Geplanter Umzug von Penny und Edeka
Ein Supermarkt auf Stelzen? Diskussion um Parkplätze für neuen Edeka in Mühldorf-Nord
Die Diskussion um den Umzug von Penny und Edeka in Mühldorf-Nord geht weiter. Noch immer gibt es Meinungsunterschiede über die Lage und die Gebäude.
Mühldorf - Obwohl der Stadtrat dem Bauausschuss folgte und den Bebauungsplan für einen neuen Edeka in Mühldorf-Nord mit klarer Mehrheit weiterentwickelte, gab es erneut Diskussionen über den Standort und die Bauweise. Derzeit ist - um Fläche zu sparen - ein zweigeschossiger Bau vorgesehen, der unten den Edeka-Markt und oben eine andere Nutzung vorsieht.
Den Markt auf Stelzen stellen
Dr. Reinhard Wanka (UM) schlug vor, den Markt auf Stelzen zu stellen. „Unten parken dann Autos, oben geht man zum Einkaufen.“ Damit könnte die großflächige Versiegelung für einen Parkplatz vor dem Markt vermieden werden.
Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner lehnte den Vorschlag ab: „Auf dem Land ist es für Leute immer noch ein Hemmnis, wenn sie nicht dort einkaufen können, wo sie parken“, sagt sie. Dazu gehörten auch Bedenken gegen Parkplätze, die von Stützen begrenzt worden. „Das ist uns von Fachleuten mitgeteilt worden.“
Unterstützung erhielt Wanka von Dr. Georg Gafus (Grüne). „Wir haben nicht mehr als 29 Quadratkilometer Fläche in Mühldorf, und mit der sollen wir sparsam umgehen“, sagte er. „Das könnte bedeuten, dass wir als Stadt sagen: Wir wollen, dass unten Parkplätze sind, oder dass im zweiten Stock Wohnungen gebaut werden müssen.“
Nutzung freier Flächen früher planen
Für Dr. Matthias Kraft (Grüne) stellt sich die Frage nach dem Sinn eines zusätzlichen Parkplatzes vor dem Markt, „der nicht dauernd genutzt werde“. Er fordert neue Ideen, um der fortschreitenden Versiegelung entgegenzuwirken. Er forderte eine „proaktive Planung“. Das gelte zum Beispiel für die Flächen hinter dem Bahnhof, die wohl in Zukunft genutzt werden sollten. „Wir würden uns alle wohler fühlen, wenn wir dort eine Planung bekommen würden.“
Bürgermeister Michael Hetzl (UM) verteidigte erneut die Verlegung der bestehenden Edeka- und Pennymärkte um ein paar hundert Meter: „Es ist nicht so, dass wir auf die Idee gekommen sind, den Edeka zu verlagern“, sagt er. „Es war nicht der Antrag der Stadtverwaltung, sondern des Investors.“ Nicht die Stadt verschiebe Flächen, die Investoren täten das.
Hetzl bekräftige aber, dass Gebäude überbaut werden müssten und nicht eingeschossig bleiben dürfen. Er sprach von Wohnungen oder Arztpraxen, die dort eingerichtet werden könnten.
Kritik an Anbindung für Fahradfahrer
Gottfried Kirmeier verlangte erneut eine bessere Anbindung für Fahrradfahrer.
Der Stadtrat stimmte dem bisher entwickelten Bebauungsplan mit 17:5 zu, er wird jetzt öffentlich ausgelegt. Dann können Nachbarn und Behörden ihre Stellungnahmen abgeben.