Elf Operationen alleine 2024
Nicole Steigers (31) Kampf: Zwischen schwerer Krankheit und der Rettung ihrer Hündin Paula
Nicole Steiger ist schwer krank. Dennoch gilt ihre einzige Sorge ihrer Hündin Paula (11): Die drohte zu erblinden. Eine große Augen-OP war zwar zunächst erfolgreich, aber es gab Komplikationen. Und so hat das Ganze viel mehr Geld gekostet als geplant. Wie Paula der 31-jährigen Frau Kraft und Halt gibt und warum Nicole um Spenden bittet.
Ampfing – „Paula ist wie neu geboren“, freut sich Nicole Steiger kurz vor Weihnachten. Paula kann endlich wieder sehen – nach zwei dramatischen Augen-OPs im November. „Sie ist schon fit und jetzt noch aktiver. Sie stößt nirgends mehr an.“
Nicole strahlt, wenn sie davon erzählt, wie sich Paula über das neue Augenlicht gefreut hatte: „Sie ist viel rumgelaufen, ist immer wieder auf die Couch gesprungen.“
Zwergpinscher gibt Frauchen Kraft und Halt
Nicole nimmt Paula auf ihren Schoß und streichelt sie. Ihr Zwergpinscher gibt Nicole, die selber schwer krank ist, Halt und Kraft, gibt ihr die Energie weiter zu kämpfen.
Nicole ist 31, war Krankenschwester und Leistungssportlerin: Siebenkämpferin, Teilnehmerin an Deutschen Meisterschaften. Aber seit fast zehn Jahren ist das Geschichte. Seit einem Leistenbruch kennt sie inzwischen nur noch ein Leben zwischen ihrer Wohnung, Arztpraxen und Krankenhäusern.
Elf Operationen seit Ostern
Nicole leidet unter Blutarmut, einem Immunmangel, es besteht der Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung: Pyoderma gangraenosum. Sie hatte eine Sepsis, akutes Nierenversagen, hatte Bakterien im Körper, die Gelenke entzündet haben. Hinzu kommen inzwischen vier offene Wunden – und viele, viele neue Operationen: „Ich hatte seit Ostern elf Operationen“, erzählt Nicole. Die nächste OP steht auch schon wieder fest: „Zwei Tage nach meinem Geburtstag. Das ist nun die zwölfte Operation wegen der Bakterien.“
Was sie aber am meisten belastet hat, sie musste deshalb immer wieder eine wichtige Augen-OP für Paula verschieben. Ihr Zwergpinscher hat seit Sommer 2023 nur noch ein Auge. Und bei dem anderen schritt der Graue Star immer weiter voran, brauchte dringend eine OP; aber Nicoles Körper spielte nicht mit.
Im November kam endlich die Kunstlinse
Im November war es endlich so weit. Paula bekam eine Kunstlinse. Doch dann der Schreck: Das Aufwachen verlief sehr schleppend und Ende November brauchte die Hündin eine Notoperation: Die Flüssigkeit im Auge hatte sich entleert, der Augeninnendruck war gefährlich abgesunken.
Die OP verlief erfolgreich. „Paula geht‘s zum Glück gut“, freut sich Nicole. Aber Paula braucht weiterhin Tabletten, achtmal am Tag Augentropfen und hat Kontrolltermine in München. Das geht immer mehr ins Geld. Die erste OP hat schon gut 1.000 Euro mehr gekostet als angegeben. Die Not-OP hat weitere 722 Euro gekostet. Die Kontrolltermine verschlangen bisher weitere 1.800 Euro. „Leider werden wir noch viele weitere Kontrollen benötigen“, erzählt Nicole, die nur noch eine Erwerbsminderungsrente hat. Davon geht über die Hälfte für die Miete weg.
„Wir sind ständig auf der Straße“
Zwar helfen ihr ihre Eltern und Verwandte so gut es geht, aber die vielen Arzt- und Klinikbesuche von ihr und Paula in München gehen ins Geld. „Wir sind ständig auf der Straße“, so Nicole. „Über weitere kleine Spenden würden Paula und ich uns sehr freuen, da wir nicht wissen, wie es noch weitergeht und welche Kosten noch auf uns zukommen.“
Nicole hadert und jammert nicht, gibt das Geld für Paula gerne aus. „Ich bin so glücklich“, sagt Nicole mit Blick auf ihre Paula, die endlich wieder sehen kann. Die Augen-OP, „das war die beste Entscheidung. Paula gibt mir Kraft.“
Diese Kraft braucht Nicole. Denn jetzt, wo es Paula – hoffentlich endgültig – besser geht, hat sie eine Sorge weniger und kann sich wieder mehr auf sich selbst konzentrieren.