Bundestagswahlkampf 2025
AfD feiert Wahlkampf-Abschluss: Gegendemo vor Spirkl-Wirt in Mühldorf angekündigt
In Mühldorf kommt es am Mittwoch (19. Februar) zu einem Aufeinandertreffen zwischen der AfD und Gegendemonstranten. Beide Gruppen planen Veranstaltungen zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Die Polizei bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor.
Mühldorf – Der Bundestagswahlkampf biegt auf die Zielgerade ein und bringt kurz vor Schluss am Mittwoch (19. Februar) in Mössling noch einmal ein möglicherweise brisantes Aufeinandertreffen: Um 18 Uhr hat die AfD hier beim Spirkl-Wirt ihre Abschlussveranstaltung zur Bundestagswahl. Gleichzeitig ruft draußen der „Stammtisch gegen Rassismus Altötting / Mühldorf“ (Stamm-Tigger) zu einer Gegendemonstration auf.
Laut Johannes Dalhoff, Sprecher von Stamm-Tigger, sollen sich die Teilnehmer im Mühldorfer Norden bei der Norma versammeln und von dort aus um 17.30 Uhr zum Spirkl-Wirt ziehen. Dort werde es eine Kundgebung geben, ehe der Demonstrationszug zum Ausgangsort zurückkehre. Stamm-Tigger sei eine Aktionsgruppe, so Dalhoff, die sich im Wahlkampf jeder AfD-Veranstaltung entgegenstelle.
„Auf die wahre Natur der AfD hinweisen“
„Wir wollen auf die wahre Natur der AfD hinweisen“, erklärt Dalhoff gegenüber den OVB Heimatzeitungen. „Uns ist wichtig, dass die Menschen erkennen, dass diese Partei Ziele verfolgt, die nicht mit unseren Werten vereinbar sind.“ Er schreibt von Gewaltdrohungen seitens der AfD, von Neonazis in deren Umfeld, die Partei wolle sich „in die freie Entfaltung der Menschen einmischen“. Sein Fazit: „Diese Partei hat kein Interesse an einer harmonischen Gesellschaft. Sie spaltet, hetzt und diffamiert Bevölkerungsgruppen – nicht zuletzt Geflüchtete.“
Dalhoff rechnet mit 150 Teilnehmern an der Demo. Gleichzeitig rechnet der Mühldorfer AfD-Kreisvorsitzende Oliver Multusch im Spirkl-Saal mit rund 100 Besuchern der Abschlussveranstaltung, an der unter anderem Katrin Ebner-Steiner, Vorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag, teilnimmt.
„Linke Gruppen sind auf dem Kriegspfad“
Multusch hat von der Gegendemo bislang „nur gehört“, ist davon aber „überhaupt nicht überrascht, weil die Stimmung schon polarisiert ist“. Die linken Gruppierungen – er nennt in diesem Zusammenhang auch die SPD und die Grünen – seien ja „auf dem Kriegspfad“. Dennoch gehe er davon aus, dass alles friedlich bleiben werde.
Polizei rechnet mit friedlichem Verlauf
Diese Einschätzung teilt auch Maximilian Maier, der den Einsatz der Polizei Mühldorf bei der Demo organisiert. Zum Umfang des Einsatzes hat er am Tag vor der Veranstaltung „noch keine Einschätzung“. Die Polizei sei noch im Austausch mit dem Landratsamt Mühldorf, der Stadt Mühldorf und den Veranstaltern der Gegendemo. Zum Vergleich: Bei der Demo von Fridays for Future am vergangenen Freitag (15. Februar) mit 150 Teilnehmern auf dem Mühldorfer Stadtplatz war die Polizei mit sechs Beamten vor Ort.
Da es gleichzeitig die Abschlussveranstaltung der AfD gebe, würden auch dort „zwangsläufig“ Polizisten vor Ort sein, ergänzt Maier.
Vorbereiten auf verschiedene Szenarien
Die Erfahrungen stimmen Maier jedenfalls für Mittwochabend optimistisch: „Die letzten Male sind solche Veranstaltungen auf friedlich geblieben.“ Trotzdem: „Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor.“
Das Landratsamt Mühldorf bestätigt, dass die Demonstration angezeigt wurde. „Es liegen mehrere Beschränkungen vor“, sagte Sprecher Wolfgang Haserer auf Anfrage. Diese betreffen den Einsatz von Ordnern, das Verbot von Alkohol- und Glasflaschen sowie die Lautstärke und die Kundgebungsmittel.