Viel Geduld im Dickicht an der Isen
Mein Lieblingsplatz: Wo Fotograf Paul Bogner seine sensationellen Vogelbilder macht
Wo befindet sich der Lieblingsplatz des Töginger Fotografen Paul Bogner? An der Isen. Jetzt sind dem Hobbyfotografen dort besonders seltene Aufnahmen gelungen.
Töging – Es ist die Geduld, die ihn immer wieder belohnt, wenn er auf Motivjagd geht. Denn wenn der Töginger Paul Bogner früh am Morgen seine Kameraausrüstung zusammenpackt, checkt, ob die Akkus seiner Kamera genügend Saft haben oder die riesigen Objektive auch schön sauber sind, dann ist das bei dem 77-Jährigen mittlerweile ein festes Ritual. Regelmäßig packt er seine sieben Foto-Sachen zusammen, setzt sich in sein Auto und dann geht es zur Isen. Zu seinem Lieblingsplatz, wo er sich schon vor Jahren einen Platz hergerichtet hat, von wo aus er geduldig seinem Hobby nachgehen kann: die Tierfotografie.
Mit den Bildern kommt die Vogelkunde
Ganz speziell hat er es auf die einheimischen Vogelarten abgesehen, die er an diesem speziellen und doch geheimnisvollen Ort an der Isen vorfindet. Wo genau das ist, das verrät er nicht. Denn niemand soll seine Motive verschrecken, die er regelmäßig in den Fokus seiner Canon rückt.
Bekannt geworden ist Bogner vor einigen Jahren mit äußerst gelungenen Aufnahmen eines Eisvogels bei der Futtersuche. X-Mal hat er seinen Auslöser in den vergangenen Jahren gedrückt, viele tausend Bilder hat er geschossen, dokumentiert, archiviert. Er hat sich ein großes Wissen in der Vogelkunde angeeignet und präsentiert seine Schnappschüsse gerne auch in gut besuchten Vorträgen.
Die Winzlinge in den herbstlichen Fokus gerückt
Jetzt, da der Herbst Einzug nimmt und sich mit ihm die Farben der Natur ändern, läutet wieder mal das Telefon in der Redaktion. „Ich hätte da was für Sie“, kündigt der 77-Jährige am Ende der Leitung an. Und schon ist die Neugier geweckt. Denn man weiß inzwischen, wie versiert der Rentner im Umgang mit seiner teuren Kameraausrüstung ist.
Diesmal habe er besonders schwierige Motive in den Fokus gerückt, berichtet Bogner. Ein Sommergoldhähnchen sei ihm vor die Linse gekommen. Das Besondere daran: „Dieser kleine Vogel ist extrem schwierig zu fotografieren, weil er sich so schnell bewegt. Kaum dass er mal auf einem Ast sitzt, fliegt er auch schon wieder weiter“, erzählt Bogner. Wie das Wintergoldhähnchen gehört das Sommergoldhähnchen zu den kleinsten Vögeln Europas. Es ist etwa neun Zentimeter lang und wiegt nur zwischen vier und sechseinhalb Gramm.
Schnell und wendig ist der kleine Vogel. Bogner muss mehrmals auf den Auslöser drücken, 20 bis 30 Mal, um auch nur zwei bis drei scharfe Bilder zu erhalten. Die Kunst ist es nämlich bei hohen Brennweiten – Bogner fotografiert mit einer Brennweite von 500 Millimetern – mit Kamera und Objektiv zielsicher dem Motiv nachzujagen. Die Gefahr des Verwacklens ist immer gegeben.
Etliche Male den Auslöser gedrückt
Doch Bogner hat Routine darin und scheut auch die Herausforderung nicht. Und so ist in diesem Herbst das Sommergoldhähnchen nicht der einzige gelungene Schnappschuss geblieben. Ein Zaunkönig, nach Winter- und Sommergoldhähnchen der drittkleinste Vogel Europas, kam ihm ebenso vor die Linse.
Und dann kommen auch noch Zilzalp und Zaunkönig
Und dann hat er einen Vogel erwischt, der fast auf der ganzen Welt zu Hause ist: Der Zilpzalp oder Weidenlaubsänger ist eine Vogelart aus der Familie der Laubsängerartigen. Dieser Laubsänger besiedelt große Teile der Paläarktis vom Nordosten Spaniens und Irland nach Osten bis zur Kolyma in Sibirien. Und eben auch bei Töging. Kaum über 8 Gramm bringt der Singvogel auf die Waage. Ebenso klein und schnell ist er. Doch Bogner hat den Bogen raus, wie man auch so einen kleinen Wicht im Bild festhalten kann.

