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Festwoche eröffnet

700 Jahre Marktrecht: „Haag verfügt über eine besondere Magie“

Gerhard Kramer (Zweiter von rechts) führte durch die Ausstellung im Pfarrheim, die 700 Jahre Marktrecht dokumentiert.
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Gerhard Kramer (Zweiter von rechts) führte durch die Ausstellung im Pfarrheim, die 700 Jahre Marktrecht dokumentiert.

Das Jubiläum 700 Jahre Marktrechtserhebung in Haag ist offiziell eröffnet. Zum Auftakt gab es einen Festakt mit Musik, Ansprachen und Führungen zur Ausstellung im Pfarrheim. Bürgermeisterin Sissi Schätz kündigte „Events für die ganze Familie“ an. Warum das Marktrecht, verliehen von 700 Jahren, bis heute nachwirkt.

Haag – Weiß gedeckte Stehtische vor der historischen Löwenbrücke erwarteten die Gäste, die zunächst vom Musikerduo „Zwieclanc“ angesprochen wurden: „Tretet näher - das haben wir gern - und lauschet Musik aus alten Zeiten!“ Das akustische Entree bestand aus Instrumentalstücken und Liedern vom 12. bis 14. Jahrhundert und spiegelte das Musikerleben zur Zeit der Ernennung Haags zum Markt wider.

Bürgermeisterin Sissi Schätz (links) bei der Eröffnung des Jubiläumsfestes.

Bürgermeisterin Sissi Schätz begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Kultur, darunter den Hausherrn, Pfarrer Pawel Idkowiak, zu diesem feierlichen Anlass. Heute noch, betonte sie in ihrer Grußrede, werden wichtige Verträge auf Papier mit Unterschrift festgehalten, wie das Vertragswerk zum Haager Markt, das Kaiser Ludwig der Bayer 1324 unterzeichnet hatte.

„Haag hat damit alle Rechte wie die Stadt Wasserburg erhalten“, führte die Bürgermeisterin weiter aus. Das Original der Urkunde werde die Gemeinde als Kopie herausgeben und zum Kauf anbieten. Die Markttage, wie sie die Ausstellung des Geschichtsvereins im Pfarrheim thematisiere, blicken nach ihren Angaben auf eine lange Tradition zurück. Das Jubiläum sei bewusst zu Pfingsten, zum größten Markt im Jahreskreis, angesetzt worden.

Mittelalterliche Musik untermalte den Ausflug in die 700-jährige Geschichte des Marktrechts.

Die Märkte sind laut Schätz heute noch konkurrenzfähig zum Internet, da sie eine einzigartige Mischung mit Schlendern, Schauen und Kaufen bieten: „Da darf es auch mal eng hergehen.“ Für die weiteren Festtage zum Marktrechtsjubiläum seien „viele Events für die ganze Familie“ angesagt, darunter auch ein Mittelalterspektakel im Schlosshof, ein historisches Lagerleben und ein Ritterturnier. Die Festwoche findet vom 17. bis 20. Mai statt.

Dank für das Engagement zur Jubiläumsfeier und zur Ausstellung sprach stellvertretende Landrätin Kathrin Henke der Gemeinde und dem Geschichtsverein aus. Die lange Tradition von 700 Jahren spielten für die Haager eine besondere Rolle, auch für ihr Selbstvertrauen: „Die Haager heben sich hervor durch ihre Größe und Infrastruktur, auch wenn sie manchmal anstrengend sind“.

Berühmter „Haager Taler“

Landtagsabgeordneter Sascha Schnürer wünschte zum Jubiläum bestes Wetter und viele Besucher. Haag habe immer schon geopolitische Bedeutung ausgezeichnet. Am Marktplatz spüre man eine besondere Kraft: „Haag verfügt über eine spezielle Magie.“ Das verlange aber auch Verantwortung ab. Das Haager Münzrecht mit dem berühmten Haager Taler unterstrich Landtagsabgeordneter Markus Saller. Handel und Wirtschaft hätten viele Städte, so auch Haag, „lebendig gemacht“.

Ausstellung mit vielen interessanten Einblicken

Erste Führungen durch die Ausstellung übernahm Gerhard Kramer, Vorsitzender des Geschichtsvereins „Reichsgrafschaft Haag“, in Vereinstracht persönlich. Er vermittelte einen Einblick in das Leben der Grafschaft von den archäologischen Anfängen über die Schlacht bei Mühldorf, die Freyung, die Märkte und das Gewerbe bis zu kulinarischen Besonderheiten wie den berühmten Hauberling, zur Brandkatastrophe und schließlich zur Gebietsreform.

Die Ausstellung bestücken Fotos, Kopien, Dokumente und historische Unikate. Dazu zählen eine Spinnwirtel, Siegelstempel, Tuchmachermarken, Maße und Gewichte und das Haager Geld. Die „Färbermarken“ waren an Stoffballen und Gewand angebracht, sodass die richtige Textilie nachgekauft werden konnte. Den Hauberling gibt es nach Gerhard Kramer mindestens seit 1554. Wie alt diese schmalzgebackene Beilage der Haager Küche wirklich ist, wisse niemand. Im anschließenden Büfett war er jedenfalls neben heutigen Leckerbissen wieder präsent.

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