Großeinsatz bei Bonimeierring
Alles voller Wasser und Strom: Besondere Gefahr bei Brand in Mühldorf
Mehr als drei Stunden mussten Feuerwehren einen Lagerhallenbrand in Mühldorf bekämpfen. Denn in und auf der Halle lauerte eine besondere Gefahr.
Mühldorf – Es war kurz nach 1 Uhr, als die Sirenen in Mühldorf heulten. Ein Großaufgebot von Wehren machte sich auf den Weg in den Bonimeierring am Innkanal. Dort brannte die Lagerhalle eines Hausmeisterservice. Das stellte die Feuerwehren vor zwei Herausforderungen.
70 Feuerwehrleute im Einsatz
Martin Strasser ist Kommandant der Mühldorfer Feuerwehr. Er sagt, dass bis zu 70 Feuerwehrleute im Einsatz waren, dazu die Drehleiter, um den Brand von oben zu bekämpfen. Laut Strasser galt es, das Übergreifen der Flammen auf das benachbarte Wohnhaus zu verhindern. Es ist direkt an die Lagerhalle angebaut.
Nächtlicher Feuerwehreinsatz am Bonimeierring in Mühldorf




Für die Feuerwehrler nicht die einzige Herausforderung, wie Strasser am Morgen danach berichtet: „Auf dem Dach gibt es eine Photovoltaik-Anlage und in der Halle Pufferspeicher.“ Doch damit nicht genug: „Dort standen auch zwei E-Autos.“
Jede Menge Hochspannung
Und damit jede Menge Hochspannung. „Die ganze Anlage steht unter Strom.“ Dazu die ständige Gefahr eines brennenden Akkus, der nur schwer zu löschen ist. „Gott sei dank ist das nicht passiert“, sagt Strasser.
Für die Feuerwehr hieß das, mit Bedacht vorzugehen, Abstand zu halten. „Wir halten uns durch Schulungen natürlich auf dem Laufenden.“ Laut Strasser wurden bei dem Brand weder Einsatzkräfte, Nachbarn noch Bewohner verletzt.“ Gegen 4.20 Uhr konnten die Feuerwehren und Sanitäter wieder nach Hause fahren, die Arbeit am Bonimeierring übernahmen die Brandfahnder der Kripo.
Deren Ermittlungen stehen aber noch ganz am Anfang, betont Polizeisprecher Stefan Sontag auf Anfrage. „Zur Ursache können wir deshalb noch gar nichts sagen.“ Eine erste Einschätzung sei erst möglich, wenn die Beamten sich die Brandstelle genau angesehen hätten.
Damit bleibt offen, ob die PV-Anlage und ihre Installationen eine Rolle bei der Entstehung des Brands gespielt haben. Einen Hinweis auf Brandstiftung gebe es jedenfalls bis jetzt nicht, sagt Sontag. „Da ist nichts vermerkt, da dürfte nichts im Raum stehen.“
Er beziffert den Schaden an der Halle und den Einrichtungen darin auf etwa 100.000 Euro.

