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Musik von Mai bis September

„Sommer-Inn-Der-Stadt“: Kulturinitiative lockt in die Mühldorfer Altstadt - was steckt dahinter?

Sie wollen den „SommerInnDerStadt“ etablieren, von links: Liedermacher Markus Frisch, Kukturreferentin Claudia Hungerhuber, Christian Kühl von der Aktionsgemeinschaft und Musiker Josef Enzinger.
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Sie wollen den „SommerInnDerStadt“ etablieren, von links: Liedermacher Markus Frisch, Kulturreferentin Claudia Hungerhuber, Christian Kühl von der Aktionsgemeinschaft und Musiker Josef Enzinger.

Musik an verschiedenen Ecken des Mühldorfer Stadtplatzes, und das einmal im Monat. Das plant eine Kulturinitiative um Kulturreferentin Claudia Hungerhuber zusammen mit der Aktionsgemeinschaft. Seit einem Vierteljahr wird getüftelt. Im Mai soll der Startschuss fallen. Das steckt dahinter.

Mühldorf – Es werden Liedermacher sein, etablierte Mühldorfer Bands, Jazz-Ensembles, aber auch Formationen, die sich der bodenständigen Volksmusik verschrieben haben. Das hat es schon mal gegeben. 2021 war das beim „Mühldorfer Kultursommer“, als man mit sogenannten „Walking Acts“ nach den entbehrungsreichen Corona-Monaten wieder Leute auf die Straße locken wollte. Das Konzept wurde gut angenommen, von Künstlern und Zuhörern gleichermaßen. „Mehr davon!“, war in den Straßen und Gassen zu hören.

25.000 Euro Zuschuss bewilligt

Doch eine Wiederholung hat es seitdem nicht gegeben. Wobei es nicht am Engagement gescheitert ist. SPD-Stadträtin und Kulturreferentin Claudia Hungerhuber hat sich immer wieder dafür starkgemacht, sie beantragte Zuschüsse für eine Fortsetzung eines solchen Kultursommers, bislang ohne Erfolg. Jetzt aber hat Bürgermeister Michael Hetzl die 25.000 Euro für das Jahr 2025 genehmigt. Im Rahmen der jüngsten Hauptausschusssitzung wurde dies bekannt gegeben.

Kulturschaffende als Ideengeber mit im Boot

Sehr zur Freude von Hungerhuber, die schon seit einigen Monaten mit heimischen Kulturschaffenden im Austausch ist und zusammen mit dem Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft „Mühldorf vor Ort“, Christian Kühl, ein Konzept erarbeitet hat, das ab Mai zum Tragen kommen soll. Unterstützt werden sie von Liedermacher Markus Frisch, bekannt von der Musikgruppe „Frida“, und Josef Enzinger, Schlagzeuger und Sänger der Band „Suspicious Dry“ und einer der Köpfe des Mühldorfer Kappenabends.

Worum geht es? An sechs Samstagen im Sommer soll am Stadtplatz Live-Musik zu hören sein. Drei Standorte haben sich Hungerhuber, Kühl, Frisch und Enzinger ausgesucht: Auf Höhe des Geigerhauses, am Pavillon an der Bushaltestelle und weiter unten auf Höhe „Mamamia“ werden drei verschiedene Musikgruppen ihre Instrumente in die Hand nehmen und den Stadtplatz bespielen.

Frisch ist Fan von „Umsonst & Draußen-Angeboten“

Liedermacher Markus Frisch hofft, „dass sich Straßenmusik am Stadtplatz etabliert und auch außerhalb des Projektes Nachahmer findet“. Die Altstadt solle Ort der Begegnung und Kunst sein. „Umsonst & Draußen-Angebote“ wie diese bezeichnet er als ein Kulturangebot, „das sich wirklich allen öffnet, weil es keine finanzielle oder sonstigen Barrieren für den Kulturgenuss gibt“.

Erinnerungen an 2021 werden wach

Josef Enzinger ist mit der heimischen Kulturszene eng vernetzt, kennt Musiker sämtlicher Genres und war auch Ideengeber der Veranstaltungsreihe. Als „SommerInnDerStadt“ wollen die Musiker nun die Menschen auf den Stadtplatz locken. „Ich hab damals mit der Band ‚Suspicious Dry‘ am Stadtwall gespielt. Viele hundert Menschen kamen und haben gespendet. Der Erlös ging an die Mitarbeiter im Krankenhaus. Eine feine Sache war das!“ Umso mehr freut er sich jetzt auf die Fortsetzung.

„Ich will mir mehr als nur ein Shopping-Stadtplatz zu sein beziehungsweise zu werden“, Christian Kühl ist begeistert bei der Sache, bringt vor allem seine Erfahrungen als Organisator von Veranstaltungen wie den Auto-Sonntag oder den Christkindlmarkt am Stadtplatz mit ein. „Innenstädte müssen umdenken und den urbanen Raum neu denken“, findet er.

„Mühldorf wird noch attraktiver. Einzelhandel und Gastronomie sollen profitieren. Zugleich bieten wir regionalen Kulturschaffenden eine Bühne. Alle können nur gewinnen“, fasst Claudia Hungerhuber diese Win-win-Situation zusammen. „Da war es zu dieser Idee, die die SPD-Stadträte im Herbst 2024 in einem Antrag formuliert haben, nicht mehr weit.“

Fünf Stunden Musik an wechselnden Standorten

Es sei laut Kühl nun wichtig, „ein Angebot zu schaffen für Kunden und Besucher der Innenstadt in Form eines besseren Unterhaltungswertes. Denn das steigert die Verweildauer und somit die Attraktivität der Innenstadt.“ Dankbar zeigt er sich darüber, dass die Stadt diese Bemühungen unterstützt. Kühl geht davon aus, „dass wir den Leuten einen schönen Sommer bei uns am Stadtplatz bieten können.“

2021 war beim Mühldorfer Musiksommer auch die Blaskapelle Altmühldorf am Start.

Blechbläser und Rock ’n‘ Roller

Die Termine für die fünfstündigen Konzerte – jeweils von 11 bis 15 Uhr – stehen bereits fest. So soll der erste Veranstaltungssamstag, 31. Mai, ganz im Zeichen der Familie stehen „Family & Fun“ heißt das Motto an diesem Tag, der mit Musik von Kindern und für Kindern geprägt sein wird. Am 21. Juni, zum Ende der Pfingstferien, heißt es „Jazz & Chill“ auf dem Stadtplatz. Am 26. Juli dann sollen Klassiker aus fünf Jahrzehnten Musikgeschichte im Fokus stehen.

Singer und Songwriter stehen am 23. August im Rampenlicht. Und das Finale wird zur Oktoberfestzeit am 27. September eingeleitet, wenn das Motto „Blech & Brass“ heißt – gerne traditionell, aber auch modern. Und bei schlechtem Wetter? „Dann fällt es nicht aus. Dann geht es eben unter die Arkaden“, erklärt Enzinger.

Noch viele weitere Ideen in der Schublade

„Der Anfang ist gemacht. Ich freue mich schon darauf und bin sehr gespannt, welche Wirkung die Veranstaltungsreihe auf die Mühldorfer und auch auswärtige Besucher haben wird“, Hungerhuber kann es kaum erwarten, bis es losgeht. Die Ideen jedenfalls sprudeln weiter, versichert sie. Weitere Vorschläge, nach einem guten Start dann vielleicht sogar zusätzliche Areale rund um die Altstadt mit Musik zu füllen, liegen bereits in der Schublade.

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