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Feuerwehr Mößling sucht neuen Standort

Eng und gefährlich: Wo Schulkinder und Feuerwehrautos aufeinander treffen

Kommandant Michael Jäkel im Hof, über den seine Feuerwehrautos zum Einsatz müssen. Den Hof gleichen Weg nutzen auch Schulkinder und Besucher der Turnhalle.
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Kommandant Michael Jäkel im Hof, über den seine Feuerwehrautos zum Einsatz müssen. Den gleichen Weg nutzen auch Schulkinder und Besucher der Turnhalle.

Wenn es brennt, wenn ein schwerer Unfall passiert, wenn Menschen in Gefahr sind, muss es schnell gehen. Auch bei der Feuerwehr Mößling. Das Problem: Feuerwehrautos, Schulkinder, Turnfrauen und Eltern teilen sich das gleiche, enge Gelände.

Mühldorf – Es ist eine vermutlich ziemlich einzigartige Situation: Das Feuerwehrhaus ist direkt mit der Grundschule in Mößling verbunden. Die fast drei Meter hohen Tore für die zwei großen Löschfahrzeuge öffnen sich auf einen Platz, der von Schulhaus, Turnhalle und Fahrzeughalle begrenzt wird. Eine Schranke trennt ihn von der Auerstraße ab.

Autos parken die Feuerwehrausfahrt zu

Michael Jäkel steht an diesem Nachmittag mitten in dem Hof, aus der Turnhalle purzeln Kinder heraus. Der Feuerwehr-Kommandant deutet auf die Gefahrenstellen: Der Unterstand für die Fahrräder, der direkt an der Zufahrt zum Hof liegt, der Ausgang aus der Schule, die Stellplätze an der Straße. „Schon mehr als einmal hatten wir Probleme, weil Autos vor der Schranke standen“, sagt er.

107 Mal mussten die Aktiven der Feuerwehr Mößling im vergangenen Jahr ausrücken, mehr als zweimal pro Woche. Die Autobahn, viele Neubaugebiete: die Einsatzzahlen haben sich für die 75 Mitglieder erhöht. Und die Schule nebenan wächst und wächst. „Eine Schule in der Größe nebenan erschwert manchmal die Arbeit“, formuliert es der Kommandant zurückhaltend. Seine Feuerwehrkameraden werden im persönlichen Gespräch schon deutlicher, sprechen von einem sehr gefährlichen Nebeneinander von Schule und Feuerwehr. Vor allem in der Mittagszeit, wenn Eltern und Busse vorfahren und hunderte Kinder das Schulhaus fast gleichzeitig verlassen, wird es mehr als eng. Denn die Straße vor der Schule ist auch die Straße vor der Feuerwehr.

Turnkinder auf dem Hof der Feuerwehr, der mit einer Schranke von der Straße abgetrennt ist. Trotzdem parken dort immer wieder Autos.

417 Kinder gehen derzeit in Mößling zur Schule, 176 sind den ganzen Tag da, in der sogenannten kooperativen Ganztagsbildung. Die Stadt hat das Schulhaus in den vergangenen Jahren stark erweitert. Der Platz wird eng. Denn rund um die Schule gibt es keine Möglichkeiten, die beiden großen Einrichtungen besser voneinander zu trennen. Eine Lösung vor Ort gibt es nicht, davon ist nicht nur Kommandant Jäkel überzeugt. Auch die Stadt Mühldorf sieht das so.

Neues Grundstück in Mößling schwer zu finden

Endlich also ein neues Haus für die Mößlinger Feuerwehr? Nein, so weit ist es noch nicht. Die Stadt macht aber die ersten Schritte, die schwierige Situation an der Auerstraße zu beenden, der Feuerwehr mehr Sicherheit und der Schule Erweiterungsmöglichkeiten zu geben. „Die einzige Möglichkeit wäre es, die Feuerwehr woanders hin zu verlagern“, sagte Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner jetzt vor dem Bauausschuss des Mühldorfer Stadtrats.

Ein entsprechendes Grundstück in Mößling sei aber schwierig zu finden, betonte sie, weil es zahlreiche Ansprüche an Erreichbarkeit und Lage gebe. An der Oberhofener Straße kurz hinter dem Ortseingang in Richtung Mühldorf könnte sich diese Möglichkeit jetzt ergeben. Das Grundstück gehört laut Weichselgartner der Caritas. „Die Caritas ist durchaus nicht abgeneigt, zu verkaufen, wenn man einen Teil als Baugrund für Wohnungsbau entwickeln würde.“ Derzeit ist der Bereich landwirtschaftliche Fläche.

Wenn Busse und Elterntaxis zusammenkommen, wird es eng in der Auerstraße. Die Feuerwehr müsste bei einem Einsatz dort auch noch vorbei.

Ein Teilbereich, so die Idee, könne für die Feuerwehr verwendet werden, ein Teilbereich für Wohnungen.

Einen Zeitplan gibt es trotz der Bereitschaft der Stadt, die Bauleitplanung anzugehen, aber nicht. „Wir stehen noch ganz am Anfang des Bauleitverfahrens, das einen hohen bürokratischen und rechtlichen Aufwand bedeutet“, teilt Stadtsprecherin Teresa Harreiner auf Anfrage mit. „Es ist noch zu früh, um dazu eine Zeitachse oder geschätzte Kosten der Feuerwehrumsiedelung zu nennen.“ Aktuell gehe es im Bauleitverfahren darum, Baurecht zu schaffen. Erst danach könne die Planung und damit einhergehend eine Kostenschätzung erstellt werden. „Zum aktuellen Zeitpunkt Vermutungen zu einem möglichen Fertigstellungstermin anzustellen, wäre unseriös.“

Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner hatte während der Bauausschusssitzung gesagt: „Wir reden von einem Riesenprojekt.“ Bürgermeister Michael Hetzl (UM) wies darauf hin, dass je nach wirtschaftlicher Lage nicht gleichzeitig Bauten für die Feuerwehr Mößling und Mühldorf errichtet werden könnten. Auch die Mühldorfer Feuerwehr plant eine Erweiterung.

Trotz dieser Aussagen hat Feuewehrkommandant Jäkel eine klare Vorstellung: „Mein persönlicher Wunsch“, sagt er, „sind fünf Jahre.“

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