Harry Kane und Leroy Sané in der Region erwartet
Schneechaos verhindert Spielerbesuche: FCB-Fanklubs „komplett bedient“
Es sollte einer der größten Tage in deren Vereinsgeschichte werden. Zwei Wochen lang wurde alles organisiert und vorbereitet für die Besuche von Harry Kane und Leroy Sané. Doch das Wetter machte den FCB-Fanclubs „die Roten” Kirchweidach und „13 Höslwanger“ einen Strich durch die Rechnung. Die Vereine schildern, wie sie auf die Absagen reagiert haben und ob sie am Sonntag trotzdem feiern.
Kirchweidach/Höslwang – Zum Frustabbau kommt das Schneeschippen vielleicht genau richtig - und trotzdem wird die Enttäuschung bei Johannes Kirchner noch ein paar Tage die Überhand behalten. Als er und sein FCB-Fanclub „die Roten” Kirchweidach erfahren haben, dass ein gewisser Harry Kane zu Besuch kommt, kannte die Freude keine Grenzen. Für das Bewerbungsvideo hatten er und der Vorstand viel Zeit und Mühe investiert, doch jetzt folgte die Ernüchterung.
Ziemlich genau 24 Stunden vor dem Spielerbesuch erhielt der Fanclub die Absage vom FC Bayern München. „Die Enttäuschung ist einfach riesengroß”, schildert der Vorstandsvorsitzende Kirchner. Die vergangenen zwei Wochen seien sehr intensiv gewesen, für morgen sei alles hergerichtet worden. „Das einzig Positive: Wir haben noch nichts im Gasthaus geschmückt. Denn der morgige Termin wird komplett abgesagt. Als Vorstand sind wir natürlich komplett bedient.”
„Sicherheit kann nicht gewährleistet werden“
Der FC Bayern begründete, nachdem bereits das Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin ausgefallen war, die Absage sämtlicher Fanclub-Weihnachtsbesuche auf seiner Homepage wie folgt: „Aufgrund der starken Schneefälle und der auch für Sonntag vorhergesagten schwierigen Straßenverhältnisse sowie Ausfällen im öffentlichen Personenverkehr kann auch hier die Sicherheit nicht gewährleistet werden. Zudem wäre die Organisation der Veranstaltung aufgrund der Umstände für viele Fanclubs ohnehin nicht möglich gewesen.”
Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen: „Auch hier gilt: Der wichtigste Aspekt war die Sicherheit unserer Fans und auch unserer Spieler. Vor dem Hintergrund des Schneechaos und des Aufrufs der Polizei, die Häuser nicht zu verlassen, haben wir entschieden, die für diesen Sonntag geplanten traditionellen Fanclub-Besuche zu verschieben. Den neuen Termin werden wir schnellstmöglich bekannt geben. Einige Fanclubs haben uns auch parallel bereits kontaktiert und ihrerseits um Verlegung gebeten.“
Nachholtermin im Januar
Auch wenn einige der Pläne und Ideen für morgen vorerst in der Schublade verschwinden und dadurch nicht komplett verloren gehen: Mit einer Absage haben sie in Kirchweidach nicht so ganz gerechnet. „Für morgen war besseres Wetter gemeldet, daher dachte ich, dass es funktioniert und die Straßen bestimmt auch wieder frei sind. Na ja, das kann man jetzt nicht ändern”, versucht es Kirchner gelassen zu nehmen. Der Fanclub erhielt zwar von den Bayern die Zusage, dass der Besuch von Harry Kane in Kirchweidach im Januar nachgeholt wird. „Aber ob und wann überhaupt das klappt, und wie es dann bei den Mitgliedern aussieht, die für morgen zugesagt hatten: Das alles steht komplett in den Sternen.”
Ebenso enttäuscht sind auch die Mitglieder des Fanclubs 13 Höslwanger. Dort wäre eigentlich Nationalspieler Leroy Sané zu Besuch gekommen, auch dort war der Verein optimistisch mit Blick auf das morgige Wetter. „Wir haben uns natürlich viele Gedanken gemacht und alles für einen grandiosen Sonntag geplant”, erzählt Präsident Johann Gehrlein.
Kommt doch ein „Promi“ nach Höslwang?
Die Weihnachtsfeier wird morgen Abend trotzdem stattfinden - wenn auch ohne Promi-Besuch. Wobei Gehrlein scherzt: „Vielleicht treiben wir ja noch einen Promi auf oder vielleicht verkleidet sich jemand. Wir lassen uns was einfallen.” Für die Höslwanger wäre es ebenso wie in Kirchweidach - dort kam 2007 Oliver Kahn - der zweite Spielerbesuch gewesen. Doch schon damals wollte es nicht so recht klappen: Als 2001 Carsten Jancker kommen sollte, verletzte sich dieser kurz davor und musste absagen. Doch die Bayern schickten „Ersatz“, und zwar den keinen Geringeren als den „Bomber der Nation”: Gerd Müller.
ms