denkmalschutz aus.“

Auch der Gedanke, dass eine große Zahl von Studenten mittags und abends die innerstädtische Gastronomie bevölkern, hält Hetzl für „abwegig“: „So viel Geld haben die leider nicht. Das sind Studenten, vielleicht werden die bei der CSU falsch eingeschätzt in ihrer Vermögenssituation“. 

Hetzl betrachtet den Antrag der CSU völlig überflüssig. Es werde über Pläne diskutiert, die man eigentlich nur als „Luftschlösser“ bezeichnen könnte, vielleicht sogar als „Schwachsinn“. 

Geld für „unbezahlbare Hirngespinste“

Für Hetzl gebe man Geld für eine teure Studie aus, die sich mit „unbezahlbaren Hirngespinsten“ beschäftige. „Ich weiß nicht, was das soll, aber ich weiß, dass ein Campus in Mühldorf 100 Millionen kostet. Wir müssten die Hälfte davon bezahlen und es gibt, das hat mir Minister Blume bestätigt, keinen Euro Zuschuss vom Staat. Damit sollte sich so eine Idee eigentlich schon erledigt haben, so schön der Traum für manchen auch ist“.

Allerdings musste der Bürgermeister eingestehen, dass seine Meinung wohl keine Mehrheit im Gremium finden werde. In der Demokratie entscheide die Mehrheit, „und ich denke, die habe ich hier nicht auf meiner Seite“.

Hoffen auf eine vernünftige Planung

Bürgermeister und Aktionsgemeinschaft vereinbarten, im Gespräch zu bleiben und eine vernünftige Lösung anzustreben. Kühl erklärte, seine Hoffnung auf eine im Sinne der Stadt vernünftige Planung noch nicht aufgeben zu wollen.

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In seinem Jahresbericht für 2022 erinnerte Kühl an eine Reihe von Aktivitäten der Aktionsgemeinschaft: Die verkaufsoffenen Sonntage seien gut gelaufen, das Projekt „Radeln und Shoppen“ soll noch einmal durchdacht und vielleicht sogar ausgebaut werden, ein Runder Tisch zum Sümö-Gelände habe zwar stattgefunden, aber leider keine konkreten Ergebnisse erbracht. Diskutiert wurden auch die Planungen für den Christkindlmarkt 2023 und mögliche Änderungen 2024.

Verkaufsoffene Sonntage 2024 und Pop-up Store

Die verkaufsoffenen Sonntage 2024 sind geplant am 17. März mit einer großen Auto-Neuwagenschau, am 5. Mai mit einem italienischen Marktplatz „Mercato Bella Italia“ in der Innenstadt und am 27. Oktober der Simon-Judi-Markt.

Außerdem wurde die Idee eines „Pop-up Stores“ diskutiert. Der solle jungen Unternehmern ermöglichen, für einen begrenzten Zeitraum ihre Produkte in einem Laden am Stadtplatz vorzustellen und zu verkaufen. Ein Konzept, das, so Christian Kühl, auch andernorts schon erfolgreich ist.

krb