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Filmemacher aus der Region Mühldorf

Schräg und bayerisch: Das Erfolgsgeheimnis der „Geballten Männlichkeit“

Der Kurzfilm „Wirtshaussterben“ der „Geballten Männlichkeit“ wurde in Mühldorf gedreht und mit einem Preis ausgezeichnet.
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Der Kurzfilm „Wirtshaussterben“ der „Geballten Männlichkeit“ wurde in Mühldorf gedreht und mit einem Preis ausgezeichnet.

Sie kennen sich von der Schule, lieben das Filmen und haben einen schrägen, bayerischen Humor: Die „Geballte Männlichkeit“ aus den Landkreisen Mühldorf und Altötting begeistert mit Krimiparodien auf YouTube und gewinnt immer wieder Jugend-Kurzfilmpreise.

Mühldorf – Die Erfolgsstory der „Geballten Männlichkeit“ setzt sich fort. Im vergangenen Jahr hatte die Film-Crew um Fabian Mutzl (22) aus Mühldorf und Tobias Wiedenmannott (21) aus Töging mit ihrer Parodie auf „Indiana Jones und das Rad der Zeit“ bereits den Jugendkurzfilmpreis gewonnen. Heuer folgte der Jugendkurzfilmpreis der Biennale Bavaria International für ihre Eberhofer-Parodie „Wirtshaussterben“, die in und um Mühldorf gedreht wurde. 

Die beiden Dorfpolizisten Toni und Hans aus der bayerischen Provinz werden zu einem besonders schweren Fall gerufen: ein Mord im Wirtshaus. Sofort ist klar: Hier handelt es sich um ein „Wirtshaussterben“. Doch wer hat den unbeliebten Wirt auf dem Gewissen? Eine turbulente, schräge Suche beginnt. Eberhofer und Birkenberger lassen grüßen.

Schule bringt die Macher zusammen

Hinter den erfolgreichen Filmen der „Geballten Männlichkeit“ steckt ein Team von etwa 20 Leuten aus den Landkreisen Mühldorf und Altötting. Zentrum sind Fabian Mutzl und Tobias Wiedenmannott, die sich seit ihrer Zeit auf der Wirtschaftsschule in Mühldorf kennen – und dort zu ihrem Hobby fanden.

Damals hieß es: „Entweder ihr macht ein Referat oder ihr dreht einen Film. Da wir keine Lust auf ein Referat hatten, entschieden wir uns fürs Filmen“, erzählt Fabian. Und diese Filme sollten lustig, originell und unterhaltsam sein. 

Corona war der Startschuss

Neuen Auftrieb erhielt ihre Leidenschaft während Corona, als alles stillstand. Fabian kaufte sich eine Kamera und machte mit seinem Spezl ein paar Filme. „Tobias ging mit seinem Hund Gassi, machte lustige Sachen und ich filmte das“, erzählt Fabian. Sie luden die Filme auf YouTube hoch. „Das kam richtig gut an und so drehten wir immer wieder mal ein paar lustige kurze Filme.“

Dabei entstand auch ihr Teamname. Tobias spielte einen knallharten „echten“ Kerl, der zweimal am Tag ins Fitnessstudio geht und danach acht Maß Bier trinkt. Die „Geballte Männlichkeit“ war geboren.

„Uns ist wichtig: Klasse statt Masse“

Seit vier Jahren begeistern sie ihre Fans auf YouTube. „Uns ist wichtig: Klasse statt Masse“, erzählt der Dritte im Bunde: Valentino Barbarino (20) aus Pleiskirchen. Valentino kümmert sich um das Organisatorische: Drehgenehmigungen, Kontakte, Locations, Darsteller, Statisten und vieles mehr.

Die drei Freunde eint ihre Freude am Filmemachen. Beruflich verfolgen sie völlig unterschiedliche Wege: Tobias studiert Lehramt, Fabian ist Techniker für ländliche Entwicklung und Valentino arbeitet bei der Deutschen Bahn als Fahrdienstleiter. 

Sie sind die personifizierte „Geballte Männlichkeit“ (von links): Fabian Mutzl, Tobias Wiedenmannott und Valentin Barbarino.

Der Spaß ist ansteckend und das Team längst gewachsen: Als Kameramann steht ihnen inzwischen Frederik Emmer aus Neuötting zur Seite. Freunde machen mit und selbst Fabians 69-jähriger Opa Peter Mutzl, ein pensionierter Polizist. 

Wasserwacht zieht Leiche aus dem Wasser

Bei ihrem zweiten Film „Hundsverreckt“ half ihnen die Wasserwacht Töging. „Wir durften die Einsatzzentrale der Wasserwacht in eine Polizeizentrale umbauen“, erzählt Tobias. Die Wasserwachtler zogen mit zwei Einsatzfahrzeugen auch eine Leiche aus dem Wasser, waren Statisten und haben „uns supertoll unterstützt, den Film so professionell zu machen“. Sieben Drehtage brauchten sie für den 30-minütigen Kurzfilm. 

Ihre Projekte finanzieren sie aus ihrer eigenen Tasche. Die Drehbücher schreiben Tobias und Fabian gemeinsam. Valentin, Fabian und Tobias sind nicht nur hinter der Kamera aktiv, sie stehen auch davor. 

Krimiparodie ist ihr Herzensprojekt

Die Filme der „Geballten Männlichkeit“ zeichnet ein schräger bayerischer Humor aus. Auch wenn sie viele Genres bedienen, die Krimireihe zählt zu ihren Herzensprojekten. 

„Wirtshaussterben“ spielt zwar an einem fiktiven Ort, zeigt aber die Stadt Mühldorf. Dadurch wurde auch Mühldorfs Altbürgermeister Günther Knoblauch von der „Biennale Bavaria International“ auf sie aufmerksam. Ihr Film begeisterte nicht nur ihn, sondern auch die Fach-Jury und das Publikum so sehr, dass sie den EUREGIO-Jugend-Kurzfilmpreis gewannen. Auf YouTube gibt es bereits die Fortsetzung „Hundsverreckt“ und der dritte Teil ist schon in Planung.

Der große Traum der geballten Männlichkeit

Der große Traum der „Geballten Männlichkeit“: Die echte Polizei und bekannte Schauspieler für ihre Filme zu gewinnen. Ob ihr Traum wahr wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Das Filmen ist für sie zwar nur ein Hobby, doch das beherrschen sie wie die Profis. 

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