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Ampfing – Drei Tage nach der Unfallkatastrophe auf der A94 bei Ampfing mit sieben Toten ist ein dramatisches Video von der Entstehung des Unfalls über dubiose Kanäle an die Öffentlichkeit gelangt.
In dem rund 1:50 Minuten langen Clip ist die Verfolgungsfahrt über die A94 in Richtung München aus der Beifahrerperspektive im Polizeifahrzeug zu sehen. Zu erkennen ist, wie die Polizisten dem Mercedes Vito mit dem Schleuser (24) am Steuer in größerer Entfernung folgen. „Wir sind jetzt direkt hinter dem Schleuserfahrzeug, bleiben erst mal dahinter“, funkte dabei eine Polizistin. Das Video wurde am Montagabend (16. Oktober) von der Bild-Zeitung veröffentlicht. Bei der Verfolgung soll der Mercedes Vito auf bis zu 180 km/h beschleunigt haben.
Im weiteren Verlauf des Videos ist dann zu erkennen, wie der Fahrer des Vans mehrere gefährliche Fahrmanöver durchführt. Zuletzt donnerte er unmittelbar vor der Ausfahrt Ampfing/Waldkraiburg auf der linken Fahrspur mit hohem Tempo an einem Lastwagen vorbei, um dann direkt vor dem Laster scharf nach rechts zu ziehen. Das offensichtliche Ziel des Fahrers: Die Ausfahrt Ampfing/Waldkraiburg nehmen und die Polizei mit diesem waghalsigen Fluchtversuch abhängen.
Sieben Tote bei Horror-Unfall auf A94 im Kreis Mühldorf am Freitag (13. Oktober)
Dabei kam es zur folgenschweren Katastrophe. Der Fahrer verlor in der Kurve die Kontrolle über den Van, der in der Folge von der Fahrbahn abkam und sich mehrfach überschlug. Dies ist im Video zumindest aus größerer Entfernung zu sehen. Anschließend holt das Polizeifahrzeug rasch auf. Dabei ist zu hören, wie eine weibliche Stimme die Worte „Fahrzeug verunfallt“ ruft. Und auch ein Polizist ist nochmal zu hören: „Unfall, Unfall! Fahrzeug verunfallt! Scheiße!“ Dann endet das Video mit einem Schwenk in Richtung Amarturenbrett.
Offiziell freigegeben von der Polizei sind/waren die nun von der Zeitung veröffentlichten Videobilder jedoch nicht. „Wir wissen – Stand jetzt – nicht, wie das Video an die Öffentlichkeit gelangt ist“, sagte Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Dienstag (17. Oktober) auf Anfrage von innsalzach24.de. Das Ganze sei „mit Sicherheit nicht über offizielle Kanäle passiert“, so der Sprecher weiter.
Unklar, ob mit Smartphone oder Body-Cam gefilmt
Unklar ist auch, wie das Video aufgezeichnet wurde – also ob mit einem (dienstlichen oder privaten) Smartphone oder möglicherweise auch mit einer Body-Cam des/der Polizisten/Polizistin, der/die im Fahrzeug der Autobahnpolizei auf dem Beifahrersitz saß. Das Video gilt laut Sonntag „als Beweisstück“ und soll in aller Ruhe von Kriminalpolizei, Verkehrspolizei und Autobahnpolizei ausgewertet werden. Laut Polizei war es jedoch keine Verfolgungsjagd. „Das Fahrzeug der Bundespolizei war (...) nicht direkt hinter dem verunglückten Auto. Es war keine Verfolgungsjagd, sondern der Versuch, das Auto zu kontrollieren“, hatte Maximilian Maier, weiterer Sprecher des Polizeipräsidiums, direkt nach dem Unfall gesagt.
Bei dem schrecklichen Unfall am frühen Freitagmorgen (13. Oktober) auf der A94 starben insgesamt sieben Menschen, darunter auch ein kleiner Junge (6) aus der Türkei. innsalzach24.de hatte ausführlich darüber berichtet. Insgesamt 16 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt. Der Mercedes Vito war nach Polizeiangaben mit insgesamt 23 Personen aus der Türkei bzw. Syrien völlig überfüllt. Zugelassen ist das Fahrzeug für neun Personen. Der Schleuser, ein Staatenloser mit Wohnsitz in Österreich, wurde nach der Katastrophe festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Tatvorwürfe der Staatsanwaltschaft Tatvorwürfe umfassen siebenfachen Mord, fünfzehnfachen versuchten Mord, das Einschleusen von Personen mit tödlichen Folgen und weitere Delikte.
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