Offener Brief an Bürgermeister
Zoff zwischen Wasserwacht und Stadt Altötting wegen Freibad-Plänen
Bei der vorherigen Besprechung herrschte noch Harmonie, nun scheinen die Pläne für die Sanierung des Freibads doch noch für Konflikt zu sorgen. Mit der Wasserwacht. Diese hat einen offenen Brief an Bürgermeister und Fraktionssprecher im Stadtrat ausgesendet, in dem sie ihrem Unmut Luft macht.
Altötting - „Durch die Wasserwacht erging ein Brief des Vorsitzenden sowohl an mich als auch die Fraktionssprecher im Stadtrat. Darin werde ich der Falschaussage bezichtigt und aufgefordert, die Äußerung, dass die Planung für das Freibad mit der Wasserwacht abgestimmt sei, zu widerrufen. In der kommenden Stadtratssitzung werden wir uns damit ausführlicher befassen“, berichtete Erster Bürgermeister Stephan Antwerpen den anwesenden Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschusses. „Natürlich stimmt das wiederum so nicht beziehungsweise ich muss dem widersprechen.“
Zoff zwischen Wasserwacht und Stadt Altötting wegen Freibad-Plänen
In seiner vorherigen Sitzung hatte der Planungs- und Umweltausschuss der Kreisstadt die Pläne zur Freibadsanierung einstimmig abgesegnet. Architektin Veronika Kammerer und Ingenieur Thomas Lang stellten dem Gremium Woche Details und Zeitplan vor. Für 3,3 Millionen Euro sollen bis zum Frühjahr 2028 die Gebäude dem Bedarf angepasst, energetisch saniert und mit Photovoltaik ausgestattet werden. Das Pultdach über den Umkleiden wird samt seiner Fensterfront entfernt: dort ist ein offener Lichthof mit Bepflanzung angedacht. Die verbleibenden Sanitäreinrichtungen werden saniert, genau wie das gesamte Kioskhäuschen und die im ersten Stock liegenden Räumlichkeiten der Wasserwacht. Zudem wird dort das derzeit überdachte Treppenhaus entfernt und eine Außentreppe angelegt.
Das Bademeistergebäude, in dem auch ein Erste-Hilfe-Raum sowie die Badtechnik untergebracht ist, wird gedämmt und ein Großteil der Wassertechnik erneuert. Für die Pläne gab es viel Lob. Lediglich Albert Pollety (CSU) bezeichnete einige Vorschläge für unnötig und kostensteigernd. Der Hauptteil der Arbeiten soll bereits im kommenden Winter für 1,6 Millionen Euro gemacht werden. Der Winter 24/25 mit der Sanierung des Bademeistergebäudes wird mit 400.000 Euro beziffert. Das Jahr darauf, bei dem es viel um optische Aufwertungen geht, mit 540.000 Euro. Zum Abschluss steht dann im Winter 27/28 die Investition von 700.000 Euro für die Erneuerung der alten Flachdächer, die Schaffung des Lagers für die Bademeister an der Stelle des abgerissenen Sanitärbereichs sowie die Umgestaltung des verbleibenden Sanitärbereichs vor.
„Wir haben uns bemüht, die Wasserwacht in die Planungen mit einzubinden. Im Januar gab es Gespräche und auch die Architekten haben sie frühzeitig über ihre Planungen informiert“, betonte Bürgermeister Antwerpen. „Dabei kam auch zur Sprache, dass sich die Wacht ein paar Dinge anders gewünscht hätte. Wir haben das aufgenommen aber konnten nicht alles davon einbeziehen. Wie gesagt wird das auf der kommenden Stadtratssitzung dann noch einmal ausführlich besprochen werden. Außerdem wird es einen Ortstermin mit allen Beteiligten geben, um strittige Punkte zu klären.“ - „Ich glaube, es geht auch einfach darum, dass man sie mitnimmt“, bemerkte Ulrike Bubl (Die Liste).
hs