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Eine Heimat für den Geschichtsverein?

„Low-Budget-Museum“ für Haag? – Debatte um Zehentstadel geht in die nächste Runde

Die Debatte um den Haager Zehentstadel reißt nicht ab.
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Die Debatte um den Haager Zehentstadel reißt nicht ab. Der Geschichtsverein will in den Mittelteil einziehen.

Es ist eines der Streitthemen in Haag: das Museum. Der Geschichtsverein wünscht sich einen Platz im Haager Zehentstadel. Doch in der Marktgemeinde sorgt diese Idee für Stirnrunzeln. Warum das so ist und wieso es höchstens auf eine „Low-Budget-Version“ hinauslaufen könnte.

Haag – Haag und sein Museum: Es ist eine schwierige Beziehung. Das Problem: Seit der Sanierung des Schlossturms hat die Marktgemeinde kein Museum mehr, der Geschichtsverein wünscht sich seitdem einen Platz für seine Exponate und hofft auf den Mittelteil des Zehentstadels. Ein entsprechender Antrag des Geschichtsvereins und anderer Vereine lag nun dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vor.

30 Tage im Jahr soll das Museum geöffnet haben und die bewegte Haager Geschichte präsentieren, so der Plan. Doch bei allem Stolz auf die eigene einzigartige Vergangenheit von Haag gab es im Gremium auch viel Stirnrunzeln.

So sprach sich Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) bereits bei der Vorstellung des Antrags gegen ein dauerhaftes Museum aus. „Eine Nutzung des Mittelteils durch Vereine ist natürlich wünschenswert“, meinte Schätz, auch der Geschichtsverein könne ihrer Meinung diesen Bereich nutzen. „Es kann sich in Zukunft auch ein Museum daraus entwickeln. Starten sollten wir aber meiner Meinung nach mit temporären Ausstellungen.“ Eva Rehbein (SPD) sah es ähnlich. Es sei sinnvoller, den Zehentstadel für mehr Vereine zu öffnen. Sonst gebe es eine „Wettbewerbsverzerrung“, wenn nur ausgewählte Gruppen untergebracht seien.

Sorgen um Finanzen

Dr. Florian Haas (PWG) sprach sich jedoch dagegen aus. „Eine temporäre Ausstellung ist schwierig für den Verein zu bewerkstelligen. Wo sollen die Sachen sonst gelagert werden. Außerdem ist es nicht leistbar, hier am Wochenende eine Ausstellung zu organisieren“, meinte er. Er plädierte dafür, einen Ausschuss zusammenzustellen aus Vertretern der Verwaltung, des Gemeinderats, des Architekturbüros und des Vereins, um in diesem Gremium ein Konzept für ein Museum zu erstellen.

Zweifelnde Stimmen kamen auch von Sabine Binsteiner-Maier (SPD). „Ich finde Geschichte wichtig, sie kann uns viel lehren und ich glaube, niemand in Haag sagt, wir brauchen kein Museum“, meinte sie, doch die Kosten würden ihr Sorgen machen. „Es heißt regelmäßig, der Zehentstadel sei so teuer. Ich würde vorschlagen, wir beenden den Ausbau des Ost- und Westteils und machen uns Gedanken über den Antrag, wenn wir das abgeschlossen haben.“

Kein „Louvre“ stattdessen eine „Low-Budget-Version“

Stefan Högenauer (CSU) und Florian Haas sahen dies jedoch anders. Es gehe nicht darum, einen „Louvre“ oder ein „Deutsches Museum 2.0“ zu bauen. „Wir müssen schauen, wie wir aus der Hülle, die wir haben, etwas Gutes herausholen“, meinte Högenauer und plädierte für ein Museum, das er als „identitätsstiftend“ bezeichnete. Auch Hans Urban (CSU) erklärte, dass sich Haag die „Vollversion“ eines Museums nicht leisten könne, aber möglicherweise die „Low-Budget-Version“ mit einer freien Fläche, wo Exponate ausgestellt werden könnten und einem abgetrennten Lagerraum. „Das wäre der Kompromiss, zu dem auch gehört, dass einige Stücke wieder im Schlossturm ausgestellt werden.“

Am Ende sprach sich der Gemeinderat mit 5:12 gegen temporäre Ausstellungen im Mittelteil des Zehenstadels aus, ebenfalls mit 5:12 abgelehnt wurde es, den Antrag der Vereine zu billigen. Mit 15:2 entschied sich der Gemeinderat schließlich, einen Ausschuss, wie von Haas vorgeschlagen, zu bilden, der ein Konzept für ein mögliches Museum erarbeiten und dessen Umsetzbarkeit prüfen soll.

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