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Bürgersolarpark in Kraiburg am Netz

„Rechnen mit guter Sonnen-Ausbeute“: In Kraiburg können Bürger von Photovoltaik profitieren

Ans Netz angeschlossen: eine der drei Teilflächen des Solarparks Kraiburg. Bürger können sich über eine Energiegenossenschaft daran beteiligen und profitieren.
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Ans Netz angeschlossen: eine der drei Teilflächen des Solarparks Kraiburg. Bürger können sich über eine Energiegenossenschaft daran beteiligen und profitieren.

Kraiburg hat seinen ersten Solarpark: Die Freiflächen-Photovoltaikanlage ist Mitte März ans Stromnetz angeschlossen worden. Mit dieser Dividende dürfen Anleger rechnen und darum profitiert auch der Markt Kraiburg davon.

Kraiburg – Am 18. März ging der erste Solarpark in Kraiburg ans Netz. Die Anlage kann den Strombedarf von rund 4.100 Vier-Personen-Haushalten decken und ist teils als Bürgersolarpark konzipiert. Die Bürgerbeteiligung wird über die Energiegenossenschaft EGIS eG realisiert. Bürgerinnen und Bürger, die sich dieser angeschlossen haben, finanzierten das Projekt mit ihren Beiträgen. „Wir freuen uns, mit dem Bürgersolarpark den Menschen vor Ort eine Möglichkeit zu geben, sich für erneuerbare Energien und die lokale Wertschöpfung stark zu machen“, sagt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender bei EGIS.

Die Photovoltaikanlage verteilt sich auf drei Teilflächen, die nah beieinander liegen. Insgesamt sind sie 13,4 Hektar groß und liegen östlich des Marktes Kraiburg. Rund 23.000 Photovoltaikmodule zählt der Solarpark. Pro Jahr erzeugen sie mehr als 14.000 Megawattstunden Ökostrom und sparen rund 9.600 Tonnen CO2 ein.

Mit dieser Dividende dürfen Investoren rechnen

„Wir rechnen mit einer guten Sonnen-Ausbeute hier in Kraiburg“, sagt Lang. „Von jedem Bürgersolarpark, den wir betreiben, profitieren Umwelt und Klima. Unsere Mitglieder erhalten für ihre Investition zudem eine lukrative Dividende und der Markt Kraiburg zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen. Ein Plus für Mensch, Tier und Natur.“

So hat sich die Dividende für Beteiligte an der Energiegenossenschaft EGIS ab 2014 entwickelt. In der Regel liege sie zwischen 3,5 und 5 Prozent.

Auf Anfrage der OVB Heimatzeitungen berichtet das Unternehmen von einer Dividende von sechs Prozent im Jahr 2022. Diese schwankt jedoch jährlich, in der Regel liege sie zwischen 3,5 und 5 Prozent. „Sobald die Anlage Strom in das öffentliche Netz einspeist und Gewinne erzielt werden, unterliegt eine Photovoltaik-Anlage der Gewerbesteuer“, teilt EGIS weiter mit. 90 Prozent dieser Gewerbesteuer würden in der Standortgemeinde abgeführt und damit eine zusätzliche Einnahmequelle für die Marktgemeinde geschaffen. Über die Jahre ist mit einer positiven Entwicklung zu rechnen, über die Höhe der zusätzlichen Einnahmen kann das Unternehmen jedoch nichts sagen.

Mehr als 30 Bürgerenergie-Projekte in den letzten zehn Jahren

Über 30 Erneuerbare-Energien-Projekte von Photovoltaikanlagen über Fernwärmenetze bis E-Ladesäulen in Bürgerhand setzte EGIS in den vergangenen zehn Jahren deutschlandweit um. Mehr als 2300 Mitglieder beteiligen sich daran. „Solche Bürgerprojekte wie in Kraiburg sind eine lukrative und einfache Möglichkeit für alle, die sich für die Energiewende einsetzen möchten“, erklärt Lang.

Auch Kraiburgs Bürgermeisterin Petra Jackl begrüßt das Projekt: „Dem Gemeinderat war es wichtig, dass sich die Bürger beteiligen können – die Akzeptanz ist dann einfach eine andere.“ Zudem hätten die Menschen vor Ort so die Möglichkeit, von einer Photovoltaikanlage zu profitieren.

226 Mitglieder aus dem Landkreis Mühldorf beteiligen sich derzeit an der Energiegenossenschaft, wie EGIS den OVB Heimatzeitungen Anfang April mitteilte. Davon kommen 42 aus Waldkraiburg und Kraiburg.

Schafe könnten die Flächen beweiden

Artenschutz spielte bei der Planung des Solarparks eine wichtige Rolle. Die Photovoltaikmodule sind so hoch gebaut, dass Schafe die Flächen beweiden könnten. Zudem werden ökologisch wertvolle Pflanzen wie Wildblumen gesät und auf Düngemittel und chemischen Pflanzenschutz verzichtet. Der Solarpark kann sich somit als Nahrungs- und Rückzugsraum für Tier- und Pflanzenarten entwickeln, darunter auch bedrohte Arten. Zu Straßen und Wohnbebauungen sind die Flächen großzügig eingegrünt.

Finanzierung ohne staatliche Förderung

Bau und Betrieb des Solarparks Kraiburg konnten ohne EEG-Fördermittel finanziert werden. Stattdessen hat der Betreiber des Solarparks, die MaxSolar GmbH, einen zehnjährigen Stromliefervertrag mit dem Energieversorger BKW geschlossen – ein sogenanntes Power Purchase Agreement (PPA). Ein solcher Vertrag regelt die Lieferung einer gewissen Strommenge zu einem festgelegten Preis. Diese Art der Stromvermarktung mache viele Erneuerbare-Energien-Projekte auch ohne staatliche Förderung wirtschaftlich.

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