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Zumutung für Rollstuhlfahrer & Kinderwagen-Eltern

„Odyssee“ wegen defekter Aufzüge am Bahnhof Mühldorf: Will die Bahn keine Lösung?

Aufzüge Bahnhof Mühldorf
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Die Aufzüge am Mühldorfer Bahnhof sind gerne mal „Außer Betrieb“ und stellen dann für Rollstuhlfahrer ein schier unüberwindbares Hindernis dar.

Eine gemeinsame Lösung scheint so einfach zu sein. Was die Stadt mit ihrer Anfrage an die Bahn erreichen will und was die Bahn dazu sagt.

Mühldorf – Die häufig defekten Aufzüge am Bahnhof Mühldorf waren Thema der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt und Verkehrsausschusses. Dr. Matthias Kraft (Grüne) hatte in einer früheren Sitzung angeregt: Künftig sollte an jedem der Aufzüge und schon an den Bahnsteigen angeschrieben sein, „welcher Aufzug zu welchem Bahnsteig gerade defekt ist“. Gerade für Rollstuhlfahrer oder andere in der Mobilität eingeschränkte Bahnfahrer sei es eine Zumutung, erst am Aufzug angekommen feststellen zu können, ob er funktioniert oder nicht.

Stadt fragt gemeinsames Infosystem an

Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner konnte einen eher mäßigen Erfolg vermelden. Sie hatte der Bahn das Problem mit den Aufzügen geschildert und um ein gemeinsames Informationssystem von Stadt und Bahn im Sinne der Bahnkunden gebeten. „Die Aufzüge gehören der Stadt, die Bahn betreibt den Bahnhof“, erläuterte Bürgermeister Michael Hetzl (UM) kurz das Zusammenwirken der beiden Akteure.

Bahn sieht keinen Handlungsbedarf

„Nach längerer Odyssee“ – wie sie es nannte – durch diverse Anlaufstellen bei der Bahn, hatte Weichselgartner nun also eine schriftliche Antwort erhalten. Der Bezirksleiter Bereich Infrastruktur hatte ihr geantwortet und mitgeteilt, dass die Bahn keine Notwendigkeit für eine solche Zusatzinformation sehe. Sinngemäß teilte er mit, dass die Bahn alles nötige zur Information ihrer Fahrgäste bereits unternehme.

Information auf vielen Kanälen

Die Information, dass der Aufzug defekt ist, erhält der Nutzer meist erst, wenn er davor angekommen ist.

Die Fahrgäste würden bereits in den Zügen über Durchsagen von Einschränkungen am Bahnhof informiert, in den Bahnhöfen stünden dafür Service-Mitarbeiter an den Bahnsteigen. Zudem können Bahnkunden sich über die Apps DB-Streckenagent und DB-Navigator informieren. Auch auf der Homepage der Bahn sei die aktuelle Betriebslage einsehbar.

Kopfschütteln im Gremium

„Solche Durchsagen zu den Aufzügen habe ich noch nie gehört“, über diese Auskunft konnte Kraft, selbst regelmäßiger Bahnfahrer, nur den Kopf schütteln. Rudi Salfer von der CSU meinte sich erinnern zu können, dass er vor Jahren einmal eine Störungsmeldung in einem Zug vernommen hätte. Auch die übrigen Gremiumsmitglieder waren über diese Antwort der Bahn verwundert.

Barrierefreier Übergang nur in Bahn-Begleitung

„Da muss doch was möglich sein!“, beharrte Kraft. „Ein Fahrrad oder einen schweren Koffer über die Treppen von einem Bahnsteig zum anderen zu schleppen, mag ja noch gehen. Aber Rollstuhlfahrer haben diese Möglichkeit nicht und den einen möglichen Weg über die Gleise werden sie alleine nicht nehmen dürfen.“ Er spielt damit auf einen barrierefreien Übergang am äußersten Ende des Bahnhofs an, der allerdings nur in Begleitung von Bahnpersonal genutzt werden darf.

Gemeinsame Lösung scheint unmöglich

Eine Chance auf eine gemeinsame Lösung sah die Stadtbaumeisterin nicht: „Ich habe jetzt wenigstens einen Ansprechpartner!“ Die Stadt werde aber weiter versuchen, eine Lösung im Sinne der Bahnfahrer zu finden.

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