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Zuletzt krachte es bei Unterneukirchen und in Mühldorf

Immer wieder Motorradunfälle in der Region: Das sagt und rät die Polizei

Zwei der Unfälle der jüngsten Zeit auf der B299 bei Unterneukirchen (links) und in Mühldorf am Inn (rechts).
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Zwei der Unfälle der jüngsten Zeit auf der B299 bei Unterneukirchen (links) und in Mühldorf am Inn (rechts).

In der jüngsten Zeit kam es in der Region immer wieder zu teils tragischen Verkehrsunfällen, bei denen Motorradfahrer beteiligt waren. Wir haben uns bei den Experten der „Kontrollgruppe Motorrad“ der Polizei in Holzkirchen erkundigt, was die häufigsten Unfallursachen sind und wie man diese vermeiden kann.

Holzkirchen - „In erster Linie sind es Verstöße gegen Verbote oder Gebote beziehungsweise allgemeiner gehalten gegen Verkehrsregeln. Würde jeder diese einhalten, gäbe es weniger Verkehrsunfälle. Jede Regel ist geeignet, bei einer Missachtung einen Unfall hervorzurufen. Das kann die Geschwindigkeitsüberschreitung sein, das kann das unterlassene Blinken sein, ebenso wie der fehlende Schulterblick, der nicht eingehaltene Sicherheitsabstand oder einfach mal Unaufmerksamkeit“, erläutert Michael Janski, Dienststellenleiter der Autobahnpolizeistation Holzkirchen. Dort ist die „Kontrollgruppe Motorrad“ beheimatet, die überall in der Region Aufgaben wie sowohl Verkehrskontrollen als auch Präventionsmaßnahmen rund um das Thema der Zweiräder war nimmt.

Immer wieder Motorradunfälle in der Region: Das sagt und rät die Polizei

Immer wieder kam es in der letzten Zeit in der Region zu teils tragischen Verkehrsunfällen, bei denen Motorradfahrer beteiligt waren. Anfang Mai forderte ein regelrechtes „rabenschwarzes Wochenende“ zwei Tote und mehrere Schwerverletzte. Auch in den vergangenen Tagen krachte es immer wieder: Am Samstagnachmittag kam es auf der B299 bei Unterneukirchen zu einem schweren Motorradunfall, bei dem ein Biker schwer verletzt wurde. Bereits am Abend desselben Tages kam es in Mühldorf am Inn zu einem Unfall zwischen einem Motorrad und einem Hund. Schließlich am Sonntagnachmittag erlitt ein Motorradfahrer, der bei Waldkraiburg von einem Auto erfasst wurde einen Unterschenkelbruch.

„Der Motorradfahrer taucht im Frühjahr überraschend wieder auf, nachdem er über den Winter aus dem Erscheinungsbild des Verkehrsgeschehens verschwunden war und geriet in Vergessenheit – beim Autofahrer“, bemerkt Kommissar Janski, „Auf der anderen Seite fängt der Motorradfahrer auf einem geringeren Könnenslevel an, als er in der Vorsaison aufgehört hat. Die Altersgruppe der Wiedereinsteiger oder Gelegenheitsfahrer, die müssen auch erst wieder mit dem Fahrzeug und der Fahrphysik vertraut werden. Auch das Fehlen dieser Kompetenzen kann unfallursächlich sein. Gegen Ende der Saison ist dann vielleicht der Übermut aus der Überzeugung sein Gefährt zu beherrschen schon wieder zu groß.“

Wie haben sich die Unfallzahlen entwickelt? „In meine Betrachtung ziehe ich den gesamten motorisierten Zweiradverkehr mit ein, das sind die großen Motorräder bis zum E-Bike. Hier hatten wir im Jahr 2022 in der Summe gut 1700 bekannte Unfälle in dieser Kategorie, davon 36 mit tödlichem Ausgang. Die E-Bikes sind mir daher so wichtig, da sie bei der Anzahl der Unfälle nahezu gleichauf liegen mit den großen Motorrädern mit jeweils gut 600 Unfällen. Leichtkrafträder und Kleinkrafträder sind ebenfalls gleich auf mit gut 200“, berichtet Janski, „In diesem Jahr ereigneten sich bereits 382 Unfälle bei sieben Toten. Im Vergleichszeitraum 2022 waren bereits acht Tote bei 438 Unfällen. Von einer Entwicklung darf man hier noch nicht reden.“

Polizei: Ursache sitzt meist hinter dem Lenker oder Steuer von Motorrad und Auto

„Dort, wo auch viele Motorradfahrer Hotspots definieren, passiert auch mehr. Kesselberg, Sylvenstein und Sudelfeld sind da immer zu nennen. Aber auch die alltäglichen Verkehrsschauplätze sind Ereignisorte, an denen in absoluten Zahlen mehr passiert. Strecken, auf denen Unfälle geschehen sind durchweg alle so möbliert, beschildert und abgesichert, dass das ausgeschlossen sein sollte. Die Ursache sitzt woanders“, mahnt der Kommissar, „Die sitzt hinter dem Steuer, sowohl des Motorrades als auch des Autos. Nicht angepasste Geschwindigkeit, Überholen trotz Unübersichtlichkeit, Überschätzen des eigenen Könnens, Übermut auf der Motorradfahrerseite, Unterschätzen des Platzbedarfes und der Geschwindigkeit eines Motorrades, überraschende Abbiegemanöver auf Seiten - All das führt zu teils schlimmen Unfällen!“

Er lege allen Bikern die Veranstaltung „Ride Safe“, in deren Rahmen die Polizei mit der Kontrollgruppe Motorrad einen Infostand betreibt, ans Herzen. „Dieses Jahr hatte die Veranstaltung aus unserer Sicht eine etwas andere Erscheinungsform, wir sind mit dem Infostand an drei Terminen an die Hotspots gefahren“, schließt Janski, „Jeder Motorradfahrer sollte jedoch ein Interesse daran haben, präpariert in die Saison einzusteigen, weswegen Fahrsicherheitstrainings als Warm-Up eine Empfehlung sind.“

hs

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