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Was zur Krankheit beiträgt

Wer erkrankt eher an einer Alzheimer-Demenz? Zehn Risikofaktoren begünstigen die Erkrankung

Das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, kann durch bestimmte Lebensumstände erhöht sein. Auch Depressionen und Übergewicht begünstigen eine spätere Erkrankung.

Über 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an der bisher unheilbaren Alzheimer-Erkrankung, bei der es zu einem stetigen Abbau der Nervenzellen im Gehirn von Betroffenen kommt. Durch das Absterben der Neuronen wird zu wenig des Neurotransmitters Acetylcholin produziert, was Störungen der Informationsverarbeitung im Gehirn und damit den Gedächtnisverlust zur Folge hat.

Welche Lebensumstände und Erkrankungen zu einer Alzheimer-Demenz führen können

Mediziner können belegen, dass Menschen mit Depression ein erhöhtes Demenzrisiko haben und Demenzpatienten anfälliger für depressive Phasen sind.

Die Alzheimer-Krankheit, die etwa 60 bis 80 Prozent der Betroffenen betrifft, ist die häufigste und bekannteste Form der Demenz. Ähnlich wie bei der Lewy-Körperchen-Demenz, der Parkinson-Demenz und der Frontotemporalen Demenz spielen bei Alzheimer Eiweißablagerungen oder -störungen im Gehirn eine entscheidende Rolle, die zu neurologischen Ausfällen und damit verbundenen Symptomen führen.

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Das Risiko, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, Lebensgewohnheiten und chronische Grunderkrankungen. Ein Demenz-Tests mit Bildern, Zahlen und Formen online kann erste Anzeichen aufdecken.

Risikofaktoren für eine Alzheimer-Demenz sind:

  • Übergewicht im mittleren Alter kann das Risiko einer späteren Demenzerkrankung erhöhen, wie eine Studie des Karolinska Instituts in Stockholm zeigt. Personen mit einem BMI von 25 bis 30 haben ein um 71 Prozent erhöhtes Risiko, während Personen mit einem BMI von über 30 sogar viermal so gefährdet sind.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität und Sport können das Fortschreiten von Demenz und Alzheimer verlangsamen. Durch Bewegung wird der Botenstoff Irisin freigesetzt und ins Gehirn transportiert. Dadurch wird die synaptische Plastizität verbessert, wie eine im Journal Nature Medicine veröffentlichte Studie von Mychael V Lourenco et al. zeigt.
  • Ein hoher Alkoholkonsum erhöht das Risiko für eine früh beginnende Demenz erheblich, gemäß einer französischen Studie mit 32 Millionen Personendaten, so die Ärztezeitung.
  • Laut Angaben von Lungenärzte im Netz schädigt Rauchen den Stoffwechsel von Hirnzellen und erhöht das Alzheimer-Risiko signifikant, insbesondere bei Personen, die mehr als eine halbe Packung Zigaretten pro Tag rauchen.
  • Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Demenz, wobei der genaue Zusammenhang und präventive Diabetes-Therapien für kognitive Defizite noch unklar sind, wie das Ärzteblatt berichtet.
  • Ein unbehandelter hoher Blutdruck kann zu Gefäßveränderungen führen und das Risiko für eine vaskuläre Demenz erhöhen, wie eine Studie des Leipziger Max-Planck-Instituts zeigt.
  • Laut Langzeituntersuchungen erhöht sich selbst nach leichten Schädel-Hirn-Traumata das Demenzrisiko signifikant, wie Wissenschaftler der Universität Washington festgestellt haben.
  • Depression und Demenz sind häufige psychiatrische Erkrankungen im Alter, die einander beeinflussen: Menschen mit Depression haben ein erhöhtes Demenzrisiko und Demenzpatienten sind anfälliger für depressive Phasen, begleitet von Schlafstörungen und abnehmendem Appetit.
  • Soziale Isolation und Einsamkeit erhöhen das Risiko einer Demenzerkrankung um ca. 26 Prozent, da ein Mangel an sozialem Austausch zu einem Abbau der grauen Hirnsubstanz führen kann, wie eine Langzeitstudie der Fudan Universität in China zeigt.
  • Unbehandelte Schwerhörigkeit erhöht das Risiko einer Demenzerkrankung, da Hörverlust zu Schäden im Gehirn führen kann. Eine frühzeitige Behandlung mit Hörgeräten kann das Demenzrisiko um durchschnittlich 8 Prozent senken.

Studien zeigen, dass eine mediterrane Ernährung, insbesondere mit Olivenöl, dazu beitragen kann, den Geist im Alter länger fit zu halten.

Erste Anzeichen von Demenz: Elf Symptome können auf die Erkrankung hindeuten

Mann schläft in Bett
Schon Jahre zuvor kann ein gestörter Schlaf mit intensiven Träumen auf eine spätere Demenz-Erkrankung hindeuten. Laut Ergebnissen einer kanadischen Studie soll die sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein Warnzeichen für Gehirnerkrankungen sein, die ca. 15 Jahre später auftreten. Menschen, die heftig träumen und dabei um sich schlagen oder treten, sollen ein 80 bis 100 Prozent höheres Risiko haben, eine neurodegenerative Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln. © Monkeybusiness/IMAGO
Verschwommene Frau am Tisch
Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Halluzinationen sind auch als Frühsymptom bei einer Demenz möglich, insbesondere bei der Lewy-Körper-Demenz. Vielen Betroffenen fällt es schwer, Bilder, Farben, Kontraste zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Auch das Wiedererkennen von vertrauten Gesichtern kann dadurch beeinträchtigt sein. Betroffene sehen beispielsweise in einer fremden Person plötzlich die eigene Mutter. Laut Ärztezeitung zeigen Studien mit Alzheimerpatienten, dass etwa ein Drittel der Betroffenen Wahnvorstellungen entwickelt, etwa ein Sechstel ausgeprägte Halluzinationen. © weedezign/Imago
Person macht sich Notizen
Vergesslichkeit und Unaufmerksamkeit zählen zu den typischen Symptomen, die Betroffenen und auch Angehörigen durch eine beginnende Demenz auffallen. Betroffene können sich gefühlt plötzlich wichtige Termine nicht mehr merken, müssen ihren Alltag mithilfe von Gedächtnisstützen und Erinnerungsnotizen organisieren. Sie verpassen es, den Herd abzuschalten, lassen den Schlüssel in der Haustür nach dem Aufsperren stecken, verlegen Gegenstände – auch da sie diese plötzlich an ungewöhnlichen, abwegigen Orten verräumen. Zudem zeigen Betroffene Schwierigkeiten, bekannten Gesichtern die Namen zuzuordnen. Normale kognitive Veränderungen unterscheiden sich zur Vergesslichkeit in Zusammenhang mit einer angehenden Demenz dahingehend, dass Namen oder Verabredungen zwar kurzfristig vergessen, aber später häufig wieder erinnert werden, so die „Alzheimer Forschung Initiative e. V.“ © Ute Grabowsky/photothek.net/Imago
Älteres Paar
Demenz macht sich durch eine zunehmende Verwirrung bemerkbar, die sich in einem gestörten Urteilsvermögen zeigt. Die Kleidung wird nicht mehr dem Wetter entsprechend gewählt, Betroffene möchten plötzlich beispielsweise Winterstiefel oder eine Mütze an warmen Tagen tragen, wie es das Portal „Neurologen und Psychiater im Netz“ beschreibt. © Panthermedia/Imago
Mann stützt seinen Kopf
Depression und Demenz beeinflussen einander. Wer unter Depression leidet, hat ein um bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Umgekehrt sind auch Menschen mit Demenz um bis zu 50 Prozent eher von depressiven Phasen betroffen, begleitet von Schlafstörungen und abnehmendem Appetit. © imagebroker/theissen/Imago
Mann reagiert aggressiv
Persönlichkeitsveränderungen mit gereizter Stimmung und aggressivem Verhalten können ebenfalls eine beginnende Demenz ankündigen: Bisher sanftmütige Menschen zeigen plötzlich starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund, reagieren übertrieben, aufbrausend, feindselig, selbst vertrauten Menschen gegenüber. Meist sind es die Angehörigen, denen die Wesensveränderungen auffallen und die den Verdacht einer Demenz äußern. © marcus/Imago
Frau riecht an einem blühenden Ast eines Baumes im Frühling
Ähnlich wie bei Parkinson kann es durch eine sich entwickelnde Demenz zum Verlust des Geruchssinns und daran gekoppelt ein vermindertes Geschmacksempfinden kommen. Können ältere Menschen plötzlich nicht mehr riechen, kann dies auf eine künftige Demenz hindeuten, wie eine Studie der Mayo-Klinik in Rochester unter der Leitung von Dr. Rosebud Roberts nachweisen konnte. © imageBROKER/Manuel Kamuf/Imago
Ältere Frau am Telefon
Menschen, die eine Demenz entwickeln, fällt es zusehends schwer, einer Unterhaltung zu folgen und aktiv an einem Gespräch teilzunehmen, wie es die „Alzheimer Forschung Initiative e. V.“ schildert. Betroffene verlieren im Gespräch häufig gedanklich den Faden, wiederholen Sätze, zeigen Wortfindungsschwierigkeiten und verwenden unpassende Füllwörter. © edbockstock/Imago
Mann sitzt am Bettrand
An Demenz erkrankte Menschen leiden häufig an Schlafstörungen und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Die „innere Uhr“ wird durch die absterbenden Nervenzellen im Gehirn beeinträchtigt. Betroffene können häufig abends nicht einschlafen, sind nachts sehr unruhig, irren zum Teil umher. © Monkeybusiness/Imago
Mann in Fußgängerzone
Menschen, die an Demenz erkranken, finden sich an neuen und selbst gewohnten Orten schwerer zurecht, entwickeln räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme. Orte oder Zeitabstände können nicht mehr eingeordnet werden. Betroffene vergessen zum Beispiel das Jahr und die Jahreszeit, können die Uhrzeit nicht mehr lesen, wissen nicht mehr, wie ihr Heimweg ist. © Westend61/Imago
Ältere Dame mit Rechenmaschine
Menschen, die eine Demenz entwickeln, zeigen zunehmend kognitive Schwierigkeiten. Die „Alzheimer Forschung Initiative e. V.“ fasst zusammen, dass Demente komplexere Aufgaben, wie das Berechnen des Wechselgeldes, das Ausfüllen von Formularen sowie Lesen von Rezepten, schwerfällt. Betroffene bemerken selbst häufig, dass sie sich schlechter konzentrieren können und für vieles mehr Zeit als zuvor benötigen. © Joseffson/Imago

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Monkey Business/Imago

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