Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Spektakuläres Wettziehen in Schönberg

36 Davids gegen Goliath: Gelingt Schönberg der Eintrag ins Guinness-Buch?

Es wird ein Kampf wie David gegen Goliath: 36 Rasenmäherbulldogs wollen ein Wettziehen gegen einen120-PS starken Schlüter Super Trac gewinnen.
+
Es wird ein Kampf wie David gegen Goliath: 36 Rasenmäherbulldogs wollen ein Wettziehen gegen einen 185-PS starken Schlüter Super Trac gewinnen.

Wenn drei Dutzend Rasenmäher-Bulldogs gegen einen 185 PS starken Schlüter antreten, ist das etwas ganz Besonderes. Am 28. Juli kommt es in Schönberg zu einem Kräftemessen, an dessen Ende ein Weltrekord stehen könnte.

Schönberg – Wenn in Schönberg gefeiert wird, dann wird stets in Superlativen geschwärmt. Das war beim Feuerwehrfest 2023 so, bei diversen Schönberg-Treffen, beim Radkriterium vom Elsaßbäcker und auch sonst, wenn die Schönberger Dorf-Vereine etwas auf die Beine stellen.

Schönberg liebt die Jagd nach Rekorden

Rekordverdächtig sind dann nicht nur die Besucherzahlen, sondern tatsächlich auch die ein oder andere Aktion, die in der 1.000-Einwohner-Gemeinde gestartet wird. In den 1980er-Jahren entstand der größte Lattenturm der Welt, der einen Eintrag im Buch der Rekorde rechtfertigte. Das längste Weißbrot der Welt? Natürlich entstand das in Schönberg. Im Juli 1996 war das der Fall. In der Ausgabe des Guinness-Buches von 1998 wurden die 410 Meter dann auch tatsächlich entsprechend dokumentiert.

Einen ersten Test hat es schon gegeben, dabei wurde die Zugkraft von fünf Rasenmähertraktoren gemessen. Danach richtet sich auch die Frage für das Gewinnspiel anlässlich des Weltrekordversuches, die im Video gestellt wird.

Schwergewichte auch hinter dem Lenker

Und jetzt soll ein weiterer Weltrekord hinzukommen. Die Herausforderung: „Schaffen es 36 Rasenmäher-Traktoren, einen 120-PS-Bulldog, welcher in die entgegen gesetzte Richtung ziehen wird, einen Meter wegzuziehen?“ David gegen Goliath also bei diesem Wettziehen, wenn sich ein Case-Schlepper von Hauptsponsor Gruber Landtechnik aus Ampfing im Schlepptau der Mini-Traktoren befindet. So wurde der Weltrekordversuch auch angemeldet. Als Fleißaufgabe obendrauf, quasi als Kür, käme dann ein Schlüter an die Reihe.

Hans Deinböck, der „Lisara-Hans“ wie sie ihn in Schönberg nennen, tritt dann mit seinem Schlüter Super Trac an, um den 36 Mini-Traktoren den Schneid abzukaufen. 8,5 Tonnen Gewicht auf der einen Seite. 36 mal zwischen 200 und 300 Kilogramm, mit Pferdestärken von jeweils zehn bis 20 auf der anderen. „Gesteuert werden die natürlich ebenfalls von Schwergewichten, um damit die Chancen zusätzlich zu erhöhen“, plaudert Lenz schon eine der Taktiken aus.

Der ortsansässige Unternehmer sieht gute Chancen, dass die Rasenmäher-Traktoren sowohl den Case, als auch den Oldtimer in die Knie zwingen. Auch wenn ein erster Test die Euphorie etwas gedämpft hatte: Fünf Rasenmäher-Traktoren traten gegen einen 50-PS-Unimog an, auch vor dem Hintergrund, das Zugsystem auszutesten. Das Fazit: keine Chance. „Der Unimog musste nicht mal den Allradantrieb aktivieren“, berichtet Lenz. Das aber hält das 15-köpfige Team um Lenz nicht davon ab, zuversichtlich auf den Termin am Dorffest, Sonntag, 28. Juli, zu blicken. „Ich glaube an die Physik“, bleibt Lenz optimistisch, der hinzufügt, dass es der einzige Test bleiben wird.

36 gegen Einen: Ingenieure der Fahrzeugtechnik haben getüftelt, welche Dimensionen die Stahlseile für das ausgeklügelte Zugsystem haben müssen, damit die Kräfte optimal verteilt sind und der Plan aufgeht.

10-Kilometer-Wheeley mit dem Mofa

An Einfallsreichtum hat es Dominik Lenz noch nie gemangelt. Und an Erfahrung mit Rekordversuchen auch nicht. Denn einmal stand sein Name bereits im Guinness Buch der Rekorde. Als 19-Jähriger war der Schönberger im Jahr 2001 auf die Idee gekommen, eine möglichst weite Strecke nur auf dem Hinterrad seines Mofas zurückzulegen. Los ging es in Hörbering, weiter über Wiesbach bis nach Jesenkofen. Erst dort setzte er sein Vorderrad wieder auf die Straße. 10,21 Kilometer wurden gemessen. Das hatte zuvor niemand geschafft. Der Rekord hält Lenz bis heute.

Man darf die Kraft der kleinen Bulldogs nicht unterschätzen!

Dominik Lenz
Die Urkunde hängt bei Dominik Lenz im Büro. 2001 schaffte er schon einmal ins Guinness Buch der Rekorde mit einer 10 Kilometer langen Mofa-Fahrt auf nur einem Reifen.

Warum also soll nicht auch die Wette mit den großen Traktoren gelingen? „Man darf die Kraft der kleinen Bulldogs nicht unterschätzen! Entscheidend wird sein, wie synchron die Fahrer beschleunigen, um die maximale Zugkraft zu entwickeln, “ Dennoch sehen es die Schönberger anders. Ihm sei bislang kaum jemand begegnet, der den Rasenmäher-Bulldogs den Weltrekord zutrauen würde. „Die Wetten stehen gegen uns!“, grinst Lenz, der sich dadurch umso mehr anspornen lässt.

Zuerst muss ein Case-Schlepper dran glauben

Für Unterhaltung ist also gesorgt auf dem Dorffest, das um 10.30 Uhr beginnt. Der Weltrekordversuch wird ab 14 Uhr über die Bühne gehen. „Es haben sich schon Schlüter-Fanclubs angekündigt“, verrät Lenz, der mit einem Riesen-Besuchernandrang rechnet.

Erstes Trainingslager gegen einen Unimog. Die fünf Rasenmäherbulldogs hatten gegen den 50-PS-Motor keine Chance. Doch die Rasenmäher-Piloten bleiben zuversichtlich.

„Feierhauptstadt Schönberg“

Denn wann immer die Vereine in Schönberg etwas aufziehen, kommen die Leute in Scharen. Das war beim Feuerwehrfest im vergangenen Jahr der Fall, das sogar Landrat Max Heimerl (CSU) mit dem Prädikat „Feierhauptstadt“ würdigte. Noch heute ist der Aufkleber auf dem Ortsschild sichtbar. Und auch schon 1996, als Bäckermeister Toni Jung seinen Weltrekordversuch gestartet hatte, waren Kind und Kegel auf den Beinen. „Schönberg ist in Wahnsinns-Feier-Laune!“, skandiert der Elsaßbäcker, der seit zwei Jahren auch eines der prestigeträchtigsten Radrennen Bayerns in seiner Heimatgemeinde ausrichtet und den Weltrekord-Jägern natürlich alle Daumen drückt.

„Schließlich ist es schon eine Weile her, dass wir einen Weltrekord bejubeln durfte“, sagt Jung, als wäre das alles nur ein Klacks. „Nach zwei Rekorden ist jetzt der dritte fällig“, meint Jung und fügt gleich hinzu: „Aber die Jungs sollen mich nicht zu sehr herausfordern, sonst komme ich in zwei Jahren mit einem weiteren Weltrekordversuch!“ Und was soll das sein? „Keine Ahnung“, lacht der Elsaßbäcker, „vielleicht der größte Erdbeerkuchen der Welt!“

Kommentare