Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Schilddrüsenunterfunktion

Kranke Schilddrüse als unbekannte Ursache: „Erleichterung, dass ich nicht ‚dumm‘ bin“, erinnert sich Patientin

Eine Schilddrüsenerkrankung zu erkennen, ist anhand der Blutwerte und eines Ultraschalls eigentlich nicht schwierig. Betroffene leiden jedoch zum Teil lange unter den Symptomen, bis die Diagnose durch einen Arzt gestellt wird.

Die Schilddrüse mit ihren entscheidenden Hormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) ist eine lebenswichtige Drüse im menschlichen Körper. Können die Hormone aufgrund eines Jodmangels nicht ausreichend gebildet werden, kommt es zu verschiedenen Symptomen, die bei jedem unterschiedlich ausgeprägt sind: von Haarausfall und Verstopfung über Juckreiz mit Hautrötungen bis hin zu depressiven Verstimmungen begleitet von starker Müdigkeit. Auch die Patientin Anna G. (Name von der Redaktion geändert) litt als 17-Jährige unter extremer Erschöpfung mit Müdigkeit, die nicht richtig gedeutet wurde, wie sie im Gespräch mit 24vita.de beschreibt. Erst durch einen unglücklichen Umstand in der Familie wurde bei der heute 32-Jährigen in einem Zufallsbefund festgestellt, dass ihre Schilddrüse zu klein ist, was eine Erklärung für ihre belastenden Beschwerden war.

Wenn der Schilddrüse Hormone fehlen: „Erleichterung, dass ich nicht ‚dumm‘ bin“, erinnert sich Patientin

Erschöpfung und Müdigkeit gehören zu den Symptomen, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion deuten können. (Symbolbild)

„Das größte Problem war in der Schule der Leistungsdruck und meine Noten. Mir ist es generell schwergefallen, mich zu konzentrieren und ich war oft müde und lethargisch. Alle dachten immer, dass ich einfach nur eine mittelmäßige Schülerin bin und haben mir sogar empfohlen, vom Gymnasium auf die Realschule zu wechseln.“ Was die junge Frau damals noch nicht ahnte: Ihre Müdigkeit hatte eine körperliche Ursache, die von der Schilddrüse ausging.

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.

„Bei einer Routineuntersuchung, die dann aufgrund von großer psychischer Belastung und Panikattacken nach dem Tod meiner Tante bei mir gemacht wurde, sah die Ärztin durch Zufall im Ultraschall, dass meine Schilddrüse einfach sehr klein gewachsen ist“, schildert Anna G.* weiter. Die Vermutung stand im Raum, dass die Schilddrüse möglicherweise deswegen zu wenig Thyroxin produziere und Symptome wie die Müdigkeit dadurch erklärt werden könnten. Eine Blutuntersuchung brachte dann Sicherheit und die Diagnose: Schilddrüsenunterfunktion.

Schilddrüse: Zehn jodhaltige Lebensmittel unterstützen das Organ

Milch in einem Glas
Um die Gesundheit der Schilddrüse zu stärken, braucht der Körper ausreichend Jod. Dieses steckt unter anderem in Milchprodukten. Vollmilch enthält beispielsweise 6 µg / 100 g Jod.  © Westend61/IMAGO
Hartkäse
Käse zählt ebenfalls zu den jodhaltigen Lebensmitteln. Hartkäse hat zum Beispiel einen Jodgehalt von 20-40 µg / 100 g.  © Bernd Jürgens/IMAGO
Eier in einer Schale
Eier enthalten 10 µg / 100 g Jod. Neben Jodsalz können sie deshalb als zusätzliche Jodquelle dienen.  © CHROMORANGE/IMAGO
Spinat in einer weißen Schüssel
Spinat ist nicht nur ein kalorienarmes Gemüse, das den Körper mit den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen versorgt: Das grüne Blattgemüse enthält mit 12 µg / 100 g auch reichlich Jod, um die Schilddrüse vor Krankheiten zu schützen.  © Vitalina-Rybakova/IMAGO
Brokkoli in einer Schüssel
Brokkoli enthält 15 µg / 100 g Jod. Um Ihre Schilddrüse vor Erkrankungen zu schützen, empfiehlt es sich deshalb, das grüne Gemüse regelmäßig zu verzehren. ©  Alex9500/IMAGO
Erdnüsse in der Schale
Nüsse sind wichtige Jodlieferanten, die regelmäßig verzehrt werden sollten, um die Schilddrüse gesund zu halten. Erdnüsse haben beispielsweise einen Jodgehalt von 13 µg / 100 g. Es eignen sich aber auch Cashewkerne (10 µg / 100 g) oder Walnüsse (3 µg / 100 g). © I. Rozenbaum & F. Cirou/IMAGO
Seelachs auf einem Teller garniert mit zwei Zitronenscheiben
Seelachs zählt ebenfalls zu den jodhaltigen Lebensmittel. Er enthält 200 µg / 100 g Jod, was der täglich empfohlenen Jodaufnahme entspricht. Wenn Sie regelmäßig Seefisch essen, tun Sie Ihrer Schilddrüse damit etwas Gutes. © blickwinkel/IMAGO
Zwei Kabeljau-Filets in einer Pfanne
Um Erkrankungen der Schilddrüse vorzubeugen, sollte mindestens einmal pro Woche Seefisch auf dem Speiseplan stehen. Neben Seelachs und Schellfisch eignet sich hier zum Beispiel auch Kabeljau, da er ausreichend Jod enthält.  © CSH/IMAGO
Garnelen am Spieß
Auch Garnelen zählen zu den Lebensmitteln, die reichlich Jod enthalten. Sie gehören zu den tierischen Lebensmitteln, die als zuverlässige Jodlieferanten gelten, um die Schilddrüse fit zu halten. © Karel Noppé/IMAGO
Essbare Algen in einer Schüssel
Essbare Algen sind vor allem aus der asiatischen Küche bekannt. Aufgrund ihres hohen Jodgehalts können sie sogar gesundheitsschädlich sein. Menschen, die unter einer Schilddrüsen-Erkrankung leiden, sollten deshalb beispielsweise keine auf Algen basierende Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. © Jiri Hera/IMAGO

Seitdem nimmt die Patientin Thyroxin-Tabletten ein, die nach heutigem medizinischen Stand in der Regel das Mittel der ersten Wahl sind, wenn Betroffene unter einer Schilddrüsenerkrankung wie Anna G.* oder einer Schilddrüsenüberfunktion sowie Hashimoto leiden. „Als ich dann die Medikamente bekommen habe, sind meine Noten deutlich besser geworden und ich habe mein Abitur mit der Note 2 bestanden. Es war schon eine enorme Erleichterung, festzustellen, dass ich nicht ‚dumm‘ bin, sondern einfach körperlich durch die Schilddrüsenunterfunktion so eingeschränkt war, dass ich einfach nicht besser sein konnte.“ Mittlerweile achtet die Betroffene noch mehr auf ihre Gesundheit und die richtige Ernährung, das heißt wenig Zucker und Fett, regelmäßig Vitamine und Zink, „fühle mich dann fitter und vitaler“, wie die 32-Jährige betont.

Dass es nach wie vor sinnvoll ist, die Schilddrüsenhormone einzunehmen, zeigen nicht nur ihre Blutwerte – die regelmäßig von der Ärztin überprüft werden – auch durch Einnahmefehler wird es für Anna G.* spürbar: „Ich merke es tatsächlich schnell, wenn ich meine Tabletten mal nicht nehme. Ich habe sie beispielsweise mal vergessen, in den Urlaub mitzunehmen, und nach ein paar Tagen habe ich schon eine deutliche Verschlechterung meines normalen Energielevels gemerkt. Da habe ich mich gar nicht gut gefühlt.“

Es gibt Patientengruppen, gerade ältere Menschen, bei denen eine langfristige Einnahme von Thyroxin für die Schilddrüse nicht zu empfehlen ist, da es zu Herzproblemen mit Vorhofflimmern kommen kann. Letztlich ist es vom Ausmaß der Symptome und den Blutwerten abhängig, wie lange Thyroxin eingenommen werden sollte. In welcher Form eine Therapie sinnvoll ist, wird in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt – Gynäkologe oder Endokrinologe – entschieden.

Schilddrüsenunterfunktion: Symptome als Hinweis für die Erkrankung

Folgende spezifische und unspezifische Anzeichen können auf eine Erkrankung der Schilddrüse hindeuten:

  • Haarausfall
  • Starke Müdigkeit mit Konzentrationsschwierigkeiten
  • Depressive Verstimmungen
  • Potenzprobleme bei Männern
  • Gewichtszunahme ohne Veränderung der Essgewohnheiten
  • Niedriger Blutdruck

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © ocusfocus/Imago

Kommentare