Vielfältig und außergewöhnlich
Heimat mal anders – in über 40 Filmen: Biennale Bavaria-Auftakt in Mühldorf
Am 5. Mai startet das Heimatfilmfestival Biennale Bavaria im Kino Mühldorf. Danach geht es an vier Spielorten in drei Landkreisen weiter. Das erwartet die Film- und Kinofreunde.
Mühldorf/Altötting/Burghausen/Wasserburg – Nicht mehr lange, dann ergreift wieder die eigene und fremde Heimat in all ihren überraschenden Facetten Besitz von den heimischen Kinoleinwänden. Am Montag, 5. Mai, beginnt die mittlerweile 3. Biennale Bavaria 2025 mit einer feierlichen Eröffnungsgala im Mühldorfer Kino Hollywood am Inn. Um 20 Uhr heißt es dort auch „Film ab“ für den ersten Festivalbeitrag „Jakobs Ross“.
42 neue Heimatfilme in vier Städten
„Wenn alles klappt, werden wir an diesem Abend die Hauptdarstellerin des Films dabei haben“, hofft Günther Knoblauch, Vorsitzender des Vereins Internationales Festival des Neuen Heimatfilms. Im Biennale-Spot, der schon in den Kinos läuft, zeigt Luna Wedler ihre Stimmgewalt. Er freut sich schon drauf, wenn es endlich losgeht. „Ich werde natürlich nicht alle 42 Filme sehen“, sagt er. „Das muss nur die Jury tun. Ich werde auch nicht überall dabei sein, bei dem großen Angebot an Filmen und Veranstaltungen wäre das auch gar nicht möglich.“ Er hofft aber, an jedem Spielort zumindest eine Vorführung besuchen zu können.
Das Festival spielt wieder in vier Städten – Mühldorf, Altötting, Burghausen, Wasserburg – in drei Landkreisen – Mühldorf, Altötting, Rosenheim. Und jeder Spielort bekommt ein besonderes Highlight: Mühldorf die Eröffnungsgala mit vielen Ehrengästen; Burghausen den Doku-Tag mit Gästen aus Film, Politik und Industrie; Wasserburg den Nachwuchs-Filmer-Tag und Freilichtkino; Altötting die Verleihung des Internationalen Heimatfilmpreises, der Saphira mit Schauspielern, Regisseuren und Vertretern der prominent besetzten Jury.
Bekannte Gesichter in der Jury
Über die Preiswürdigkeit der Filme befinden heuer Jury-Mitglieder wie Marisa Burger, geboren in Altötting und bekannt aus den „Rosenheim-Cops“; die bekannten Schauspielerinnen Michaela May und Johanna Bittenbinder und ihr Kollege Axel Milberg; Pfarrer Rainer Maria Schießler; Regisseure und Studenten-Oscar-Gewinner 2023 Mark Gerstorfer aus Burghausen sowie Sebastian Harrer aus Waldkraiburg, der auch wieder für den Biennale-Trailer gesorgt hat.
Biennale zeigt handverlesene Filme
Das Publikum darf sich auf Filme freuen, die in den zurückliegenden Monaten auf internationalen Festivals ausgezeichnet – etwa „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, als bester Film International mit einem Oscar belohnt – oder nominiert wurden. „Bei uns können keine Filme eingereicht werden“, erklärt Knoblauch. Sie werden von einer Handvoll Kuratoren ausgewählt.
Dieses Heimatfilmfestival sieht Knoblauch auch als Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen. „Eben nicht daheim im Fernseher einen Film anschauen und danach ins Bett gehen“, betont er. „Sondern im Kino auf der großen Leinwand und sich danach mit anderen Zuschauern, aber auch mit Schauspielern und Filmemachern unterhalten.“ Für Schulen finden spezielle Vormittagsvorstellungen auch mit Filmschaffenden statt, die ein paar tausend Schüler im Rahmen ihres Unterrichts besuchen. Heuer zum Beispiel „Sieger sein“, der von der elfjährigen Mona, ihrer Flucht aus Syrien und ihrem Neustart an einer Berliner Schule erzählt.
Auch Kurzfilme bekommen ihre Bühne
Auch sehenswert sind die 15-minütigen Kurzfilme, die vor den Festivalbeiträgen laufen. „Hier kann sich der Filmnachwuchs einem großen Publikum zeigen“, freut sich Günther Knoblauch. Mit dabei ist die Filmemacher-Truppe aus den Landkreisen Mühldorf und Altötting „Geballte Männlichkeit“ mit ihrer Eberhofer-Parodie „Wirtshaussterben“.
Für Günther Knoblauch unterstützt das Filmfestival zum einen die heimischen Kinos. Zum anderen bietet es den Menschen in der Region Filme, die üblicherweise nicht in der sogenannten Provinz laufen. Vor allem sollen viele Zuseher in die Kinos und zu den Events gelockt werden. Dafür werden etwa für Vereine vergünstigte Gruppenpreise angeboten, um auch deren Miteinander zu stärken und ihren Einsatz zu würdigen.
Gewinner zur Gala lotsen
Bis Ende April müssen sich die Jurys auf einen kleinen Kreis preiswürdiger Filme verständigt haben. „Dann müssen wir uns an die Telefone hängen und versuchen Schauspieler und Regisseure, die ja auf der ganzen Welt unterwegs sein können, zur Verleihung nach Mühldorf zu bekommen“, schildert Knoblauch den Zeitdruck, unter dem sein Team steht. Dafür hat er die stresserprobten Stefania Czopko und Jessica Ruzicka an seiner Seite. „Schließlich sollte der Gewinner hier sein, um die Saphira entgegenzunehmen.“
Jede Menge Stress im Biennale-Büro
Die Telefon- und Internetleitungen glühten im Biennale-Büro an der Huterergasse auch schon in den letzten Tagen. Entwürfe von Festival-Flyern, Terminabsprachen und anderes Wichtiges wurden hin- und hergeschickt, geprüft, für gut oder schlecht befunden und in ihre Endform gegossen. Ruhiger wird es erst wieder, wenn am 10. Mai, die Preisverleihung im Kultur+Kongress Forum Altötting über die Bühne gegangen ist und die letzten Lichter im Saal ausgegangen sind.
Aber dann gehts schon wieder von Neuem los. Denn wie bei alljährlichen Veranstaltungen üblich, heißt es auch bei diesem Filmfestival „Nach der Biennale Bavaria, ist vor der Biennale.“
Der Vorverkauf läuft schon. Eintrittskarten für die Filme gibt es direkt beim jeweiligen Kino und unter biennale-bavaria.reservix.de. Alles, was Sie sonst noch zu dem Festival wissen müssen, finden Sie unter www.biennale-bavaria.de.
