Unternehmen „3M“ lehnt Stifungskonzept ab
„Unverständlich und enttäuschend“: US-Mutterkonzern verkündet endgültiges Dyneon-Aus in Gendorf
Die Geschäftsleitung der 3M Deutschland hat mitgeteilt, dass das von Landrat Erwin Schneider und MdB Stephan Mayer am 12. April in Washington führenden Vertretern der 3M-Konzernzentrale vorgestellte Konzept der Gründung einer „Chem-Bayern-Stiftung“ abgelehnt wird.
Die Pressemeldung im Wortlaut:
Gendorf/Altötting - Dieses Stiftungskonzept hätte bekanntlich die Lösung der PFOA-Altlastenproblematik im Landkreis Altötting in gesellschaftlicher Verantwortung sowie die Fortführung der Fluorpolymerproduktion und damit den Erhalt von rund 700 Arbeitsplätzen der Firma Dyneon am Standort Gendorf ermöglicht.
Landrat Erwin Schneider: „Dass 3M diese Win-Win-Situation für alle Beteiligten ausschlägt und damit die Abwicklung der Firma Dyneon endgültig besiegelt, ist für mich unverständlich und enttäuschend. Diese Entscheidung stellt einen schweren Schlag für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Chemiepark Gendorf mit ihren Familien ebenso dar wie für die Gemeinde Burgkirchen und den Landkreis Altötting im Herzen des südostbayerischen Chemiedreiecks. Zudem führt die Stilllegung der weltweit modernsten Anlage zur Herstellung von Fluorpolymeren zu verstärkten Abhängigkeiten Europas bei vielen existenziellen Lebensbereichen und Zukunftstechnologien“.
Der Landkreis hat zwischenzeitlich eine renommierte Anwaltskanzlei mit der Prüfung und Geltendmachung von Ansprüchen aus Verursacherhaftung für die jahrzehntelange, großflächige und tiefgründige PFOA-Verunreinigung in Boden und Grundwasser beauftragt. Zwar betont 3M unverändert, seiner Verantwortung für die Altlastenproblematik auch in Zukunft gerecht werden zu wollen. „Doch bereits die erste Nagelprobe auf dieses Versprechen zeigt, dass den Ankündigungen nur sehr bedingt entsprechende Taten folgen“, so Landrat Schneider.
Zum Hintergrund: Schon bei der Finanzierung nur der Genehmigungsplanung für die künftige PFOA-Monodeponie im Landkreis stellt sich 3M bislang quer. Landrat Schneider: „Es kann nicht sein, dass der Verursacher der Bodenkontamination ungeschoren davonkommt und stattdessen die Allgemeinheit die Kosten dieses Projekts tragen muss. Eine lösungsorientierte Zusammenarbeit mit 3M zum sachgerechten Umgang mit den Altlasten ist offensichtlich nicht mehr länger möglich. Deshalb bedarf es nun weitergehender Schritte.“
Pressemeldung Landratsamt Altötting