Familie und ganz Mettenheim in Trauer
Der Kümmerer ist tot - Gerhard Holzmann völlig überraschend gestorben
Mit Gerhard Holzmann ist ein Mann gestorben, der in seinem Engagement und seiner Verlässlichkeit für viele ein wichtiger Begleiter war. Allen voran seiner Familie, die um den 63-jährigen Mettenheimer trauert.
Mettenheim - Gerhard Holzmann war ein Mensch, der sich zeit seines Lebens für andere eingesetzt hat. Das, so sein Plan, wollte er im Ruhestand noch stärker fortsetzen. Einer der Schwerpunkte seines Engagements war die Pfarrei Mettenheim. „Er war der Kümmerer“, sagt Diakon Manfred Scharnagl, der die Pfarrei St. Michael leitet. „Es war super, mit ihm zu arbeiten, eine gmahde Wiesn.“
Denn, das sagt Holzmanns Frau Maria: „Er war so zuverlässig.“ Nicht nur im Beruf bei der Sparkasse, im Engagement im Dorf und den Vereinen, sondern vor allem gegenüber seiner Familie. Die hat am Freitag, 23. Juni, plötzlich und völlig überraschend den Ehemann, Vater und Großvater, Sohn und Bruder verloren.
Unerkannte Vorerkrankung als Todesursache
Gerhard Holzmann wurde nur 63 Jahre alt. Er war sportlich, stieg auf Berge, fuhr mit dem Rennrad oder Mountainbike, lief beim Lauf- und Gymnastiktreff LG Mettenheim. Und plötzlich musste er sterben. „Es war wohl eine Vorerkrankung“, sagt seine Frau Maria, eine, die nicht erkannt worden war, die ihn jetzt mitten aus dem Leben riss.
Aus einem Leben, in dem er noch so viel vorhatte. „Er hat sich immer so gut mit den Kindern verstanden“, sagt Maria Holzmann, früher und bis zuletzt verbrachte er viel Zeit mit den inzwischen erwachsenen Töchtern.
Und er hatte Zeit für andere: „Er war überall beliebt, handwerklich so begabt“, sagt Maria Holzmann Viele hätten sehr gerne mit ihm gearbeitet, ihn in ihrer Nähe gehabt.
Denn was Holzmann anpackte, machte er mit Herz und Verstand. Als Banker und Finanzfachmann brachte er sich natürlich in der Kirchenverwaltung ein, der er nach 16 Jahren im Pfarrgemeinderat seit 2007 angehörte. 2018 wurde er Kirchenpfleger und damit unverzichtbarer, ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Pfarrei. Dabei war er sich nie zu schade, auch als Handwerker auszuhelfen oder beim Pfarrfest am Grill zu stehen.
Er konnte Konflikte überwinden
Für Diakon Manfred Scharnagl zählen vor allem die menschlichen Werte Holzmanns. „Es gehörte zu seinen Qualitäten, Konflikte zwischen Menschen und Gruppen zu überwinden“, sagt der Diakon. „Er hatte eine mediatorische Ader.“ Und: „Er war jemand, der zu seinem Glauben gestanden ist.“
Holzmann, so schildern ihn viele, war ein Mensch, der das, was er tat, mit Überzeugung tat. Auch bei seiner Arbeit in der Sparkasse, wo er seit 2009 als Gesamtbereichsleiter in der Banksteuerung tägig war. Vorstand und Kollegen bescheinigen ihm, die Sparkasse durch „Kompetenz und Erfahrung entscheidend mitgeprägt zu haben“. Sie bescheinigen vor allem „menschliche Nähe“.
In verantwortlicher Position bei der Sparkasse
1976 begann der gebürtige Neumarkt-St. Veiter seine Ausbildung bei der Sparkasse, danach durchlief er mehrere Stationen, bevor er 1999 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied ernannt wurde. 1988 heiratete er Maria, am 27. August wären sie 35 Jahre verheiratet gewesen. Sie bauten in Mettenheim ein Haus, bekamen zwei Töchter.
Neben seinem Einsatz für andere war ihm der Sport wichtig. Aber auch dabei ging es Gerhard Holzmann nicht nur um die eigene Ertüchtigung, immer hatte er den Blick für das Wohl anderer.
Holzmann wollte den Alleelauf organisieren
Einen Höhepunkt sollte dieses Engagement im nächsten Jahr finden, erzählt Kirsten Stark, Vorsitzende des LG Mettenheim. Denn Holzmann hatte sich in diesem Frühjahr bereit erklärt, die Organisation des Mettenheimer Alleelaufs 2024 zu übernehmen, einem der größten Sportereignisse in der Region.
„Er hat die Sache einfach in die Hand genommen“, sagt die LG-Vorsitzende, die den Verstorbenen als humorvoll und liebenswert beschreibt. „Er war eine ungeheure Bereicherung für uns.“ Der Verein habe nicht damit gerechnet, dass Holzmann das Amt des dritten Vorsitzenden und die Organisation des Alleelaufs übernehmen werde. „Dass er sich gleich so engagiert einsetzt, neue Ideen einbringt, war nicht zu erwarten“, sagt Stark und zitiert Gerhard Holzmann mit den Worten: „Ich fuchse mich da schon rein.“
Jetzt müssen nicht nur die Vereine oder die katholische Pfarrei neue Wege suchen, um die Lücke zu schließen, die Gerhard Holzmann hinterlässt. Vor allem seine Familie muss die Trauer überwinden und einen neuen Anfang finden.