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„Naturnah und frei von Pflegeaufwand“

Mehr Urnen-Bestattungen auf dem Haager Friedhof – Gemeinderat stimmt für neues System

Der Gemeinderat hat über eine weitere Grabstättenart auf dem Haager Friedhof beraten.
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Der Gemeinderat hat über eine weitere Grabstättenart auf dem Haager Friedhof beraten.

Urnen-Bestattungen liegen „im Trend“: Das merkt auch die Marktgemeinde Haag – und reagiert darauf mit einem neuen Grabsystem. Wie das aussieht und was es die Bürger kostet.

Haag In der jüngsten Sitzung des Haager Gemeinderats hat das Gremium über eine weitere Grabstättenart auf dem Friedhof beraten: die Urnenwiese. Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) erklärte, dass die Bestattungsarten „im Wandel“ seien. „Der Trend geht zu pflegeleichteren Gräbern. Die Anzahl der Begräbnisse geht zurück, viele entscheiden sich für eine Urnenbeisetzung“, erklärte die Bürgermeisterin.

In der Sitzung anwesend war Standesamtsleiter Markus Trieb, der dem Gremium das neue Urnen-Erdgrabsystem erklärte. „Bei diesem System werden auf dem Friedhof – in der Nähe des Weihers – 24 Hülsen ebenerdig im Boden versenkt. In jeder dieser Hülsen könnten bis zu zwei Urnen bestattet werden, die sich innerhalb von zwölf Jahren zersetzen“, so Trieb. Im Deckel werde der Name und gegebenenfalls weitere Angaben der Bestatteten eingraviert. Das neue Erdgrabsystem sei naturnah und für die Angehörigen frei von Pflegeaufwand, erklärte der Standesamtsleiter.

Die Kosten für Bodenhülsen und Deckel zuzüglich des Aufwands für die Erdarbeiten würden bei 17.400 Euro liegen. Diese Aufwendungen könnten – wenn sich der Gemeinderat für die neue Grabstättenart entscheide – kostendeckend über die Grabnutzungsgebühren getragen werden. Wenn sich Angehörige für diese Art der Bestattung entscheiden würden, würden einmalig Kosten in Höhe von 850 Euro für das Urnen-Erdgrabsystem mit Verschlussplatte anfallen. Außerdem sei eine jährliche Gebühr von 60 Euro für die nächsten zwölf Jahre zu entrichten, womit die Kosten bei dieser Art der Beisetzung bei insgesamt 1.570 Euro liegen würden. Das Urnengrab könne nach Ablauf der zwölf Jahre um weitere fünf, beziehungsweise zehn Jahre verlängert werden, so Trieb.

Die Grafik zeigt die Friedhofsgebühren für den Haager Friedhof.

Stefan Högenauer (CSU) sprach sich für das Vorhaben aus. „Wir haben vor Jahren schon einmal wegen der Urnengräber diskutiert. Wenn die Nachfrage da ist, finde ich es eine sehr gute Idee“, sagte er. „Gibt es denn die Möglichkeit, die Deckel der Hülsen individuell zu gestalten?“, fragte er Trieb. Der Standesamtsleiter erklärte, dass die beauftragte Firma einen Vorschlag für das Motiv auf dem Deckel ausarbeiten würde. Der Prototyp koste 5.000 Euro. Danach kann er „in Masse“ hergestellt werden. „Es wurde uns aber davon abgeraten, mehrere Motive zu wählen“, erklärte er.

Thomas Eberharter (CSU) und sein Parteikollege Klaus Breitreiner regten an, gleich mehr Hülsen für das Urnen-Erdgrabsystem anzuschaffen, wenn so große Nachfrage herrsche. „Wie viele Bestattungen dieser Art gab es denn im vergangenen Jahr?“, fragte Breitreiner bei Trieb nach, worauf der Standesamtsleiter entgegnete, dass es 2023 50 Verstorbene in Haag gegeben habe, von denen „etwa die Hälfte“ in einer Urne begraben wurden. Auch Hans Urban (CSU) sprach sich für mehr Hülsen aus. „Wir sollten prüfen, wie viele Urnengräber in den kommenden Jahren benötigt werden“, so Urban. Somit könne vermieden werden, dass ständig neue Hülsen gesetzt werden müssten. „Wir wollen ja keine Dauerbaustelle auf dem Friedhof“, meinte er.

Antrag für mehr Hülsen

„Man muss es ja nicht gleich so dramatisch sehen. Die anderen Gräber bleiben ja erhalten. Wir haben dann bestimmt keine Dauerbaustelle auf dem Friedhof“, entgegnete Egon Barlag (FWG). Auch Eva Rehbein (SPD) war dagegen, noch mehr als die 24 angedachten Urnenhülsen zu erwerben. „Es ist doch sicherlich kein großer Aufwand, diese im Boden zu verlegen. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, jetzt schon vorauszueilen“, sagte sie.

Der Marktgemeinderat beschloss mit einer Gegenstimme, die ergänzende Grabstättenart „Urnenwiese“ im Friedhof Haag anzubieten. Die Friedhofs- und Gebührensatzung werde entsprechend angepasst. Breitreiners Antrag auf die doppelte Menge an Urnenhülsen, also 48, statt der vorgeschlagenen 24, wurde mit 12:6 abgelehnt. Der Marktgemeinderat entschied sich mit einer Gegenstimme für die Installation von 24 Urnenhülsen.

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