Biathlon-WM in der Schweiz
„Sind oft schweißgebadet“: So fiebern Franziska Preuß‘ Familie und ihr Heimatverein SC Haag mit
Sie gilt als Top-Favoritin auf Edelmetall: Franziska Preuß aus Albaching macht bei der Biathlon-WM eine hervorragende Figur. Sie hat treue Fans auch beim Skiclub (SC) in Haag. Warum dessen Vorsitzender in puncto Franzi Preuß ein abergläubisches Ritual pflegt und ihre Familie bei Sportevents noch immer schweißgebadet ist.
Haag/Albaching/Schweiz – Sie gilt als eine der Top-Favoritinnen im deutschen Team der Biathlon-Weltmeisterschaft: Franziska Preuß. Die 30-jährige Albachingerin ist eine der aussichtsreichsten Medaillen-Kandidatinnen der diesjährigen Weltmeisterschaft. Hinter ihr steht eine ganze Armada von Fans, darunter auch die Mitglieder vom SC Haag.
Franziska Preuß schon lange Mitglied
Karl Köstler ist seit vier Jahren der Vorsitzende des Skiclubs Haag, aber „bestimmt schon seit 40 Jahren Mitglied“, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. „Die Franzi kennen wir schon von klein auf“, sagt er. Den Biathlon verfolgt Köstler regelmäßig – wie sicherlich die anderen Mitglieder auch. „Das ist schon spannend, sie macht einen tollen Job“, sagt er stolz. Während des Wettkampfs ist Köstler ein paar Mal mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, statt vor dem Fernseher zu sitzen. Dann habe Franzi Preuß jedes Mal gewonnen. Als er den Biathlon im TV verfolgt habe, wurde sie Dritte, berichtet er. „Deshalb werde ich jetzt jedes Mal Rad fahren, wenn sie dran ist“, sagt er lachend.
Georg Preuß, Vater der Biathletin, ist ebenfalls langjähriges Mitglied beim SC Haag. Er und seine Frau seien bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in der Schweiz mit dabei, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. „Am Freitag geht es los“, sagt er. „Wir sind aber auch froh, wenn es wieder vorbei ist“, räumt er ein. „Wir wissen einfach, was alles bei ihr schiefgehen kann, von Erkältungen, über Problemen mit den Nebenhöhlen bis hin zur Verletzungsgefahr“, erklärt der Vater. „Wir sind oft schweißgebadet“, betont er.
Schieß-Talent von der Mama?
Trotzdem sei er „natürlich stolz“ auf seine Tochter. Dennoch sei er damals dagegen gewesen, als es für seine Tochter in den Profisport ging. „Ich wusste einfach, was das für uns und später für sie bedeutet“, sagt Georg Preuß. Die Erfahrung im Spitzensport habe er selbst auch machen können. So war er von 1986 bis 1991 in der Berglauf-Nationalmannschaft dabei. Deswegen gehe er auch stark davon aus, dass seine Tochter die Kondition von ihm habe. „Aber das Schießen nicht. Ich war damals beim Bund, ich war nicht besonders gut im Schießen“, erzählt er lachend. „Das hat Franzi bestimmt von ihrer Mutter. Sie kommt aus einer Jäger-Familie.“
„Liegt bestimmt in den Genen“
Auch Karl Köstler erinnert sich gerne an die Anfänge von Franzi Preuß zurück. Damals habe sie ein Probetraining absolviert, so sei sie zu dem Sport gekommen. Und es liegt „bestimmt auch in ihren Genen“, meint Köstler, der damit auf Georg Preuß anspielt. Köstler war „früher schon“ mit Gerd Preuß beim Kraxeln unterwegs. Schon bald habe man das Talent von Franzi Preuß erkannt und gefördert. Köstler erinnert sich noch gut, wie die heutige Spitzensportlerin in der Jugend-Olympiade „auf Anhieb“ Gold abgeräumt habe.
Talente gibt es beim SC Haag aber noch mehr: Lea Zerrer ist jüngst zur Deutschen Junioren-Staffelmeisterin ausgezeichnet worden, wie Köstler berichtet. Auch Jule Wollboldt habe ihren C-Trainerschein im Biathlon abgeschlossen. „Wenn es so weiter geht, bekommen wir vielleicht irgendwann mal eine Bundestrainerin aus Haag“, freut er sich.
Franziska Preuß in Topform
Franziska Preuß ist laut Medienexperten die klare Nummer eins im deutschen Team – und auch eine der Top-Medaillenkandidatinnen bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. Nach gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit glänzte Preuß in diesem Winter mit konstant überragenden Leistungen und schlüpfte so in das Gelbe Trikot. Als Fingerzeig für die WM auf 1.400 Metern Höhe in der Schweiz lief Preuß beim letzten Vor-WM-Weltcup auf 1.600 Metern Höhe in Antholz gleich zweimal aufs Podest, berichten Medien. Die Tage in der Schweiz könnten ihre Weltmeisterschaft werden, Medaillen sind das ausgerufene Ziel – doch die Konkurrenz ist stark.
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