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Vorwürfe wegen „fehlender Transparenz“

„Wo sind die drei Millionen, Sissi?“ Haager Rat erzürnt über Mehrkosten beim Hallenbad

Hallenbad Haag
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Das Haager Hallenbad wurde mit Kosten von 11,9 Millionen Euro deutlich teurer als gedacht.

Das neue Haager Hallenbad: Ein voller Erfolg, möchte man meinen. Doch eine Kostensteigerung von drei Millionen stößt dem Gemeinderat sauer auf. Wo ist das Geld geblieben?

Haag – Das neue Haager Hallenbad erfreut sich großer Beliebtheit, auch beim Gemeinderat. Als „sehr, sehr gut gelungen“, bezeichnete es Klaus Breitreiner (CSU). Auf weniger Begeisterung, sogar auf Zorn stieß aber die massive Kostensteigerung bei der Umsetzung. Statt der geplanten 9,1 Millionen kostete die Sanierung nämlich 11, 9 Millionen Euro. Als Begründung gab Bürgermeisterin Sissi Schätz die massive Baukostensteigerung von etwa 41 Prozent im Jahr 2022 an. Das wollten ihr die erbosten Gemeinderäte aber nicht glauben.

„Damit brauchst du mir nicht kommen“, meinte Breitreiner. „Das Bad wurde im November 2023 fertiggestellt, die Vergaben waren viel früher. Der große Batzen ist wahrscheinlich 2020, 2021 ausgegeben worden. Da reden wir von einem Baukostenindex von 5,8 Prozent. Das erklärt nicht die Kostensteigerung von mehreren Millionen.“

„Wurden nicht auf dem Laufenden gehalten“

Auch Andreas Sax (CSU) zeigte sich erzürnt. „Wir haben im Februar 2021 beschlossen, dass wir als Gemeinderat bei dieser Maßnahme auf dem Laufenden gehalten werden, dieser Beschluss wurde aber nie umgesetzt. Wir wussten nichts von der Kostensteigerung“, so Sax. „Außerdem haben wir mehrfach beantragt, dass wir die Kosten aufgeschlüsselt kriegen, das haben wir nie bekommen. Ich frage mich: Wo sind die drei Millionen?“

Bürgermeisterin Schätz erläuterte daraufhin, dass es verschiedene Beschlüsse gab, die der Schulverband erst im Laufe der Sanierung beschlossen habe, welche zu der Kostensteigerung beitragen würden. So sei die Kostenschätzung für die Außenanlagen erst im Laufe der Maßnahme dazu gekommen. Zudem seien diese um einen großen Fahrradständer erweitert worden. Während der Sanierung sei außerdem festgestellt worden, dass der Verbindungsbau zur Schule ungedämmt war und das baufällige Vordach habe abmontiert werden müssen. Im Schulverband sei auch beschlossen worden, statt des gefliesten Beckens, eines aus Edelstahl einzubauen, weil dies langlebiger sei. „Ja, wir haben Mehrkosten, aber wir haben dafür auch mehr bekommen“, resümierte Schätz.

Falsche Versprechen seitens der Planer?

Mit dieser Erklärung zeigte sich jedoch nicht jedes Ratsmitglied einverstanden. „Was mich ärgert“, sagte Stefan Högenauer (CSU), „als wir die Sache beschlossen haben, hatten wir Bedenken zum Becken und zum Asbest. Das haben wir auch so geäußert. Seitens der Planer wurde uns aber gesagt, es wird nicht teurer. Jetzt habe ich das Gefühl, unsere Bedenken wurden nicht ernst genommen.“ Auch Michael Haas (CSU) stellte fest: „Mein Vertrauen in die Planer ist verloren gegangen. Damals wurde uns versprochen, es gibt keine Mehrkosten. Das Versprechen wurde nicht gehalten.“ Bürgermeisterin Schätz hielt jedoch dagegen: „Es hilft nichts, auf die Planer zu schimpfen. Für die Kostensteigerung gibt es Beschlüsse vom Schulverband, die Planer können nichts dafür.“

Dr. Florian Haas (PWG) zeigte sich dennoch nicht richtig befriedigt. „Was uns gefehlt hat, Sissi, ist eine gewisse Transparenz“, meinte Haas. Die gesamte Maßnahme samt der Kostensteigerung sei vom Schulverband bestimmt worden, ohne mit dem Gemeinderat Rücksprache zu halten. „Am Ende trägt aber der Haushalt der Gemeinde 80 Prozent der Kosten.“ Auch hier hielt Schätz dagegen. „Diese Kosten werden von einer langfristigen Umlage finanziert“, meinte sie. Ja, man merke sie im Haushalt, aber bei der Volumengröße der Haager Etats falle es kaum ins Gewicht.

Mit acht Gegenstimmen nahm der Haager Gemeinderat die Kostenübersicht schließlich zur Kenntnis.

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