Problem für Schule und Vereine
Mittelschule Mühldorf ist nicht dicht: Welche Folgen ein Wasserschaden in der Turnhalle hat
Seit dem Unwetter Ende August ist die Turnhalle der Mittelschule gesperrt. Welche Folgen das hat und wie die Stadt das Wasser in Zukunft fernhalten will.
Mühldorf – An dem Tag, als ein Unwetter den Mühldorfer Volksfestplatz unter Wasser gesetzt hat, ist auch der Holzboden der Turnhalle der Mittelschule wieder nass geworden. Nicht ganz so massiv wie vor zwei Jahren als Ende Juni 2021 die Sporthalle für mehrere Monate unbenutzbar gemacht hat. Doch schlimm genug, um den Sportbetrieb in der Halle zu verhindern.
Hausmeister bemerkte Schaden früh
Wie die Stadt Mühldorf auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen mitteilte, wurde dieses Mal der Schaden bereits während des Unwetters am 26. August entdeckt. „Der Hausmeister arbeitete erst allein und dann mithilfe der Feuerwehr daran, den Schaden so gering wie möglich zu halten“, berichtet Sprecher Werner Kurzlechner. Schon am Montag nach dem samstäglichen Unwetter habe das Städtische Bauamt Kontakt mit einer Trocknungsfirma aufgenommen. „Aufgrund der stadtweit zahlreichen Wasserschäden im Zusammenhang mit dem Starkregenereignis konnte mit der Trocknung der Halle aber erst jetzt in dieser Woche begonnen werden.“
Es hat auch bereits einen Vor-Ort-Termin mit der Versicherung gegeben, bei dem das weitere Vorgehen abgestimmt wurde: „Trocknung, partielle Bodenöffnung, Sanierungsmaßnahmen abhängig von der fachlichen Einschätzung entsprechender Gutachter.“ Welcher Schaden insgesamt entstanden ist, muss jetzt mithilfe von Gutachtern geklärt werden. Dazu muss der Boden teilweise geöffnet werden, um den Zustand der Unterkonstruktion beurteilen zu können.
Bauliche Maßnahme half nichts
Nach dem Wasserschaden von 2021 wurde eine Pumpe angeschafft, um die Halle in solchen Fällen trocken zu halten. „Die Funktionsfähigkeit der Pumpe wird mindestens einmal monatlich überprüft, auch eine Woche vor dem Ereignis“, stellt Kurzlechner fest. „Außerdem wurde vom Bauhof am oberen Treppenabsatz eine zusätzliche Stufe angebracht.“ Deren Zweck: Verhindern, dass das Oberflächenwasser die Treppe hinunter und in die Turnhalle läuft. Der Sprecher: „Betont sei an dieser Stelle, dass beide Maßnahmen ihre Zwecke erfüllen und dass die Pumpe auch am Unwetterabend funktioniert hat.“ Und trotzdem hat sich das Wasser seinen Weg gesucht.
Pumpe brachte Wasser nicht weg
„Trotz der beiden Verbesserungen nach dem Wasserschaden im Sommer 2021 ist es wieder zum Wassereintritt in die Halle gekommen“, äußert sich Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner zu dem Unglück. „Auch am Tag des Unwetters hat die Pumpe funktioniert. Dieses Mal ist aber so viel Wasser über eine überlaufende Rinne am Dach gekommen, dass die Pumpe das Wasser nicht weggebracht hat.“ Die Höhe des Schadens könne erst beziffert werden, wenn die Stellungnahme der Gutachter da ist und die Stadt weiß, wie aufwendig die Sanierung ausfällt.
Dachrinne soll optimiert werden
Um künftig Wasserschäden an der Turnhalle der Mittelschule zu verhindern, sollen Verbesserungen durchgeführt werden, teilt die Stadt mit: „Zusätzlich zur Pumpe und zur Aufkantung an der Treppe werden die Dachrinnen und Dachabläufe im Bereich des Treppenabgangs begutachtet und optimiert.“
Bis auf Weiteres steht die Halle wegen des Wasserschadens weder für den Schulbetrieb noch für Vereine zur Verfügung. Im Belegungsplan der Halle, zu finden auf der Homepage der Stadt, ist als Ende der Nutzungssperre der 8. Oktober angegeben. Ob dieser Termin zu halten ist, kann derzeit „noch nicht beurteilt werden“, so der Sprecher.
Schüler müssen draußen sporteln
„Ich hoffe, dass das Wetter noch länger mitspielt“, es ist wieder an Regina Hornig, Rektorin der Mittelschule Mühldorf, den Sportunterricht ohne Halle zu organisieren. Kein optimaler Start in das neue Schuljahr. „Solange es geht, wird der Sportunterricht im Freien stattfinden.“ Wärmer und wetterfest anziehen, ist die Devise. Bei Regen müsse der Sport ausfallen und die Schüler von den Sportlehrern in den Klassenzimmern beschäftigt werden. Zum Glück scheine der Schaden dieses Mal geringer zu sein als im Jahr 2021, „ob sich der Boden aufstellt, wird sich aber erst herausstellen, wenn er getrocknet ist.“ Ihr bleibt momentan nur die Hoffnung, dass die Halle nicht wieder für Monate gesperrt bleiben muss.
Die Volleyballer des TSV Mühldorf hat der Wassereinbruch in Terminschwierigkeiten gebracht. „Am 16. September wäre Saisonstart der 3. Liga gewesen, für uns ein Heimspiel gegen den TSV Friedberg in der Mittelschul-Turnhalle - daraus wird nichts“, bedauert Abteilungsleiter Stefan Bartsch. Das Spiel konnte verlegt werden, doch der Saisonstart verschiebt sich nun um drei Wochen nach hinten, mit zwei Spielen auswärts.
Volleyballer verschieben erstes Heimspiel
„Von der Stadt hieß es uns gegenüber, wir sollten uns auf Ende September einstellen, vorsichtshalber auf Mitte Oktober, vorher sei die Halle wohl nicht bespielbar“, berichtet Bartsch. Die Volleyballer weichen momentan auf die Berufsschulhalle aus, die Leichtathleten und Fußballer sind noch im Freien, weiß er. „Wir können nur warten und auf eine baldige offizielle Freigabe hoffen.“ Schließlich brauchen Schule und Vereine die Halle bald wieder, der Herbst steht vor der Tür.
Auf der Facebook-Seite hat der TSV Mühldorf sein erstes Volleyball-Heimspiel in der 3. Liga für den 21. Oktober angekündigt. Bartsch: „Eine Zusage der Stadt für diesen Termin haben wir aber nicht.“


