Elf Monate ohne Internet
„Eine Frechheit“: Mühldorferin wird von Vodafone hingehalten
Elf Monate musste die Mühldorferin Christiane Haslinger ohne Internet auskommen, obwohl sie immer alle Rechnungen bezahlt hat. Dann versprach Vodafone eine Erstattung. Und jetzt?
Mühldorf – Vier Wochen ist es jetzt her, dass OVB über Christine Haslinger und ihre Probleme mit Vodafone in Mühldorf berichtet hat. Vier Wochen ist es her, dass Vodafone-Sprecher Volker Petendorf erklärte, sie müsse für die Zeit vom 12. März bis zum 11. September für das Internet nichts bezahlen, sie bekomme das Geld erstattet beziehungsweise es werde mit offenen Forderungen verrechnet. Vier Wochen, in denen nichts passiert ist.
„Ich habe Null Komma Null bekommen“, sagt Christiane Haslinger gegenüber den OVB Heimatzeitungen. Und noch unverständlicher für sie: „Welche Forderungen soll Vodafone haben? Ich habe immer alles bezahlt.“ Insgesamt, so Haslinger, habe sie seit November 2022 an die 700 Euro für nichts bezahlt, weil das Internet und damit auch das Fernsehen nicht funktionierten, weil sie gutmütig war.
Von November 2022 bis September kein Internet
Seit November vergangenen Jahres hatte Christiane Haslinger kein Internet mehr. Immer wieder hatte sie bei der Hotline angerufen, war sie im Mühldorfer Vodafone-Shop. Auch der habe bei der Hotline angerufen, die Störung gemeldet. Geholfen habe alles nichts. Die Leitung blieb tot.
„Wenn ich meine Nachbarn nicht gehabt hätte, hätte ich nichts gehabt.“ So konnten sich Christiane Haslinger und ihre Tochter bei denen einloggen, von daheim aus arbeiten, die Online-Schule nutzen.
Unternehmen bestätigt nur zwei Störungsmeldungen
Auf Nachfrage bestätigte Vodafone-Sprecher Petendorf zwei Störungsmeldungen: am 28. Februar und am 13. April dieses Jahres. Am 6. März sei die Störung an der Telekom-Leitung, die Vodafone angemietet hat, behoben worden. Petendorf bestätigte ferner, dass es seit dem 12. März auf der Leitung keinen Verkehr mehr gab.
Christiane Haslinger bemühte sich weiterhin vergeblich um eine Lösung. Erfolglos. Im September kündigte sie ihren Vertrag schließlich entnervt fristlos.
Kundin werden gut 250 Euro zugesagt
Der Vodafone-Sprecher erklärte mit Blick auf den fehlenden Datenverkehr bereits vor Wochen auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen: „Für die Zeit vom 12. März bis zum 11. September muss sie daher auch nichts bezahlen.“ Die Internet-Gebühren von gut 250 Euro würden ihr erstattet beziehungsweise gutgeschrieben.
Doch bislang gab es nur eine Teilzahlung von 127,34 Euro für die Zeit vom 12. März bis zum 12. Juni. Insgesamt bekomme sie, so Petendorf, 251,88 Euro. „Die Gutschrift für den Zeitraum vom 13. Juni bis 11. September über 124,94 Euro wurde mit den offenen Forderungen verrechnet.“
Zeitpunkt der Abschlussrechnung offen
Welche Forderungen das seien, wollte der Vodafone-Sprecher gegenüber den OVB Heimatzeitungen nicht sagen: Das sei eine Angelegenheit zwischen dem Kundenservice und Frau Haslinger. Nur soviel: „Ich werde unseren Kundenservice bitten, das Thema Abschlussrechnung im direkten Dialog mit der Kundin zu klären.“ Bis wann die Klärung spätestens erfolgt? Diese Frage blieb unbeantwortet.
Für Christiane Haslinger ist das mehr als unverständlich. „Da bin ich ja mal gespannt. Ich weiß nicht, dass noch was offen ist.“ Das Verhalten von Vodafone sei „extrem enttäuschend.“ Sie war jahrelang sehr zufriedene Kundin und jetzt werden ihre Probleme seit November 2023 „konsequent“ ignoriert. Der Vodafone-Shop habe für sie immer wieder bei der Hotline angerufen. Von 700 Euro bekommt sie nur 250 Euro erstattet. „Das ist eigentlich eine gescheite Frechheit.“
Kein Geld, dafür viel Werbung
Christiane Haslinger hat von Vodafone zwar noch kein Geld und keine Abschlussrechnung erhalten, „dafür aber eine Kündigungsbestätigung über den Handy-Vertrag meiner Tochter, den ich gar nicht gekündigt habe, und einen Haufen Werbung.“
Zumindest die Kündigungsbestätigung freut sie. „Ich wollte unsere Handy-Verträge eh kündigen.“ Jetzt kommt sie zumindest unverhofft aus einem Vertrag früher raus.
Und seit dem Wechsel ihres Anbieters hat sie – auf der gleichen Leitung – auch wieder Internet, für das sie gerne zahlt: „Es ist top. Internet läuft, Fernsehen läuft. Das ist gigantisch.“

