Integrationsbetrieb soll einziehen
„Goldstück für Haag“: Das ist das besondere Konzept für das Café im Zehentstadel
In den Haager Zehentstadel soll ein Integrationscafé einziehen. So sieht das Konzept aus.
Haag – Ganz fix ist es noch nicht, aber es wird immer wahrscheinlicher: Haag soll ein neues Integrationscafé bekommen. Wie bereits berichtet, will die Stiftung Ecksberg in den Ostteil des Zehentstadel einziehen. In der jüngsten Sitzung wurden die Pläne noch einmal konkreter: Markus Lutz stellte dem Gemeinderat das Nutzungskonzept vor. Ein soziales und kulturelles Zentrum im Herzen von Haag, ein „Goldstück“ im Ort, wie Lutz es beschrieb.
In dem Café sollen sich Jung und Alt wohlfühlen. Er soll Raum für verschiedene Gruppen und Anlässe bieten. Lutz stellte drei mögliche Nutzungsszenarien vor. So könnte an einem Mittwochnachmittag Kaffeebetrieb herrschen, während im Nebenraum eine Kleidertauschbörse stattfinde. Am Samstagabend dann ein Konzert in den Räumlichkeiten des Cafés, mit Stehempfang und Bewirtung in der Pause. Am Sonntag dann ein Sektempfang für eine Hochzeitsgesellschaft auf der Terrasse und am Nachmittag die Bewirtung eines Reisebusses, der zuvor den Schlossturm besichtigt hatte.
60 Plätze im Café und auf der Terrasse
35 bis 40 Sitzplätze soll es laut Lutz im Cafè geben, zusätzlich dazu seien noch 20 Plätze auf der Terrasse geplant. Fünf bis sechs Tage soll die Gastronomie geöffnet haben.Geplant sei es Frühstück, Kaffee und Kuchen und einen kleinen Mittagstisch mit beispielsweise Suppen oder Salaten anzubieten. In einem abtrennbaren Bereich solle es noch einen Kulturbereich gegeben, der separat im Parallelbetrieb oder auch gemeinsamt mit dem Café nutzbar sei, so Lutz. Bei der Konzertbestuhlung sei Platz für 80 Plätze, mit Tischen und Stühlen seien es 65. Dieser Bereich stünde der Gemeinde zur freien Verfügung und könne von Gruppen und Vereinen genutzt werden, auf Wunsch könnte eine Bewirtung durch das Café erfolgen. Um dem Integrationscharakter zu entsprechen, sollen etwa sechs bis zehn Mitarbeiter angestellt werden, davon zwei bis vier mit einer anerkannten Schwerbehinderung.
Konkretere Zahlen gewünscht
Es war ein Nutzungskonzept, das bei den Gemeinderatsmitgliedern durchaus auf Anerkennung stieß. Allerdings war es einigen nicht weitreichend genug. „Ich würde mir schon jetzt einen Businessplan wünschen“, meinte Dr. Florian Haas (PWG). Das sah Stefan Högenauer (CSU) ähnlich. „Ich halte die Punkte Businessplan und Mietvertrag für essenziell wichtig. Sie sollten auch nicht auf dem kurzen Dienstweg zwischen der Stiftung und der Verwaltung geklärt werden“, forderte Högenauer und verwies auf die Mietverhandlungen zwischen der katholischen Kirche und der Gemeinde, die kurz vor dem Ziel „krachend gescheitert“ seien. Es sei deshalb wichtig, zu klären, welche Investitionen die Stiftung von der Gemeinde erwarte.
Siegfried Maier (SPD) konnte das aber nicht so ganz verstehen. „Wieso steht der Businessplan so im Vordergrund? Vom Freibad und Bürgersaal wurde das auch nie verlangt.“ Auch Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) verwies darauf, dass hier kein Mietvertrag, sondern nur ein Nutzungskonzept gebilligt werde. Einstimmig wurde dies schließlich genehmigt.
Wettbewerbsverzerrung mit anderen Cafés?
Auch das Thema Wettbewerbsverzerrung für andere Cafés kam im Gremium erneut auf. Wie bereits berichtet, hatten Angelika Müller-Czap und Günter Müller vom Café „Czappuccino“ den geplanten Integrationsbetrieb als ihren „Dolchstoß“ bezeichnet. Auch Stefan Högenauer (CSU) sah eine „Wettbewerbsverzerrung“ gegeben. „Das ist ganz klar. Einige werden gefördert und andere nicht.“ Eva Rehbein (SPD) konnte dies aber nicht nachvollziehen. „Ich kann die Sorgen für das bestehende Café am Ort nicht teilen. Ich sehe diesen neuen Betrieb eher als Ergänzung. Es gibt ja auch ein ganz anderes Konzept.“
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