Bei Regen „schießt alles die Straße herunter“
„Nur noch ein Flickerl-Teppich“: Hofgartenstraße in Haag muss saniert werden – So teuer wird‘s
Die Hofgartenstraße in Haag ist nur noch ein „Flickerl-Teppich“ und muss dringend saniert werden. Wie die Entwässerung optimiert werden soll – und was das Ganze kostet.
Haag – Die Hofgartenstraße in Haag muss saniert werden. Wie das Ganze aussehen könnte, stellte Richard Steiner vom Ingenieurbüro Infra in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor. Er erklärte, dass der Bereich nur noch „ein Flickerl-Teppich“ sei, die Oberfläche und der Straßenbelag sei die gesamte Straße hindurch „schlecht“. Zudem gebe es keine „richtige Straßenführung“, so der Experte.
Haager Hofgartenstraße muss dringend saniert werden
Das Ingenieurbüro habe bei der Entwurfsplanung für die Maßnahme eine Bestandsvermessung und eine Baugrunduntersuchung vorgenommen. Auch die Möglichkeit, eine Trasse für das Fernwärmenetz zu legen, habe das Büro im Auftrag der Marktgemeinde geprüft. Leider sei dieses Vorhaben wegen der Größe der Straße „so gut wie unmöglich“, so Steiner. Die einzige Möglichkeit, die die Experten sich vorstellen könnten, wäre, die Fernwärmeleitungen über dem Mischwasserkanal zu installieren. Das Problem dabei: Bei Reparaturen würden die Arbeiter nur schlecht an den darunterliegenden Kanal herankommen, erläuterte der Ingenieur dem Gremium. Weiter sollen bei den Arbeiten an der Hofgartenstraße die Druckverhältnisse der Leitungen verbessert werden, erklärte er.
Steiner führte weiter aus, dass die Straße grundsätzlich „relativ steil“ sei, der Höhenunterschied „von ganz unten bis oben“ betrage rund 15 Meter. Es gebe „fast keine Wasserführung“. Das bedeute, dass bei Regen „alles die Straße herunterschießt“, so der Experte. Im höhergelegenen, südlichen Teil der Straße seien deswegen unter anderem ein Sickerschacht und Rohr-Rigolen zur Entwässerung geplant.
Darüber hinaus habe das Ingenieurbüro für die Baumaßnahme in der Hofgartenstraße drei Varianten ausgearbeitet: die Sanierung der Straße und des Seitenstreifens in Granit-Großsteinpflaster für rund 80.000 Euro (Variante I) oder die Sanierung der Straße aus Asphalt mit einem Seitenstreifen in Granit-Großsteinpflaster für circa 30.000 Euro (Variante II) oder die Sanierung der Straße aus Asphalt sowie einem Seitenstreifen mit Beton-Steinpflaster für rund 20.000 Euro (Variante III), so Steiner. Die Baukosten für die Straße würde sich auf rund 772.000 Euro belaufen, der Bau der Wasserleitungen auf circa 228.000 Euro. Grundsätzlich plädierte der Projektplaner dafür, das Areal in zwei Bereiche zu unterteilen, nämlich in die beiden Gebiete „Hofgartenstraße/Enzenspergerstraße“ und „Hofgartenstraße/Anna-Hage-Weg“.
Stefan Högenauer (CSU) meinte dazu: „Granit ist Luxus. Das muss man sich leisten wollen. Ob wir das unbedingt brauchen, ist fraglich. Ich denke, wir haben Wichtigeres zu finanzieren.“ Breitreiner meinte, er habe sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Er regte an, das Tor zum Spielplatz und den Anschluss „die Straße hoch“ (beim Graf-Ladislaus-Weg) in die Planung miteinzubeziehen. „Ist hier schon mit dem Eigentümer gesprochen worden?“, wollte er wissen. Steiner entgegnete, dass diese Aspekte geklärt werden müssten, bevor der Bau losgehe. „Es ist aber noch Zeit, denn dieser Abschnitt wäre erst 2026 dran.“
Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) ergänzte, dass es schon öfter Besprechungen zu dieser Thematik gegeben habe. „Es gibt bisher kein Gesamtkonzept. Hier kommt es auf jeden Quadratmeter an“, erklärte die Rathauschefin. Sie sprach sich für die Variante II aus, die der Experte vorgestellt hatte. „Hier beginnt der Fußgängerbereich zum Schloss hoch. Ich denke, wir sollten uns – hier im Ortskern – für Granit entscheiden“, so Schätz. Dem schloss sich Dr. Florian Haas (PWG) an. Breitreiner sprach sich ebenfalls für einen Seitenstreifen aus Granit aus und regte weiter an, den Vorplatz des Spielplatzes ebenfalls damit auszustatten.
Abschließend fragte Herbert Zeilinger (WFH) wegen des recht straffen Terminplans nach: „Schaffen wir das bis Mai?“, richtete er sich an Steiner. „Es sollte zu schaffen sein“, meinte der Ingenieur. „Aber es können sich Verzögerungen einstellen, da selbst die Kraftwerke Haag nicht wissen, was dort alles zu finden sein wird. Es gibt auch eine riesige Trafo-Station, an der allerhand Kabel herausführen“, erklärte er.
Kostenberechnung vonnöten
Der Gemeinderat billigte die eigens erarbeitete, vierte Variante. Die Hofgartenstraße soll aus Asphalt, mit einem Seitenstreifen entlang des Friedhofs auf einer Länge von rund 30 Metern in Granit-Großsteinpflaster, versehen werden. Im Übergangsbereich zum Graf-Ladislaus-Weg wird ein „Zwickelbereich“ mit Granit-Großsteinpflaster versehen, die Fahrbahn wird durchgehend asphaltiert. Die Kosten dafür sollen ebenfalls berechnet werden. Der Beschluss dazu fiel einstimmig.



