Fridays for Future in Mühldorf
„Lasst uns Druck machen“: 150 Menschen gehen „Fürs Klima gegen Rechts“ auf die Straße
„Fürs Klima gegen Rechts“, unter diesem Motto fand am Freitagnachmittag (14. Januar) ein Klimastreik zunächst am Mühldorfer Bahnhof und nach einem Umzug am Stadtplatz statt.
Mühldorf – Am Freitagnachmittag (14. Januar) haben sich bei eisigen Temperaturen Personen aller Altersgruppen, von Kindern über junge Erwachsene bis hin zu Senioren am Mühldorfer Stadtplatz eingefunden. Die Veranstalter hatte rund 300 Teilnehmer erwartet; nach Angaben der Polizei hatten rund 150 Personen an dem Klimastreik am Valentinstag teilgenommen.
Startpunkt war der Bahnhof. Von dort zogen sie zum Stadtplatz. Hier gabe es nach einer ersten musikalischen Einlage bereits die ersten Reden: unter anderem von dem Organisator, Florian Meyer, sowie von Gerhard Merches vom Bund Naturschutz.
Mit rechten Parteien, gebe es keine Klimapolitik und auch würde in diesem Wahlkampf viel zu wenig über die Klimapolitik und mehr über Migration geredet werden, merkt Meyer an. Er forderte daher:„Lasst uns gemeinsam laut sein, lasst uns Druck machen“.
„Wenn wir weitermachen wie bisher, verlieren wir nur Zeit“
Peter Biela, Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis Altötting/Mühldorf, gab zu bedenken, „wenn wir weitermachen wie bisher, verlieren wir nur Zeit“.
„Wenn wir das Klima nicht schützen, haben wir keine Zukunft“, sagt Liam Kölcsey-Rieden (17) aus Tyrlaching. Er versuche, so weit es geht, den ÖPNV zu nutzen und sich politisch einzubringen. Vor der Wahl sei es wichtig, sich zu zeigen. Deshalb nehme er an der Demo teil. Auch das Motto sei richtig, „weil rechte Parteien, was den Klimaschutz angeht, nicht so dabei sind, wie man sich das wünscht.“ Angst vor einem Anschlag wie in München habe er nicht.
Der Klimaschutz sei eines „der wichtigsten Themen“, sagt Augustin Pickl (65) aus Gars am Inn. Er versuche, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen. Weil er für das Klima und gegen die AfD ist, nehme er teil und steht „voll“ hinter dem Motto. Der Anschlag in München sei „tragisch“, habe ihn aber nicht abgehalten. „Das ändert nichts an meiner Grundüberzeugung.“
Diese Einschätzungen teilen noch weitere Teilnehmer, wie zum Beispiel Raphael Bachmeier (28). Er hätte nicht daran gedacht, als er zu der Demo ging. Auch Elisa Blatz (24) hatte keine Bedenken. Marina Zeiler (26) hingegen gab an, dass sie sich schon nach Autos umgesehen hätte.
„Was ich mache, ist nicht wichtig, solange die Politik nichts macht“, diese Antwort nannten einige Teilnehmer auf die Frage, was sie denn selbst für den Klimawandel tun. Die Regierung „hätte mehr Macht“, so Blatz.
Bereits im Vorfeld gab Florian Meyer von Fridays for Future Ortsgruppe Mühldorf/Altötting gegenüber den OVB Heimatzeitungen an, was die Initiative fordert. Diese Forderungen verdeutlichte er bei dem Klimastreik. Zwar gab es weniger Teilnehmer als erwartet, Meyer war dennoch zufrieden: „Wir freuen uns über alle, die kommen.“
Demo verlief aus Polizeisicht sehr diszipliniert
Andreas Hinterschwepfinger, Einsatzleiter der Polizei bei der Veranstaltung, gab gegenüber den OVB Heimatzeitungen an, dass es keine Probleme gab. Die Teilnehmer hätten alle Vorlagen eingehalten, sie waren „sehr diszipliniert“.
Mit Blick auf den Anschlag bei der Demo in München am Donnerstag (13. Februar) wurde das Konzept für Mühldorf nochmals überarbeitet, erklärte Hinterschwepfinger. Die Verkehrsmaßnahmen wurden „deutlich verschärft“, sie waren im Hinblick auf die Sicherheit aber notwendig. Bis Redaktionsschluss verlief die Demonstration laut Angaben der Polizei vor Ort friedlich.


