Grüner Strom auf Eigeninitiative
Nach Sonnenkraft kommt Wind: Peracher Metzger treibt Energiewende voran
Das Thema Windenergie spaltet die Gesellschaft. Einerseits möchte man von fossilen Brennstoffen und Kernenergie loskommen, andererseits möchte kaum jemand ein Windrad in der Umgebung haben. Ein Peracher Metzger geht nun seinen eigenen Weg in Richtung Windenergie.
Perach - Florian Stirner hat seine Konsequenzen aus der teils ungewissen Energielage der jüngsten Vergangenheit gezogen. Mit einer eigenen Photovoltaikanlage und einem entsprechend großen Energiespeicher ist er bereits ein Stück weit autark geworden. Doch nun geht er mit einem Antrag auf eine eigene kleine Windkraftanlage den nächsten Schritt. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag (11. April) wurde dieser einstimmig bestätigt. Worum es sich dabei genau dreht, haben wir bei Bürgermeister Georg Eder und Florian Stirner erfragt.
„Bei der Abstimmung ging es um den Auftragsbeschluss für den Bebauungsplan“, erklärt Georg Eder im Innsalzach24-Interview. „Die Hofmetzgerei Stirner möchte eine 20 bis 30 Meter hohe Kleinwindkraftanlage bauen.“ Dabei waren die Hürden in der Abstimmung wohl gering. „Von der 10H-Regelung sind keine Nachbarn betroffen“, so Eder weiter. „Daher konnten wir einstimmig dafür stimmen.“ Eder selbst findet das Projekt übrigens sehr gut: „Damit liefert Florian Stirner einen kleinen Beitrag zur Windenergie.“
Wind und Sonne als Energiequellen
Florian Stirner ist nicht gerne von anderen abhängig. Die Sonne nutzt er bereits zur Energiegewinnung und Selbsversorgung. „Da jetzt noch weiter in die gleiche Quelle zu investieren, erscheint mir nicht sinnvoll“, erzählt er im Telefoninterview. „Ich finde es grundsätzlich super, Windkraft zu nutzen.“ Ob er dies jedoch umsetzen kann, ist noch offen. Auch die Größe des geplanten Windrads ist noch unklar. „Wir brauchten erst den Beschluss der Gemeinde, damit Bayernwerk und auch die Hersteller von Windrädern überhaupt mit uns reden.“
Grundsätzlich plant er jedoch, ein Windrad mit 50 bis 100 kW Leistung zu bauen. Abhängig von der Wirtschaftlichkeit und den genauen Modalitäten, die es nun zu klären gibt. „Wind als Ergänzung zur Sonne als Energiequelle zu nutzen, erscheint mir sinnvoll. und bei uns muss dafür nicht einmal ein einziger Baum abgeholzt werden“, sagt der Unternehmer. „Die Energiewende kann nicht funktionieren, wenn nicht jeder auch selbst ein bisschen was macht.“ Diesen Beitrag zu leisten ist, ist Florian Stirner bereit.
ar