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Anwohner warnen vor Gefahr durch Raser

„Es knallt und quietscht den ganzen Sommer“: Illegale Autorennen im Stadtgebiet Neuötting

Im Mangfalltal fand ein illegales Autorennen statt.
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Im Stadtgebiet Neuötting sollen an Wochenenden regelmäßig illegale Autorennen stattfinden.

Seit etwa zwei Jahren werden Anwohner aus dem Stadtgebiet Neuötting bei der örtlichen Polizeiinspektion vorstellig: Es geht um illegale Autorennen, knallende Auspuffe und laute Driftgeräusche von Supermarkt-Parkplätzen. Doch trotz zahlreicher Beschwerden kam es bislang nicht zu einer Besserung. Was Stadt und Polizeidienststelle dazu sagen.

Neuötting – Peter B. * ist Kfz-Meister und wohnt am Neuöttinger Stadtplatz. Eine tolle Lage möchte man meinen – doch was B. von seinen Wochenenden berichtet, klingt wenig vielversprechend. Ihm zufolge sollen seit rund zwei Jahren im Stadtgebiet von Neuötting illegale Autorennen stattfinden. Knallende Auspuffe und Driftgeräusche vom Supermarktparkplatz sind jedoch nicht das einzige Problem, das die Anwohner plagt. „Man traut sich manchmal nicht einmal, mit dem Hund vor die Tür zu gehen“, klagt Peter B. Er befürchtet, dass erst etwas Schlimmes passieren muss, bevor sich was ändert. Doch was sagt die Polizei dazu?

Anwohner sind machtlos: „Die Polizei kann nichts tun“

„Zwischen Bahnhofstraße und Simbacher Straße finden seit rund zwei Jahren illegale Rennen statt“, erklärt B.. So manches dieser Raser-Events soll sogar in Burghausen starten. „Die Zeit wird dann in Neuötting abgenommen“, meint der Kfz-Meister. Als Fachmann könne er hören, dass die meisten Autos derart manipuliert seien, dass sie nicht für den normalen Straßenverkehr zugelassen sein dürften. „Es knallt jedes Mal, sobald die Fahrer vom Gas gehen. Und die Sportauspuffanlagen sind natürlich ohnehin wahnsinnig laut“, so Peter B..

Sein Augenmerk liegt aber nicht nur auf dem Lärm, sondern auch auf der Gefahr, die von den Rasern ausgeht: „Bisher ist zum Glück nichts passiert – noch nicht“, betont B.. Die Verzweiflung unter den Anwohnern wachse seiner Meinung nach. Regelmäßig haben er und weitere Anwohner die Polizei angerufen und auf die Problematik aufmerksam gemacht. Bislang blieb das jedoch vergeblich. „Trotz mehrfacher Meldung bekamen wir immer die gleiche Antwort: Dass man nichts dagegen machen kann.“

Polizei Altötting: „Wir beobachten die Situation genau“

Rebecca Kaltenhauser, Leiterin der Polizeiinspektion Altötting, versichert jedoch: „Wir nehmen die Beschwerden der Bevölkerung ernst und werden die Situation weiterhin überwachen.“ Illegale Autorennen seien ein gesamtes polizeiliches Phänomen, und „wenn Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten festgestellt werden, verfolgen wir diese konsequent“, so die Polizeihauptkommissarin. Im gesamten Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Altötting, insbesondere im Stadtgebiet von Neuötting, sei jedoch keine aktive Szene bekannt.

„Zutreffend ist aber, dass vereinzelt Mitteilungen, insbesondere über die Örtlichkeit an der Simbacher Straße in Neuötting eingingen“, so Kaltenhauser. Um das Problem weiter einzudämmen, führe die Polizei regelmäßig Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsmessungen durch. Laut der Dienststellenleiterin habe die Zahl der Fahrzeuge, die sich noch in der Simbacher Straße treffen, in den letzten zwölf Monaten stark abgenommen.

Driften auf Supermarktparkplätzen: Stadt Neuötting ist informiert

Erich Nachreiner, Geschäftsleiter der Stad Neuötting, kann bestätigen, dass Beschwerden über zu hohe Geschwindigkeiten und Driftaktionen, insbesondere im Bereich der Simbacher Straße und auf Supermarktparkplätzen, eingegangen sind. „Von einem Parkplatz vor einem Supermarkt in Neuötting ist uns bekannt, dass dort immer wieder ‚Driften‘ und Ähnliches in den Abendstunden praktiziert wird, was nicht zuletzt auch eine rücksichtslose Lärmbelästigung für die Anwohner darstellt“, schreibt Nachreiner. Weil es sich um eine private Fläche handele, sei in diesem Fall derzeit der Immissionsschutz des Landratsamts Altötting aktiv.

„Von richtigen Autorennen, bei denen Teilnehmer gegeneinander antreten, wissen wir derzeit nichts“, stellt Nachreiner jedoch klar. Die Stadt setze diesbezüglich auf die eigene Verkehrsüberwachung: Unter anderem könne in der Simbacher Straße und in der Bahnhofstraße Messstellen geblitzt werden. Weil die Überwachung jedoch nicht lückenlos stattfinden kann, plane man aktuell, die Überwachungszeiten wieder auf die Abendstunden zu verlegen. Auch eine weitere Maßnahme werde derzeit geprüft.

Im Stadtrat sei das Thema bislang jedoch noch nicht auf der Tagesordnung gelandet. Für Peter B. und seine Nachbarn heißt es also weiterhin abzuwarten. Die bevorstehenden Herbst- und Wintermonaten werden ohnehin ruhiger, da die Rennen vorwiegend zwischen Frühling und Herbst stattfinden solle: von Donnerstag bis Sonntag und immer nach 21 Uhr. „Es wäre wirklich wunderbar, wenn sich das ab Frühjahr 2025 ändern könnte“, sagt Peter B. und das hoffen sicherlich auch weitere Anwohner.

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