Vorstand: „Der völlige Wahnsinn, einfach irre“
Dank Video: Harry Kane kommt zum FCB-Fanclub „die Roten“ Kirchweidach
Es wird einer der größten Tage in der Vereinsgeschichte: Am Sonntag kommt Bayerns Starspieler und Englands Kapitän Harry Kane zum FCB-Fanclub „die Roten“ Kirchweidach. Johannes Kirchner und Martin Pichler vom Vorstand sprechen über ihre Reaktionen auf diesen „Wahnsinn“, die Vorbereitungen für den großen Tag und wie es der Fanclub überhaupt gepackt hat, den Münchener Torjäger und Rekord-Neuzugang in das kleine Örtchen zu lotsen.
Kirchweidach - Schon einmal durften „die Roten“ einen der ganz Großen des Fußballs begrüßen: Am 9. Dezember 2007 besuchte Oliver Kahn den Fanclub im Gasthaus „Zur Post”. Genau hier wird auch Harry Kane am Sonntag von 400 Mitgliedern begrüßt. Und auch wenn er nur für zwei zugesagte Stunden kommt: Das Vorstandsteam rund um den Vorsitzenden Johannes Kirchner und seinen Stellvertreter Martin Pichler hat sich einiges einfallen lassen, damit dieser Tag nicht nur für die Mitglieder, sondern auch für Kane ein ganz besonderer wird. Auch in Höslwang wird die Vorfreude auf Sonntag groß sein, wenn ein weiterer FCB-Promi in der Region zu Gast ist.
Als die Nachricht in Kirchweidach und darüber hinaus die Runde machte, dass ein gewisser Harry Kane kommt, gab es zuerst kein Halten mehr im Fanclub. „Ich habe von der Zusage aus München erfahren, als ich bei der Arbeit war. An Arbeiten war dann nicht mehr zu denken, ich hätte am liebsten ein Bier oder ein Schnaps getrunken“, erinnert sich Kirchner. Bei seinem Stellvertreter lief es ähnlich, auch wenn er ganz woanders war: Pichler befand sich auf Dienstreise in den USA, genauer gesagt in Kalifornien. Morgens um 4 Uhr Ortszeit wollte sein Handy nicht mehr stillstehen. „Der völlige Wahnsinn, einfach irre“, schildert er seine Gefühlswelt.
Riesengroßes Interesse
Natürlich schwappte die Neuigkeit auch über die Fanclub-Grenzen hinaus. „Das Telefon klingelte ständig, es kam eine Mail und Anfrage nach der anderen”, so Kirchner. Dementsprechend schnell wich die Freude über das Glück der Organisation und Planung. Schnell war klar: Es sollen nur die Mitglieder des Fanclubs die exklusive Gelegenheit erhalten, Kane aus nächster Näher zu sehen und kennenzulernen. Da der Saal des Gasthauses im Dorf nur begrenzt Platz bietet, kommen von den insgesamt 700 Mitgliedern 400 zu der Gelegenheit. Wie Kirchner verrät, war das Interesse auch von außerhalb des Fanclubs sehr groß. „Wir wären bestimmt 1000 Tickets losgeworden.”
Seitdem der Besuch von Kane feststeht, ist das Vorstandsteam „Feuer und Flamme”, wie der Vorsitzende berichtet. “Wir hatten in den vergangenen zwei Wochen mehr Sitzungen als im ganzen Jahr.” Denn schließlich galt es nicht nur, das Organisatorische zu planen, sondern auch das Programm für die zwei Stunden. Dafür haben sich „die Roten“ einiges einfallen lassen.
Maßkrug-Schieben und „Jingle Bells“
Aus der „bayerischen Olympiade“ wartet unter anderem das Maßkrug-Schieben auf Kane. Und bei einer eigens komponierten „Jingle Bells“-Variante wird sich der Engländer mit einer Strophe auf bayerisch versuchen dürfen. „Natürlich wollen wir, dass alles reibungslos abläuft, es keine Unfälle gibt und wir viele leuchtende Kinderaugen sehen. Aber wir wollen auch, dass sich der Harry bei uns wohlfühlt, Spaß hat und kurzweilige Stunden mit uns erlebt. Und dass er mal in der Allianz-Arena unser Fanclub-Banner entdeckt und sich hoffentlich gerne an diesen Tag zurückerinnert”, hofft Kirchner.
Kreativität beweist der Vorstand nicht nur beim Programm für Sonntag. Um die Zusage zu bekommen, dass überhaupt ein Spieler der Bayern nach Kirchweidach kommt, musste sich der Fanclub bewerben. „Die Idee, einen Spieler zu unserer Weihnachtsfeier zu holen, gibt es schon länger. Corona machte uns da einen Strich durch die Rechnung, aber wir haben uns für die Bewerbung viel Mühe gegeben”, erklärt das Vorstandsduo.
„Flasche leer!“ und Klinsmanns Tonnen-Tritt
Herauskam ein Video, in dem das Vorstandsteam des Fanclubs eine Pressekonferenz hält und legendäre Szenen von Spielern, Trainer und Akteuren der Bayern miteinbezieht. Da antwortet ein Giovanni Trapattoni auf die Frage des Vorstands, war er dazu sagt, warum sich die Spieler mit dem Anliegen nie durchsetzen konnten, natürlich mit den folgenden legendären Worten: „Die Spieler waren schwach wie eine Flasche leer!“ Uli Hoeneß, Jürgen Klinsmann, Luis van Gaal: Sie allen müssen sich den Fragen des Vorstands „stellen“ - inklusive Tonnen-Tritt von Klinsmann.
Und auch ein Thomas Müller ist Bestandteil des Videos. Auch ihn hätte der Fanclub als Ehrengast durchaus gerne begrüßt - wobei die Wunschvorstellungen Müller und Kane eher nicht ganz ernst gemeint waren. „Wir hätten uns über jeden Spieler gefreut, ganz klar“, versichern Kirchner und Pichler. Doch zum Ende des Videos heißt es von den Beiden ganz ungeniert „Einen kleiner Hinweis darauf, wer unsere Favoriten wären, wenn die Auswahl zu groß wird: Dann hätten wir gerne, lieber FCB, folgende Spieler…”, ehe sich die Beiden umdrehen und mit den Rückennummer und Namen auf ihren Bayerntrikots die Antwort liefern. Untermalt wird das Ende des Videos natürlich mit Blasmusik, wie es sich eben gehört.
