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Nach 75 Jahren Betrieb und 13 Jahren Leerstand ist die ehemalige Molkerei in Salmanskirchen Geschichte. So geht es auf dem Gelände weiter.
Ampfing – Der wuchtige Bau der ehemaligen Molkerei mit dem Schornstein nahe des Aidenbachs beherrschte über Jahre und Jahrzehnte das Bild von Salmanskirchen. Doch das ist jetzt vorbei.
Noch herrscht geschäftiges Treiben auf dem Gelände der ehemaligen Molkerei. Noch arbeiten die Bagger, fahren Laster Schutt weg, noch ist die Luft voller Staub, türmen sich die Steinhaufen auf. Doch das Ende ist schon absehbar.
Am Ende bleibt nur der Schornstein
Bis zum Monatsende werden die Arbeiten noch dauern, schätzt Franz Schaber, Projektleiter der Abrissfirma Schöberl aus Reichertsheim, die seit gut einem Jahr die Gebäude der ehemaligen Molkerei abreißt. „Es wird nur der Schornstein stehen bleiben.“
Blick hinter den Bauzaun: Abriss der Molkerei in Salmanskirchen
Seit 13 Jahren stand das Gebäude leer. Aus wirtschaftlichen Gründen hatte die Käserei Grünländer den Betrieb Ende 2011 eingestellt und damit die 75-jährige Geschichte der Molkerei beendet, die 1936 als Grünlandmolkerei begonnen hatte. Zeitweise waren hier bis zu 50 Personen beschäftigt, wurden an Spitzentagen bis zu 200.000 Liter Milch verarbeitet.
Wohnungsbau ist geplatzt
Ursprünglich wollte die Gemeinde Ampfing auf dem Molkerei-Gelände neue Wohnungen bauen, doch 2022 der entsprechende Fördertopf leer.
Um den Abbruch, der geschätzt 800.000 Euro kostet, zu finanzieren, griff die Gemeinde auf das EU-Förderprogramm „ELER-Gebäude- und Bodenmanagement“ zurück, das rund 650.000 Euro der Abbruchkosten übernimmt. Einzige Bedingung: die freie Fläche muss jetzt fünf Jahre lang der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, zum Beispiel als Grünfläche, Parkanlage oder Streuobstwiese. Danach kann die Gemeinde wieder über die Fläche frei verfügen und vielleicht doch noch die Wohnungen bauen.
Eine gewaltige Herausforderung
Im vergangenen Jahr wurde bereits das Verwaltungsgebäude abgerissen. Jetzt war das eigentliche Molkerei-Gebäude mit seiner Grundfläche von rund 700 Quadratmetern und 15.000 Kubikmeter umbauten Raum an der Reihe.
„Die Herausforderung war die Entkernung“, erzählt Projektleiter Schaber. 1.300 Quadratmeter Sandwichplatten, 1.400 Quadratmeter Korkdämmung, 1.200 Quadratmeter Gasbeton-Wände und gut 1.100 Quadratmeter Asbest-Zement-Platten auf dem Dach holte der elektrische Minibagger raus. Insgesamt wurden unter anderem 60 Tonnen Altholz, 40 Tonnen Kork und 260 Tonnen Gasbeton entsorgt.
Großer Auftrag für das Reichertsheimer Unternehmen
„Es ist alles gut gegangen“, freut sich Schaber. Alles verlief unfallfrei. Jetzt wird das Material noch zerkleinert, gereinigt und aufbereitet, damit es anschließend weiter verwendet werden kann, zum Beispiel als Unterbau für Straßen.
„Das war schon ein großer Auftrag“, erklärt Projektleiter Schaber. Schöberl ist auf Erdbau und Abbruch-Arbeiten spezialisiert, hat unter anderem hat das Konen-Gebäude in Waldkraiburg abgerissen. Aber die Molkerei war schon etwas Besonderes: „In der Größe haben wir es eher weniger. Das Hauptgebäude war eine massive Betonbauweise mit Stahlbetonwänden.“ Höchster Punkt war der Aufzugsturm; seine Abbruchhöhe: 21 Meter. „Das ist schon eine Hausnummer und für die Maschinen eine Beanspruchung.“
Während die Schutthaufen auf LKW verladen und weggefahren werden, arbeiten die Bagger noch eifrig weiter. Aktuell wird noch der Keller abgerissen und dann – als letzter Baustein – das ehemalige Kesselhaus. Bis am Ende in Salmanskirchen tatsächlich nur noch der Schornstein an die ehemalige Molkerei erinnert.