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Start der Arbeiten steht nichts im Wege

Sanierung der Mittelschule in Gars – Die Räumung des Hauptgebäudes hat begonnen

Die Mittelschule Gars.
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Die Mittelschule Gars.

24 Millionen Euro soll die Sanierung der Mittelschule Gars kosten: Mittlerweile ist klar, ob diese Kostenschätzung realistisch ist. Wann die Arbeiten starten können und wo die Schüler während der Bauzeit unterkommen.

Von Gunter Fuchs

Gars/Unterreit – Außer den üblichen Routinen gab es nur einen umfangreichen Tagesordnungspunkt auf der Agenda der letzten Sitzung des Schulverbands Gars-Unterreit-Reichertsheim: die Sanierung der Mittelschule Gars. Und was man da zu hören bekam, sorgte für ein erleichtertes Aufatmen – ja für Freude und Zuversicht nicht nur bei den Ausschussmitgliedern, sondern auch bei den Zuhörern, der Schulleitung der Mittelschule und beim Garser Gemeinderat.

Sitzung stößt auf breiteres Interesse

Nur zu verständlich, dass diese Sitzung auf breiteres Interesse stieß, sollte doch ausführlich über den aktuellen Stand der Dinge bei einem Mammutprojekt berichtet werden, dem man lange Zeit mit sehr gemischten Gefühlen gegenübergestanden hatte: Angesichts der zu erwartenden enormen Kosten hatte es Überlegungen bis hin zur Schließung der Garser Mittelschule gegeben, was sich angesichts der zu erwartenden Folgeprobleme aber als realitätsfern erwiesen hatte.

Zuschüsse fristgerecht beantragen

Doch die als unausweichlich erkannte Entscheidung für die Beibehaltung des Schulstandorts ließ kaum zu stemmende Millionenbeträge befürchten. Um noch zumindest „mit einem blauen Auge“ aus dieser finanziellen Zwangslage herauszukommen, war eine schnellstmögliche Inangriffnahme des Projekts erforderlich, da nur so noch erhebliche Zuschüsse würden fristgerecht beantragt werden können.

So ließ der Unterreiter Bürgermeister Christian Seidl als Schulverbandsvorsitzender in der Sitzung zunächst eine ganze Serie von Schlag auf Schlag folgenden Terminen Revue passieren, beginnend mit dem Start des europaweiten Vergabeverfahrens im Juli 2022 für Objektplanung und für weitere erforderliche Dienstleistungen, wobei man sich von einer Anwaltskanzlei unterstützen ließ, was sich sehr bewährte. Von vornherein war klar, dass man einen Wärmeliefervertrag mit der Firma Pflügl in die Wege leiten wollte, die mit ihrer benachbarten großen Hackschnitzel-Heizanlage schon Kloster und Gymnasium beliefert.

Objektplanung an Architekten aus der Region vergeben

Der erste/nächste erwähnenswerte Meilenstein war im Februar 2023 die Vergabe der Objektplanung an die Architekten Leukert, Riedl und Schaub und Dr. Stefan Hajek nach neuerlicher Ausschreibung und damit an ein Team aus der Region, das mit der Situation in Gars bestens vertraut ist, hatten sie zum Beispiel doch bereits das neue Hauptgebäude des benachbarten Gymnasiums entworfen und dessen Bau begleitet. Im Juni erfolgten weitere Vergaben, so der Fachplanung für die zentralen Bereiche Heizung-Lüftung-Sanitär an die Brundobler GmbH, der Elektrotechnik an Schuster-Buchner-Schmid GmbH sowie der Freiflächenanlagen an das Landschaftsarchitektenbüro Niederlöhner.

Nutzung der Turnhalle durch Schule und Vereine

Besonders zügig wurde auch die Sanierung des Turnhallendaches angegangen, wird diese Dreifachhalle doch nicht nur von der Mittelschule und dem Gymnasium, sondern auch von den Sportvereinen genutzt.

Zwölf Millionen Euro billiger als ein Neubau

Ende Oktober 2023 konnten die Planer dann eine erste belastbare Kostenschätzung vorlegen: Unter Berücksichtigung aller möglichen Einsparungen würde man die Sanierungskosten auf gut 23,5 Millionen Euro reduzieren können, das wären immerhin 12 Millionen weniger als ein Neubau kosten würde, was ebenfalls berechnet worden war. Insofern war der noch ausstehende finale Entscheid der beteiligten Gemeinden eigentlich klar: In gemeinsamer Sitzung beschloss man auf der Basis einer Kostenschätzung von nunmehr 24,3 Millionen Euro die Sanierung der Garser Mittelschule. Damit stand einem weiteren zügigen Vorgehen nichts mehr im Wege. Schon bald traf man die wesentlichen Entscheidungen für die Dachvarianten: Beibehaltung des Flachdachs beim Schulgebäude und Blechdach auf einer Nagelbinderkonstruktion für die Turnhalle.

Gleichzeitig wurde die schulaufsichtliche Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern beantragt, die sich jedoch schwierig gestaltete, nicht zuletzt, weil diese den Kostenvoranschlag im Vergleich zu anderen derartigen Maßnahmen als zu optimistisch ansah. Man wollte unbedingt ähnliche Folgeprobleme wie nach der noch nicht so lange zurückliegenden letzten Generalsanierung vermeiden. Doch letztlich konnte nach Vorlage weiterer Unterlagen und der Klärung noch offener Fragen ein großer Erfolg verzeichnet werden: Am 15. Juli wurde von der Regierung von Oberbayern der Grundlagenbescheid für die Sanierungsmaßnahmen übermittelt, sodass ein planmäßiger Beginn der Maßnahme zum Schuljahresanfang 2024/25 möglich ist, die in drei Phasen erfolgen soll.

Das bedeutet natürlich, dass im kommenden Schuljahr große Teile des Gebäudes nicht für den Unterricht genutzt werden können, was zunächst nach einer millionenteuren „Containerschule“ aussah. Doch auch hier bewährt sich der lokale Zusammenhalt: Sechs Klassen, die drei 4. und die beiden Abschlussklassen 9 und 10, werden in das Untergeschoss des Erweiterungsbaus des Gymnasiums umziehen, die beiden dritten in die neue Grundschule, die Teil des schulischen Gebäudekomplexes ist und die beiden ersten und zweiten Klassen in die bereits sanierte Alte Grundschule ausweichen, wo auch die Mittagsbetreuung stattfinden soll.

Räumung des ersten Gebäudes hat begonnen

Der Weg zur Alten Grundschule wird über einen durch Absperrschranken abgeteilten Sicherheitsstreifen führen. Die Räumung des als erstes zu sanierenden Hauptgebäudes hat bereits begonnen, nicht zuletzt unter massivem Einsatz der Lehrkräfte, die nicht benötigtes Mobiliar in den Saal eines Wirtshauses bzw. benötigtes und Unterrichtsmaterial in die Räume des Gymnasiums bzw. die Alte Grundschule gebracht haben. Auch die Bauhöfe der Gemeinden sind beteiligt, und Trockenbauer trennen bereits den Nordtrakt ab, der zunächst noch von der Verwaltung und zwei Klassen genutzt werden kann. Am eigenen Internetzugang wird ebenfalls schon gearbeitet, weil eine Mitnutzung anderer Netze aus Datenschutzgründen nicht möglich ist.

Auch die Ausschreibung und Vergabe aller weiteren Gewerke läuft bereits, die ersten wurden schon vergeben und die Angebote für die weiteren liegen vor. Und das war die erfreuliche Nachricht zum Schluss: Die Kostenkalkulationen erweisen sich als realistisch, die einzelnen Baumaßnahmen werden sich im vorgesehenen Finanzrahmen verwirklichen lassen. Und so war die Abstimmung über das Gesamtprojekt eher eine Formsache, denn jeder freute sich darüber, dass man durch das energische Vorgehen Zuschüsse in Höhe von etwa 18 Millionen wird erhalten können, wie Bürgermeister Franz Stein aus Reichertsheim überschlug, nachdem die Regierung von Oberbayern eine Gesamtzuweisung in Höhe von fast 14 Millionen in Aussicht gestellt hat und weitere rund 4 Millionen an KfW-Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erreichbar seien. Und es besteht noch die Chance, dass jeder der 134 anerkannten Ganztagesplätze mit einer Ausstattungspauschale von 1500 Euro gefördert wird.

Große Erleichterung auch darüber, dass die Maßnahme so zügig voranschreitet und dass der Kostenansatz sich als realistisch erweist.

„Mit Sicherheit das Maximum des Möglichen“

Seidl betonte als Fazit, man habe „in allen Bereichen mit Sicherheit das Maximum des Möglichen herausgeholt“, zeitlich und finanziell, nicht zuletzt auch durch die Förderung der Ganztagsbetreuung. Und Bürgermeister Otter aus Gars unterstrich seinerseits, dass dies alles „angesichts der zu stemmenden Mammutaufgabe nur durch sehr sorgsame und engagierte Planung und die erforderliche Termineinhaltung nur durch größten Einsatz und Engagement von Planern und Verwaltung möglich gewesen sei, bei Bedarf am Tag und in der Nacht und auch noch am Wochenende.“

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