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Mikrobiom im Darm

Aktuelle Studie: Darmentzündung erneut mit Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht

US-amerikanische Forscher untersuchen in einer aktuellen Studie die Rolle des Darmmikrobioms bei der Entstehung von altersbedingten Erkrankungen wie Alzheimer.

Viele Erkrankungen haben ihren Ursprung im Darm – auch die Entstehung von Alzheimer könnte mit dem Darm-Mikrobiom, also den Mikroorganismen im Darm, zusammenhängen. Obwohl Alzheimer sich zuerst durch Vergesslichkeit und Verhaltensveränderungen bemerkbar macht, ist die Krankheit nicht nur auf das Gehirn beschränkt. Die altersbedingte Erkrankung könnte durch ein niedriges Niveau chronischer Entzündungen bedingt sein. Was dabei im Darm geschieht, haben nun Forscher in einer aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse wurde im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Krankes Mikrobiom, krankes Gehirn? Zusammenhang zwischen Darm und Gehirn

Vergesslichkeit und andere kognitive Beschwerden sind die ersten Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung. Möglicherweise beginnt die Krankheit allerdings im Darm.

Bereits jetzt sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 50 Millionen Menschen weltweit von einer Alzheimer-Erkrankung oder einer anderen Form von Demenz betroffen. In den nächsten Jahren könnten allerdings noch deutlich mehr Menschen unter den Folgen von Alzheimer leiden. Um die Krankheit frühzeitig behandeln oder gar verhindern zu können, suchen Forscher nach dem Ursprung von Demenz. Dieser könnte vermutlich im Darm liegen, wie aktuelle Studien vermuten lassen.

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Frühere Tierstudien an Mäusen konnten bereits zeigen, dass Alzheimer durch die Übertragung von Darmmikroben an junge Mäuse weitergegeben werden kann. Es besteht also eine Verbindung zwischen dem Verdauungssystem und der Gesundheit des Gehirns. Die aktuelle Untersuchung eines internationalen Forscherteams um Studienautorin Margo Heston unterstützt diese Theorie. Entzündungen könnten demnach der zugrunde liegende Mechanismus sein.

Depression ist mehr als nur traurig sein – welche Symptome auf die psychische Erkrankung hindeuten

Frau mit starrem Blick
Sich wie versteinert fühlen – so beschreiben Menschen mit einer Depression häufig ihren psychischen und körperlichen Zustand, laut der „Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention“. Häufig sind Depressionen von einer sehr gedrückten, niedergeschlagenen Stimmung begleitet, was als ein Hauptsymptom gilt. Einige Betroffene beschreiben auch ein Gefühl der inneren Leere und die Unfähigkeit, ihre eigenen Emotionen, einschließlich negativer Gefühle, wahrzunehmen. © BDS/Imago
Mann am Fenster
Personen, die an Depressionen leiden, verlieren das Interesse an früher bedeutsamen Aktivitäten und Dingen. Hobbys, berufliche Tätigkeiten, Freizeitbeschäftigungen oder soziale Unternehmungen mit Familie und Freunden bereiten ihnen keine Freude mehr. Durch die „innere Leere“, wie es Betroffene häufig beschreiben, geht das Interesse an bisher wichtigen Dingen verloren. Freudlosigkeit und allgemeines Desinteresse sind das zweite mögliche Hauptsymptom einer Depression. © ArtmannWitte/Imago
Frau blickt in Spiegel
Ein vermindertes Selbstwertgefühl, wenig Selbstvertrauen, gepaart mit Gedanken wie „Ich bin schuld an allem“, macht sich bei vielen an einer Depression erkrankten Menschen bemerkbar. Betroffene wenden sich nicht selten von ihrem Umfeld ab, da sie annehmen, Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen zur Last zu fallen. © Ute Grabowsky/photothek.net/Imago
Mann, der müde und erschöpft ist
Erschöpfung und Müdigkeit bestimmen zunehmend den Alltag. Während einer Depression fühlen sich Betroffene häufig im wahrsten Sinne antriebslos, was es ihnen schwer macht, sich zu motivieren. Gewohnte Tätigkeiten wie im Beruf und selbst einfache Alltagsaufgaben, beispielsweise Einkaufen oder Aufräumen können zur großen Herausforderung werden, schnell erschöpfen und manchmal sogar unerledigt bleiben. Auch das Treffen von Entscheidungen fällt schwer: Betroffene haben nicht mehr das Gefühl, das Richtige zu tun. © nitor/Imago
Frau mit Gehirnnebel am Arbeitsplatz.
Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte Aufmerksamkeit können auch auf eine Depression hindeuten. Betroffene können ihre Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen, vergessen kürzlich Gesagtes oder Geschehens, sodass nicht selten sie selbst oder das nähere Umfeld zunächst eine Alzheimer-Demenz in Betracht ziehen. © Zoonar.com/Yuri Arcurs/Imago
Frau sitzt vor Suppenteller
Ältere Menschen können ebenfalls eine Depression entwickeln. Gründe und Ursachen sind auch hier vielfältig. So zeigt sich durch alle Altersgruppen, dass der Appetit und das Hungergefühl von Menschen, die unter einer psychischen Erkrankung leiden, sich verändert. Die Freude am Essen geht im wahrsten Sinne verloren. Die Folge ist dann nicht selten Gewichtsverlust. Es kann aber auch das Gegenteil eintreten und Betroffene entwickeln Heißhungerattacken. © Photographee.eu/Imago
Frau liegt wach im Bett
Schlafstörungen können verschiedene Ursachen haben und sind nicht selten auch eine typische Begleiterscheinung von Depressionen. Menschen mit dieser psychischen Erkrankung finden häufig nicht in den Schlaf, können nicht durchschlafen oder wachen früh auf – hinzukommt dann in vielen Fällen eine Spirale aus negativen Gedanken und Sorgen. © Zoonar/IMAGO
Frau, die verzweifelt weint
Menschen, die an einer Depression erkranken, durchlaufen Phasen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, insbesondere in Bezug auf ihre Zukunft. Die psychische Erkrankung wird zunehmend von dem starken Gefühl begleitet, aus der Situation nicht mehr herauszukommen. © HalfPoint Images/Imago
Mann fasst sich an die Stirn
Während einer Depression können Betroffene auch unter ausgeprägter innerer Unruhe leiden, wodurch es ihnen schwerfällt, sich zu entspannen. Sie fühlen sich getrieben und zeigen möglicherweise hyperaktive Verhaltensweisen wie ständiges Hin- und Hergehen. Andererseits kann es auch zu einer Verlangsamung von Bewegungen oder in der Sprache kommen. © Science Photo Library/Imago
Mann blickt aus dem Fenster
„Was wäre, wenn ich einfach nicht mehr da wäre“ – solche oder ähnliche Gedanken holen Menschen mit einer Depression, gerade wenn sie schon ausgeprägt ist, immer wieder ein. Der Wunsch, einer als aussichtslos und ausweglos empfundenen Situation zu entkommen, bis hin zu Überlegungen, sich selbst Schaden zuzufügen, kommt mehr und mehr auf. © Alberto Menendez/Imago

Aktuelle Studie der University of Wisconsin: Ursprung liegt in der Darmschleimhaut

Im Rahmen der Untersuchung analysierten die Forscher der University of Wisconsin die Stuhlproben von insgesamt 125 Personen auf das fäkale Calprotectin. Dieses Protein weist auf das Vorhandensein von sogenannten Neutrophilen in der Darmschleimhaut hin. Diese stehen wiederum mit Entzündungen im Zusammenhang. Zusätzlich zu den Stuhlproben mussten die Teilnehmer eine Reihe kognitiver Tests sowie Befragungen zu Familiengeschichte und Tests auf ein Alzheimer-Risiko-Gen durchführen. Ein Teil der Gruppe unterzog sich zudem klinischen Untersuchungen auf Anzeichen von Amyloid-Protein-Plaques. Diese gelten als aussagekräftige Vorboten für die neurodegenerative Erkrankung.

Höhere Entzündungswerte im Darm bei Alzheimer-Patienten

„Menschen mit Alzheimer scheinen eine stärkere Entzündung des Darms zu haben. Bei Untersuchungen der Bildgebung des Gehirns wiesen diejenigen mit einer stärkeren Darmentzündung eine stärkere Anhäufung von Amyloid-Plaques im Gehirn auf“, erklärt die Psychologin Barbara Bendlin von der University of Wisconsin gegenüber dem Wissenschaftsmagazin Science Alert. Neben den charakteristischen Amyloid-Plaques stiegen bei betroffenen Patienten auch Alzheimer-Biomarker mit den Entzündungswerten an. Darüber hinaus sanken die Ergebnisse von Gedächtnistests abhängig von der Höhe des Calprotectins.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie bestätigen frühere Untersuchungen. US-amerikanische Forscher der University of Nevada fanden beispielsweise heraus, dass bestimmte Darmbakterien Entzündungssignale im Gehirn stimulieren können. Das Forscherteam stellte fest, dass Alzheimer-Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen erhöhte Entzündungswerte im Darm vorwiesen. Dies könnte laut Margo Heston darauf zurückzuführen sein, dass Veränderungen im Mikrobiom eine systemweite Entzündung verursachen. Diese Entzündung sei den Experten zu Folge zwar mild, aber chronisch. In weiteren Studien wollen die Mediziner nun herausfinden, ob es zwischen den Darmbakterien und Alzheimer mehr als nur ein Zusammenhang besteht oder ob das Mikrobiom tatsächlich an der Entstehung der Krankheit beteiligt ist.


Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Pond5 Images/Imago

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