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Wichtige Blutwerte

Blut zeigt Erkrankungen und wie alt man wird: Krebsforscher zur wichtigen Bedeutung von Biomarkern

Biomarker werden in der Medizin immer wichtiger, vor allem in der Diagnostik und Therapie von Krankheiten. Auch das Alter kann durch Biomarker vorhergesagt werden.

Blut ist das Lebenselixier jedes Menschen. Bis zu sechs Liter Blut fließen durch die Gefäße im Körper eines Erwachsenen, was bei einer Person mit ca. 70 Kilogramm etwa acht Prozent des Gewichts ausmacht. Fehlt ein Drittel der Blutflüssigkeit, kann der Kreislauf versagen. Blut ist unverzichtbar, da es Sauerstoff aus der Lunge und Nährstoffe aus dem Verdauungstrakt zu allen Zellen transportiert. Im Blut zirkulieren nicht nur Hormonzellen, auch Lymphozyten, um Viren und Bakterien abzuwehren sowie Tumorzellen zu bekämpfen. Anhand bestimmter Werte im Blutbild können Mediziner erkennen, ob bei einer Person möglicherweise eine krankhafte Schilddrüse oder Fettleber vorliegt. Biomarker dienen dabei dazu, Erkrankungen zu erkennen und Behandlungserfolge zu messen. Auch die individuelle Lebenserwartung kann dadurch bestimmt werden.

Blutwerte: Was sind Biomarker?

Biomarker sind körpereigene Signalstoffe und Moleküle, über die beispielsweise Herzerkrankungen bestimmt werden können.

Biomarker sind Moleküle und messbare Signalstoffe im Blut, zum Beispiel Eiweiß- oder Fettverbindungen. Sie werden durch Organe aufgrund einer Erkrankung vermehrt ausgeschüttet oder neu gebildet. Ein Biomarker kann gesunde Prozesse, aber auch krankhafte Veränderungen im Körper erkennbar machen.

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Bereits in der Antike nutzten die Menschen Geruch und Aussehen des Urins als Biomarker für mögliche Erkrankungen. Heute stehen Medizinern viele verschiedene Biomarker zur Verfügung, um Gesundheit oder Krankheiten zu bestimmen, beispielsweise:

Dank eines speziellen Studiendesigns und angepasster mathematischer Methoden werden wir untersuchen, welche Biomarker mit dem Auftreten chronischer Krankheiten assoziiert sind. Es gibt bereits einige bekannte Lebensstil-Verhaltensweisen, die wichtig sein können, um eine höhere Lebenserwartung zu haben und Krankheiten vorzubeugen: insbesondere der Verzicht auf das Rauchen, die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, die Vermeidung von Alkoholkonsum, körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung. Allerdings reagieren wir Menschen auf diese Lebensstilfaktoren möglicherweise nicht auf die gleiche Weise. Einige Maßnahmen könnten bei einigen Personen effektiver sein, während sie bei anderen keine Wirkung zeigen. „Objektive“ Messungen mittels Biomarker können uns helfen, zu verstehen, warum. 

Dr. Bernard Srour des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)

Krebserkrankungen erkennen mithilfe von Biomarkern

Anhand von Biomarkern können Ärzte bestimmte Eigenschaften eines Tumors in der Krebsfrüherkennung, Diagnostik und bei der Nachsorge von Krebspatienten untersuchen. In der Krebsdiagnostik spricht man auch von Tumormarkern. Einen belegten Nutzen erfüllen Biomarker bereits bei der Krebsbehandlung, indem sie darauf hinweisen, wie aggressiv ein Tumor wächst und auf welche Therapie das Krebsgeschwür vermutlich ansprechen wird.

Welcher Biomarker-Test von gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird

Ein Biomarker-basierter Test zur Ermittlung des Rückfallrisikos beziehungsweise Rezidivrisikos bei einer bestimmten Form von frühem Brustkrebs wird bereits von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Test kann ausschließlich bei Patientinnen mit einem primären Hormonrezeptor-positiven, HER2/neu-negativen, Nodal-negativen sowie Brustkarzinom, das noch nicht gestreut hat, angewendet werden. Voraussetzung dafür: Es kann keine Empfehlung allein für oder gegen eine adjuvante systemische Chemotherapie ausgesprochen werden, so die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Die adjuvante Systemtherapie ist laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) eine der wesentlichen Säulen in der Behandlung von Brustkrebs, sogenanntes Mammakarzinom, und umfasst heute neben der klassischen Chemotherapie die hormonbasierte Therapie sowie Antikörpertherapie.

Diagnose Herzinsuffizienz durch Biomarker möglich

Auch zur Früherkennung und Diagnose von Herzerkrankungen wie einer Herzinsuffizienz übernehmen Biomarker eine wichtige Aufgabe – insbesondere BNP, NT-proBNP sowie Troponin gelten als zuverlässige Indikatoren für die Diagnose und Therapiekontrolle einer Herzinsuffizienz. Je höher die Werte, desto ausgeprägter die Herzinsuffizienz. Diese Biomarker können auch dabei helfen, unklare Symptome richtig einzuordnen oder auch andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen, wie das Portal Herzklappenhilfe erörtert.

Fünf Blutmarker zeigen an, welches Alter ein Mensch voraussichtlich erreicht

Welches biologische Alter ein Mensch letztlich erreicht, hängt zunächst von den individuellen Erbanlagen und gewissen sozioökonomischen Faktoren ab. Bestimmte Biomarker im menschlichen Blut können den biologischen Alterungsprozess jedoch ebenfalls abbilden. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg können anhand von Biomarkern für Herz- und Nierenfunktion, Entzündungen und Stoffwechsel das zu erwartende Lebensalter einer Person nun ziemlich genau vorhersagen.

Der voraussichtliche Verlust an Lebenserwartung ist ein geeigneter und leicht verständlicher Messwert, den beispielsweise Ärzte nutzen können, um ihre Patientinnen und Patienten zu motivieren, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben. Auch könnten damit Menschen mit besonders hohen gesundheitlichen Risiken identifiziert werden, die von direkten Interventionen profitieren könnten.

Dr. Bernard Srour des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)

Ernährung gegen Altern: Zehn Lebensmittel, auf die Sie verzichten sollten

Kaffee in Tasse
Telomere gelten als Marker, die das biologische Alter eines Menschen anzeigen und eine wichtige Rolle im Alterungsprozess spielen. Sie befinden sich am Ende der Chromosomen als Schutzkappen und werden bei jeder Zellteilung kürzer. Krankheiten können zur Verkürzung beitragen. Umso wichtiger ist deshalb die richtige Ernährung. Wer länger jung aussehen möchte, sollte deshalb auch seinen Kaffeekonsum kritisch überprüfen. Denn Kaffee kann zwar ein echter Wachmacher sein. Allerdings erhöht er auch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, was zur Alterung der Haut beiträgt. © Bernd Jürgens/IMAGO
Butter
Butter gehört für viele Menschen immer auf ihr Brot. Dabei hat sie eine hohe Dichte an gesättigten tierischen Fettsäuren, welche Entzündungen im Körper begünstigen, für einen erhöhten Cholesterinspiegel sorgen und somit die Telomere verkürzen. © Eivaisla/IMAGO
Schaumküsse
Möchten Sie, dass Ihre Haut lange straff und geschmeidig bleibt, dann Finger weg von Süßigkeiten. Der in ihnen enthaltene Zucker wirkt eben nicht nur entzündungsfördernd, sondern lässt die Haut auch schneller altern. Denn die kurzkettigen Kohlenhydrate zerstören die beiden Proteine Kollagen und Elastin, die die Haut normalerweise straff halten. © Westend61/IMAGO
Milchprodukte
Milchprodukte können ebenfalls zu einer schnelleren Alterung führen. Sie fördern nicht nur Entzündungen im Körper, sondern werden bei der Verdauung in Laktose gespalten. Dies schadet letztendlich der körpereigenen Kollagenproduktion. Mit zunehmendem Alter fällt es dem Körper zudem schwerer, die in der Milch enthaltene Laktose zu verdauen. Deshalb sollten Milchprodukte wie etwa Joghurt oder Käse nicht in großen Mengen gegessen werden. ©  Alex9500/IMAGO
Alkohl
Alkohol ist Zellgift und entzieht dem Körper gleichzeitig Flüssigkeit. Beides schadet nicht nur der Gesundheit, sondern lässt Menschen auch äußerlich älter wirken. Allerdings kommt es bei Alkohol auch auf die Menge und Qualität an. Rotwein enthält beispielsweise Resveratrol. Das Polyphenol schützt die Haut, indem es freie Radikale bindet. Dadurch lässt es die Haut gesund altern. © Ezequiel Gimà nez/IMAGO
Wurst
Verarbeitete Wurst- und Fleischwaren enthalten viel Salz sowie hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren und Zusatzstoffen. Diese Kombination kann dazu führen, dass die Telomere schrumpfen und schneller altern lassen. © Photology2000/IMAGO
Pommes
Auch der Verzehr von Pommes kann den Alterunsprozess beschleunigen. Beim Frittieren entstehen nämlich durch die hohe Hitze viele Transfettsäuren. Sie können die Telomerlänge negativ beeinflussen. © avq/IMAGO
Glas mit Cola
Nicht nur der in Softdrinks wie Limonade enthaltene Zucker ist für die Gesundheit schädlich. In Cola steckt beispielsweise auch Phosphorsäure. Sie steht im Verdacht, die Knochen zu schwächen. Eine geringe Knochendichte kann wiederum zu Knochenschwund, der sogenannten Osteoporose, führen und das Altern beschleunigen. © Kitch/IMAGO
Salz auf einem Löffel
Auch Salz kann sich negativ auf die Alterung auswirken. Zu viel des beliebten Gewürzes lässt beispielsweise das Gesicht aufgedunsen und die Augenringe dunkler wirken. Lebensmittel wie zum Beispiel Fertigsoßen oder Chips, die viel Salz enthalten, führen außerdem dazu, dass sich Wasser im Körper einlagert. Zudem entzieht das enthaltene Natrium den Knochen wichtiges Kalzium und erhöht den Blutdruck. Gänzlich auf Salz sollte allerdings auch nicht verzichtet werden. Mithilfe von zum Beispiel Joghurt, Bananen oder Trockenfrüchten kann das Salz mit Kalium ausgeglichen werden. © Orcea David/IMAGO
Chips
Die Teilnehmer einer Studie, die täglich mehr als drei Portionen hoch verarbeitete Lebensmittel aßen, hatten ein doppelt so hohes Risiko für verkürzte Telomere als Personen, die maximal eine Portion an Fertigprodukten pro Tag zu sich nahmen. Zu diesen Lebensmitteln zählen zum Beispiel Chips, Weißbrot, Kuchen, Gebäck, Schokolade und Fertiggerichte. © "ungvar"/IMAGO

Fünf Biomarker im Blut korrelieren eng mit der Lebenserwartung:

  • Biomarker 1 „Growth differentiation factor 15 (GDF-15)“ zeigt oxidativen Stress, Entzündungen und Mitochondrien-Fehlfunktion an.
  • Biomarker 2 „Cystatin C-Spiegel“ gibt Aufschluss über die Nierenfunktion
  • Biomarker 3 „NT-proBNP“ kann Hinweis auf Herzschäden liefern
  • Biomarker 4 „Glykohämoglobin HbA1c“ ein erhöhter Wert signalisiert Diabetes und ungesunden Stoffwechsel
  • Biomarker 5 „C-reaktive Protein CRP“ zeigt eine chronische Entzündung

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Monkey Business 2/Imago

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