Mit Video: Ausstattung der Kirche in Weidenbach
An den Altären platzt die Farbe ab: So wird St. Peter wieder herausgeputzt
Die Kirche St. Peter in Weidenbach ist nicht nur der Stolz im Ort. Sie ist eine der ältesten Kirchen in der Umgebung, an der der Zahn der Zeit nagt. Jetzt helfen das Ordinariat, die Gläubigen und die Gemeinde Heldenstein zusammen, um die Altäre herzurichten.
Weidenbach – Von außen ist sie proper und tadellos. Die Kirche St. Peter in Weidenbach, eingesäumt vom Friedhof. Doch schon ein Blick auf den Allerseelen-Altar im Vorraum offenbart: Hier muss etwas gemacht werden.
Flammen züngeln die drei Sünder, die um Vergebung und Erlösung flehen. Links und rechts von ihnen standen immer Blumenvasen. Jetzt nicht mehr. Das Wasser hat wohl dazu geführt, dass die Farbe vom hölzernen Untergrund zum Teil abgesprungen ist. Das sieht nicht mehr schön aus und ist für den Altar gefährlich.
Es muss etwas gemacht werden
Auch im Innenraum brauchen die beiden Seitenaltäre und der Hauptaltar eine Auffrischung. Auch hier platzt an manchen Stellen bereits Farbe vom hölzernen Untergrund. Bislang sind es nur kleinere Stellen, nichts Spektakuläres. Trotzdem: Es muss etwas gemacht werden. „Durch diese Lücken kann sich Wasser einlagern“, erklärt Kirchenpfleger Christian Hansmeier. Und das könnte für die Holzaltäre zum Problem werden. „Deshalb wollen wir das jetzt angehen. Wenn wir nämlich zu lange warten, wird es ein finanzieller Kraftakt.“
Im kommenden Jahr möchte der katholische Pfarrverband Ampfing deshalb die vier Altäre von St. Peter einer „restauratorischen Pflegemaßnahme“ unterziehen, wie es Dr. Hans Rohrmann, Fachreferent für Kirchliche Kunstpflege im Erzbischöflichen Ordinariat München, ausdrückt: Die Stellen sollen ausgebessert, die Lücken geschlossen und neu bemalt werden.
Gläubige, Ordinariat und Gemeinde Heldenstein beteiligen sich an den Kosten
„Das ist eine kleinere Maßnahme“, räumt Christian Nieberle, Verwaltungsleiter im Pfarrverband, ein. „Wir müssen auf die Finanzen schauen, damit es für die Gemeinde tragbar ist.“ Das sieht auch Kirchenpfleger Hansmeier so: „Wir könnten noch viel mehr machen, aber das würde die Pfarrgemeinde überfordern.“
Rund 5000 Euro soll die Konservierung kosten, die für nächstes Jahr geplant ist. Die Gemeinde Heldenstein steuert dazu 850 Euro bei, einen weiteren Teil übernimmt die Erzdiözese München-Freising sowie die Gläubigen in Weidenbach.
Kirche ist ein Kleinod und sehr beliebt
Die Kirche ist sehr beliebt, erzählt Kirchenpfleger Hansmeier. „Hier sind fast täglich Gläubige. Ich bin wirklich begeistert.“
Das verdankt die Kirche zum einen dem Friedhof, zum anderen ihrer Geschichte. „Sie ist eine der ältesten Kirchen im Umkreis“, erklärt Verwaltungsleiter Nieberle. Sie stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert und verfügt über einen „im Kern noch recht weit erhaltenen spätromanischen Tuffquaderbau“ mit einem spätgotischen Chorraum, so der Fachreferent des Ordinariats, Dr. Rohrmann.
Letzte Restaurierung liegt fast 100 Jahre zurück
Die bislang letzte Restaurierung erfolgte 1929, also vor knapp einhundert Jahren. „Es ist schon erstaunlich, dass sie trotzdem noch in so einem guten Zustand ist”, freut sich Pfarrer Florian Regner.
Der hochbarocke, hölzerne Hochaltar stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat eine rotbraun-ocker-grüne Marmorierung, die wohl aus dem Jahr 1929 stammt. In der Mittelnische ist eine spätbarocke Skulptur des Heiligen Petrus, die von den Heiligen Augustinus und Ulrich flankiert wird.
Die hochbarocken, hölzernen Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1685. Im linken Seitenaltar ist eine barocke Marienfigur mit Kind dargestellt und im Auszug der Heilige Sebastian. Der rechte Seitenaltar zeigt den heiligen Andreas mit dem Heiligen Wolfgang in der Auszugsnische.
Die Besonderheit von St. Peter: die spätgotische Holzempore
Und noch eine Besonderheit hat St. Peter zu bieten: die spätgotische Holzempore. „Sie war das Vorbild für die Heldensteiner Kirche“, so Verwaltungsleiter Nieberle. Sie war Vorbild und besser gearbeitet: ehemals farbig bemalt, zeigt sie in sieben Feldern Pflanzendekor in Flachschnitt und drei Felder mit Majuskelbuchstabenbänder.
Und so möchte die Pfarrgemeinde nach den Arbeiten an den Altären der Filialkirche in Palmberg in Zangberg sowie an den Altären in Stefanskirchen auch in Weidenbach aktiv werden, „um auch hier das kunsthistorisch bedeutende Gut für die nachfolgenden Generationen zu sichern“, erklärt Verwaltungsleiter Nieberle. Denn, so Pfarrer Regner: „Die Kirchen ist immer einen Besuch wert.“



