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Arztbesuch, Anamnese, Diagnostik

Alzheimer-Demenz: Wie die Diagnose gestellt wird – sechs Stufen der Untersuchung

Anzeichen einer möglichen Alzheimer-Demenz können sich bereits Jahre vor der Diagnose bemerkbar machen. Um eine Demenz-Erkrankung zu bestätigen, bedarf es verschiedener Untersuchungen.

In Deutschland sind mehr als 1,8 Millionen Menschen von der bisher unheilbaren Alzheimer-Erkrankung betroffen, bei der es zu einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn kommt. Ein Mangel am Neurotransmitter Acetylcholin führt zu Störungen bei der Informationsverarbeitung im Gehirn und dem daraus resultierenden Gedächtnisverlust. Wer an sich oder bei einem Angehörigen plötzliche Gedächtnisverschlechterungen, ein wiederholtes Nachfragen und Schwierigkeiten beim Behalten von Informationen bemerkt, sollte dies zumindest beobachten und bei Zunahme ärztlich abklären lassen.

Demenzerkrankung bestätigen: umfangreiche Diagnostik durch den Arzt notwendig

Anhand von bildgebenden Verfahren wie CT und MRT, der Untersuchung des Gehirnwassers sowie im Bedarfsfall den genetischen Risikofaktoren, kann das Vorliegen einer Demenz-Erkrankung bestimmt werden, so die „Alzheimer Initiative Forschung e. V.“

Wichtig zunächst zu beachten: Nicht zwangsläufig liegt in jedem Fall eine Demenz vor, denn es kann sich auch um normale altersbedingte Vergesslichkeit handeln. Einfache Tests mit Bildern, Wörtern und Zahlen können eine erste Einschätzung liefern, auch schon zu Hause mit Angehörigen und Freunden, ersetzen jedoch nicht die ärztliche Diagnostik. Eine eindeutige Diagnose erfordert weitere Untersuchungen, insbesondere bei Verdacht auf eine frühe Demenz oder Alzheimer als mögliche Folgen von Long Covid.

  • Im Rahmen einer Demenz-Diagnostik finden zu Beginn ausführliche Anamnese-Gespräche mit dem Hausarzt sowie Facharzt, in der Regel einem Neurologen, zum allgemeinen Gesundheitszustand statt.
  • Es folgt eine körperliche Untersuchung mit Blutabnahme und Urinprobe, um andere Erkrankungen und Infektionen ausschließen zu können.
  • Sogenannte psychometrische Tests im Anschluss liefern Hinweise auf die Gedächtnisleistung und den Schweregrad eines möglichen kognitiven Defizits. Dabei handelt es sich um den Mini-Mental-Status-Test (MMST), den DemTect-Test mit beispielsweise der Supermarkt-Aufgabe sowie den Uhrentest, die im Rahmen der Demenz-Diagnostik beim Arzt zum Einsatz kommen. Bereits im Vorfeld zu Hause können beispielsweise das Zeichnen der Uhr und das Nennen der Einkäufe im Supermarkt den Angehörigen und auch Betroffenen selbst ein Indiz auf die Gedächtnisleistung geben.
  • Mit speziellen neuropsychologischen Tests und bildgebenden Verfahren wie dem Elektroenzephalogramm (EEG), der Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) können für Alzheimer-typische Veränderungen im Gehirn sichtbar gemacht werden sowie stumme Infarkte oder Tumore als Ursache ausgeschlossen werden, so die Alzheimer Forschung Initiative e. V.
  • Eine verlässliche Diagnose erfolgt letztlich durch die Untersuchung des Nervenwassers im Gehirn. Mithilfe der Liquordiagnostik, bei der die Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) untersucht wird, lassen sich bei Demenzerkrankungen bestimmte Proteine in veränderter Konzentration nachweisen.
  • Im Bedarfsfall werden genetische Risikofaktoren näher untersucht, ob es sich möglicherweise um eine vererbbare Form der Alzheimer-Demenz handelt, die bei ca. ein Prozent der Betroffenen vorliegt. Bisher sind drei Gene bekannt, die für die sehr seltene vererbbare Variante von Alzheimer verantwortlich sind. Wenn eines dieser Gene Mutationen aufweist, bricht die Demenz-Erkrankung in jedem Fall aus. Ob ein solcher Gentest bei gesunden Familienangehörigen sinnvoll ist, muss letztlich im Einzelfall abgewogen und sollte nur nach ausführlicher Beratung und Aufklärung durch den Arzt entschieden werden.

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Erste Anzeichen von Demenz: Elf Symptome können auf die Erkrankung hindeuten

Mann schläft in Bett
Schon Jahre zuvor kann ein gestörter Schlaf mit intensiven Träumen auf eine spätere Demenz-Erkrankung hindeuten. Laut Ergebnissen einer kanadischen Studie soll die sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein Warnzeichen für Gehirnerkrankungen sein, die ca. 15 Jahre später auftreten. Menschen, die heftig träumen und dabei um sich schlagen oder treten, sollen ein 80 bis 100 Prozent höheres Risiko haben, eine neurodegenerative Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln. © Monkeybusiness/IMAGO
Verschwommene Frau am Tisch
Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Halluzinationen sind auch als Frühsymptom bei einer Demenz möglich, insbesondere bei der Lewy-Körper-Demenz. Vielen Betroffenen fällt es schwer, Bilder, Farben, Kontraste zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Auch das Wiedererkennen von vertrauten Gesichtern kann dadurch beeinträchtigt sein. Betroffene sehen beispielsweise in einer fremden Person plötzlich die eigene Mutter. Laut Ärztezeitung zeigen Studien mit Alzheimerpatienten, dass etwa ein Drittel der Betroffenen Wahnvorstellungen entwickelt, etwa ein Sechstel ausgeprägte Halluzinationen. © weedezign/Imago
Person macht sich Notizen
Vergesslichkeit und Unaufmerksamkeit zählen zu den typischen Symptomen, die Betroffenen und auch Angehörigen durch eine beginnende Demenz auffallen. Betroffene können sich gefühlt plötzlich wichtige Termine nicht mehr merken, müssen ihren Alltag mithilfe von Gedächtnisstützen und Erinnerungsnotizen organisieren. Sie verpassen es, den Herd abzuschalten, lassen den Schlüssel in der Haustür nach dem Aufsperren stecken, verlegen Gegenstände – auch da sie diese plötzlich an ungewöhnlichen, abwegigen Orten verräumen. Zudem zeigen Betroffene Schwierigkeiten, bekannten Gesichtern die Namen zuzuordnen. Normale kognitive Veränderungen unterscheiden sich zur Vergesslichkeit in Zusammenhang mit einer angehenden Demenz dahingehend, dass Namen oder Verabredungen zwar kurzfristig vergessen, aber später häufig wieder erinnert werden, so die „Alzheimer Forschung Initiative e. V.“ © Ute Grabowsky/photothek.net/Imago
Älteres Paar
Demenz macht sich durch eine zunehmende Verwirrung bemerkbar, die sich in einem gestörten Urteilsvermögen zeigt. Die Kleidung wird nicht mehr dem Wetter entsprechend gewählt, Betroffene möchten plötzlich beispielsweise Winterstiefel oder eine Mütze an warmen Tagen tragen, wie es das Portal „Neurologen und Psychiater im Netz“ beschreibt. © Panthermedia/Imago
Mann stützt seinen Kopf
Depression und Demenz beeinflussen einander. Wer unter Depression leidet, hat ein um bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Umgekehrt sind auch Menschen mit Demenz um bis zu 50 Prozent eher von depressiven Phasen betroffen, begleitet von Schlafstörungen und abnehmendem Appetit. © imagebroker/theissen/Imago
Mann reagiert aggressiv
Persönlichkeitsveränderungen mit gereizter Stimmung und aggressivem Verhalten können ebenfalls eine beginnende Demenz ankündigen: Bisher sanftmütige Menschen zeigen plötzlich starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund, reagieren übertrieben, aufbrausend, feindselig, selbst vertrauten Menschen gegenüber. Meist sind es die Angehörigen, denen die Wesensveränderungen auffallen und die den Verdacht einer Demenz äußern. © marcus/Imago
Frau riecht an einem blühenden Ast eines Baumes im Frühling
Ähnlich wie bei Parkinson kann es durch eine sich entwickelnde Demenz zum Verlust des Geruchssinns und daran gekoppelt ein vermindertes Geschmacksempfinden kommen. Können ältere Menschen plötzlich nicht mehr riechen, kann dies auf eine künftige Demenz hindeuten, wie eine Studie der Mayo-Klinik in Rochester unter der Leitung von Dr. Rosebud Roberts nachweisen konnte. © imageBROKER/Manuel Kamuf/Imago
Ältere Frau am Telefon
Menschen, die eine Demenz entwickeln, fällt es zusehends schwer, einer Unterhaltung zu folgen und aktiv an einem Gespräch teilzunehmen, wie es die „Alzheimer Forschung Initiative e. V.“ schildert. Betroffene verlieren im Gespräch häufig gedanklich den Faden, wiederholen Sätze, zeigen Wortfindungsschwierigkeiten und verwenden unpassende Füllwörter. © edbockstock/Imago
Mann sitzt am Bettrand
An Demenz erkrankte Menschen leiden häufig an Schlafstörungen und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Die „innere Uhr“ wird durch die absterbenden Nervenzellen im Gehirn beeinträchtigt. Betroffene können häufig abends nicht einschlafen, sind nachts sehr unruhig, irren zum Teil umher. © Monkeybusiness/Imago
Mann in Fußgängerzone
Menschen, die an Demenz erkranken, finden sich an neuen und selbst gewohnten Orten schwerer zurecht, entwickeln räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme. Orte oder Zeitabstände können nicht mehr eingeordnet werden. Betroffene vergessen zum Beispiel das Jahr und die Jahreszeit, können die Uhrzeit nicht mehr lesen, wissen nicht mehr, wie ihr Heimweg ist. © Westend61/Imago
Ältere Dame mit Rechenmaschine
Menschen, die eine Demenz entwickeln, zeigen zunehmend kognitive Schwierigkeiten. Die „Alzheimer Forschung Initiative e. V.“ fasst zusammen, dass Demente komplexere Aufgaben, wie das Berechnen des Wechselgeldes, das Ausfüllen von Formularen sowie Lesen von Rezepten, schwerfällt. Betroffene bemerken selbst häufig, dass sie sich schlechter konzentrieren können und für vieles mehr Zeit als zuvor benötigen. © Joseffson/Imago

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Andrew Brookes/Imago

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