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Gefahr der Arterienverkalkung

Wenn Ihre Cholesterinwerte zu hoch sind: Ändern Sie vier Angewohnheiten und senken so Ihr Blutfett

Ist der Cholesterinspiegel zu hoch, sollten Sie Ihre Ernährung überdenken und körperliche Fitness anpassen. Hohes Cholesterin birgt die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall.

„Ihr Cholesterinspiegel ist zu hoch.“ – Wem diese Äußerung durch den Arzt bekannt vorkommt, der ist möglicherweise erst einmal verunsichert. Was bedeutet das und kann es gefährlich werden? Cholesterin hat im Allgemeinen einen schlechten Ruf, dabei ist es grundsätzlich sehr wichtig für den menschlichen Körper. Als Lipid (Fett) ist Cholesterin, auch Cholesterol genannt, ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und dient als Schutz. Wenn jedoch zu viel Cholesterin im Blut und den Gefäßwänden vorhanden ist, kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden durch Gefäßverkalkungen oder Arteriosklerose kommen. Aufgrund einer Arterienverkalkung steigt das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall, wie die Deutsche Herzstiftung e. V. aufklärt. Ein hoher Cholesterinspiegel im Körper lässt sich gut reduzieren, indem Sie wenige Lebensgewohnheiten anpassen.

Cholesterin zu hoch: Gerade das LDL verursacht gefährliche Gefäßablagerungen

Eine fettreiche Ernährung kann den Cholesterinspiegel im Blut stark ansteigen lassen, zu Gefäßablagerungen führen und das Risiko für Herzinfarkt sowie Schlaganfall erhöhen.

Über 80 Prozent des Cholesterins bildet der menschliche Körper selbst, vor allem in der Leber, aber auch im Darm. Nur ein kleinerer Anteil an Cholesterin wird mit der Nahrung aufgenommen. Bei dem im Blut gemessenen Cholesterin liegt der Fokus vor allem auf dem sogenannten Low-Density-Lipoprotein (LDL) sowie High-Density-Lipoprotein (HDL). Es sind spezielle Rezeptoren auf den Leberzellen, die LDL-Cholesterin-Rezeptoren, welche die Konzentration von Cholesterin im Blutkreislauf regulieren. Je höher die Konzentration der Low-Density-Lipoproteine (LDL) im Blut und den Gefäßen ist, desto höher ist das Risiko für die Entstehung von Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose.

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Ist Ihr LDL-Cholesterin zu hoch, reduzieren Sie die Menge bestimmter Lebensmittel

Tasse Kaffee mit Milchschaum
Frisch gebrühter Kaffee mit einer extra Haube Milchschaum – für viele ein Muss zu Hause oder im Lieblingscafé. Doch beides, Kaffee und Milch, ist nicht nur lecker, sondern birgt auch eine Gefahr für die Gefäße. © David Aguero/Imago
Kaffee am Morgen: Mit einem Trick kann die Gesundheit geschützt werden.
Das in Kaffee enthaltende Cafestol und Kahweol kann das Cholesterin im Blut erhöhen. Diese Substanzen aus der Kaffeefrucht hemmen Enzyme, die in der Leber das Cholesterin abbauen. Trinken Sie den Wachmacher besser gefiltert, statt ungefiltert, denn Cafestol und Kahweol bleiben zum größten Teil im Filter zurück. © Britta Pedersen/dpa
Beim Braten von Spiegeleiern können einige Fehler passieren.
Das tägliche Frühstücksei gehört für manche Menschen für einen guten Start in den Tag einfach dazu. Eier sind zwar mit Zink, Eisen und Selen gesund, aber auch reich an gesättigten Fettsäuren, die das schädliche LDL-Cholesterin im Körper fördern. Pro Ei bekommt der Körper etwa 280 Milligramm Cholesterin zugeführt. Ist Ihr Cholesterin bereits zu hoch, sollten Sie auf Eier zunächst verzichten, zumindest bis die Werte wieder gesunken sind. Und auch danach empfiehlt es sich, nicht mehr als drei- bis viermal Mal pro Woche ein Ei zu essen. Grundsätzlich gilt: Der Cholesteringehalt eines einzelnen Nahrungsmittels, wie bei Eiern, beeinflusst den Cholesterinspiegel im Blut weniger – vielmehr ist die Art und Menge der grundsätzlich verzehrten Nahrungsfette insgesamt ausschlaggebend, nach Angaben der „Deutschen Herzstiftung“.  © Peter Widmann/Imago
Haferflocken mit Milch und Obst
Mit einem gesunden Frühstück bestehend aus Haferflocken, Bananen, Apfel und Blaubeeren in den Tag starten, hmm lecker! Doch Vorsicht – ist Ihr Cholesterinspiegel bereits zu hoch oder sollten Sie darauf achten, dass er nicht noch weiter ansteigt, achten Sie bei der Milchauswahl auf fettarme Produkte mit 1,5 Prozent Fettanteil. Vollmilch sollten Sie besser meiden, da diese reich an gesättigten Fettsäuren ist, die besonders das schädliche LDL-Cholesterin im Körper ansteigen lassen. © Shingo Tosha/AFLO/Imago
Schale Joghurt
Auch bei fetthaltigem Joghurt und Quark sollten Menschen mit hohem Cholesterinspiegel vorsichtig sein. Der hohe Anteil der gesättigten Fettsäuren beeinflusst die LDL-Konzentration im Blut. Besser auf einen geringeren Fettanteil achten, von nicht mehr als drei Prozent. © keko64/Imago
Kefir und Buttermilch in Gläser schenken
Kefir oder Buttermilch sind ebenfalls reich an gesättigten Fettsäuren, die bei regelmäßigem Genuss das LDL-Cholesterin ansteigen lassen. So ist ein größeres Risiko für Gefäßablagerungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gegeben. © Fascinadora/Imago
Frau mit Croissants am Frühstückstisch
Die leckeren Hörnchen laden förmlich dazu ein, in den Kaffee getunkt zu werden. Doch gerade Blätterteig-Backwaren wie Croissant enthalten ungesättigte Fettsäuren und Transfette, die einen hohen Cholesterinspiegel begünstigen. © Jo Kirchherr/Imago
Toastbrot mit Schokoladenaufstrich
Süße oder fettige Aufstriche enthalten nicht selten Palmfett, was bei regelmäßigem Verzehr das schädliche LDL-Cholesterin im Körper steigern kann. Dadurch werden Ablagerungen in den Gefäßen gefördert, die diese dann im schlimmsten Fall verstopfen können. Die Folge kann eine gefährliche Thrombose sein, die zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führt. © Monkey Business/Imago
Brot mit Butter und Messer
Wer hingegen regelmäßig das Butterbrot ohne Aufstrich vorzieht, bei dem könnte sich dies ebenfalls über kurz oder lang auf den Cholesterinspiegel schlagen. Butter besteht zu ca. 16 Prozent aus Wasser und 80 bis 82 Prozent aus Milchfett. Dieses setzt sich aus 54 Prozent gesättigten, 23 Prozent einfach ungesättigten und etwa zwei Prozent mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zusammen. Die gesättigten Fettsäuren werden für den Anstieg des schädlichen LDL-Cholesterins im Blut verantwortlich gemacht. Weniger oder keine Butter zu essen, verringert das Risiko von Gefäßablagerungen, Arteriosklerose und demzufolge Herzinfarkt und Schlaganfall. © hecke/Imago
Kokosfett in einer Schüssel
Wer seine Gerichte weniger mit ungesättigten Fettsäuren aus der Butter anbraten möchte, greift möglicherweise zum vermeintlich gesünderen Kokosfett. Doch Achtung: Kokosfett besteht allein zu 92 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Zum Kochen und Anbraten empfehlen sich eher ungesättigte Fettsäuren aus Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Olivenöl. © HeikeRau/Imago
Hotdog mit Wienerwurst, Käse, Gurke
Zum Mittagessen gibt es dann auch mal eine Semmel mit Käse oder Wurst auf die Hand. Was lecker aussieht und auch schmeckt, kann für den Cholesterinspiegel im Körper kritisch werden. Insbesondere Käsesorten mit einem hohen Fettanteil (über 3 Prozent) und fetthaltige Wurstsorten enthalten gesättigte Fettsäuren, die den Lipidgehalt im Blut und in den Gefäßen ansteigen lassen. © matka/Imago
Schale mit Pommes Frites und Ketchup
Oder doch lieber schnell eine Portion Pommes Frites zur Mittagszeit? Pommes enthalten auf 100 Gramm über 2,3 Gramm gesättigte Fettsäuren, was bei regelmäßigem Verzehr die Gefahr von hohem Cholesterin und Gefäßablagerungen verstärkt. Zudem enthalten Fertiggerichte und sogenanntes „Fast Food“, wie Pommes Frites, Pizza und Burger, in der Regel Transfette. Transfette können nachweislich den Cholesterinspiegel erhöhen, Gefäßablagerungen verursachen und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. © Vaivirga/Imago
Rinderbraten mit Gemüse und Kartoffeln
Wie wäre es mal wieder zum Abendessen mit einem herzhaften Roastbeef, dazu Gemüse und Kartoffeln in Butter geschwenkt? Wenn Sie solche Gerichte nur hin und wieder genießen, wird dies Ihrem Cholesterinspiegel möglicherweise nicht schaden. Doch der regelmäßige Verzehr von Fleisch mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren kann Ihr Cholesterin stark ansteigen lassen, sodass das Risiko für Gefäßablagerungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. © Monkey Business/Imago
Pizzastück
Wer dann zum Abendessen doch lieber die Pizza bevorzugt, könnte seinen Gefäßen nichts Gutes tun. Auch hier ist das Maß entscheidend. Hin und wieder eine Pizza schadet dem Cholesterinspiegel nicht nachhaltig, doch bei regelmäßigem Verzehr kann Vorsicht geboten sein, insbesondere wenn es hoch-verarbeitete Pizza ist. Dabei handelt es sich um Tiefkühl- und Fast-Food-Pizzen, die mit anderen verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst und Käse hergestellt werden. Forscher wissen mittlerweile, dass ein hoher Verzehr von hoch-verarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten LDL-Cholesterin und Risiko für Herzerkrankungen verbunden ist. © TonyGravante/Imago
Speiseeis
Was gibt es heute zum Nachtisch oder als Snack zwischendurch? Eis geht bei den meisten fast immer. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, wenn die Eissorten einen hohen Anteil an gesättigtem Fett durch Milch und Sahne enthalten. Neigen Sie zu hohem Cholesterinspiegel, ist angeraten, das Eis besser durch Obst zu ersetzen. © Shotshop/Imago

Sind die LDL-Werte zu hoch, lagert sich immer mehr Cholesterin in den Blutgefäßwänden ab, da Cholesterin als Fett in Flüssigkeit – eben auch in Blut – nicht löslich ist, so die Deutsche Herzstiftung e. V. Ursache für steigende LDL-Werte im Blut sind häufig eine ungesunde, fetthaltige Ernährung.

Hohes Cholesterin: Sind Eier schädlich?

Lange wurde vor dem Verzehr von Eiern in Zusammenhang mit hohem Cholesterin gewarnt. Nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung erhöht Cholesterin aus der Nahrung den Cholesterinspiegel im Blut in den meisten Fällen nur wenig, da der Körper seine eigene Produktion entsprechend anpassen kann. Trotzdem sollte der Genuss von Eiern nicht unüberlegt und in Maßen erfolgen.

Kardiologe Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Laufs des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung e. V. betont, dass es keine allgemeine Empfehlung gibt, wie genau sich Eier auf den Cholesterinspiegel auswirken. „Weil die Cholesterinaufnahme sehr stark von der übrigen Ernährung und anderen Faktoren abhängt und nicht alleine vom Verzehr von Eiern. Die Regulation des Cholesterinspiegels im Blut erfolgt in erster Linie durch die Leber und nicht durch die Ernährung“, so Prof. Dr. Laufs. „Die Bedeutung der Ernährung für Cholesterin und kardiovaskuläres Risiko wird häufig überschätzt. Das Entscheidende zur Risikoreduktion ist die körperliche Aktivität und das Nicht-Rauchen.“

Cholesterin zu hoch: Folge kann eine schwere Thrombose sein – Ursache für Herzinfarkt und Schlaganfall

Dabei sind die Gefäßwände gleich mehrfach gefährdet: Die durch Cholesterin verursachten Ablagerungen (Plaques) verengen die Gefäße – es kommt zur Arteriosklerose. Zudem kann es durch die Plaques zu Entzündungen kommen, die die Gefäßwände schädigen. Chronische Entzündungen können im Übrigen durch bestimmten Tee gelindert werden. Die Zellen versuchen die Entzündungen mithilfe von Blutplättchen und neuem Gewebe zu reparieren. Das hat jedoch zur Folge, dass die Gefäßwände zunehmend enger, starrer und spröder werden. Das Risiko gefährlicher Blutgerinnsel, sogenannter Thromben, steigt enorm. Es kann zu einer Thrombose – einem komplett Blut-undurchlässigen Gefäß – kommen, die nicht selten Ursache für Herzinfarkt und Infarkt im Gehirn (Schlaganfall) ist.

Cholesterin zu hoch: Vier Angewohnheiten, durch die Sie Ihr Blutfett senken können

Was einen hohen Cholesterinspiegel letztlich so gefährlich machen kann, ist die Tatsache, dass sich dieser nicht durch konkrete Symptome bemerkbar macht. Erst, wenn es beispielsweise zum Herzinfarkt kommt, werden mittels der Blutuntersuchung die Cholesterinwerte überprüft. Wer frühzeitig wenige, aber entscheidende Lebensgewohnheiten anpasst, kann schwere Folgen einer Arteriosklerose und letztlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern.

Cholesterinwerte können auch durch Verzicht von Kohlenhydraten gesenkt werden

Menschen mit genetisch bedingten erhöhten Cholesterinwerten (Hypercholesterinämie) erhalten seit vielen Jahren den Ratschlag, ihre Aufnahme von gesättigten Fettsäuren zu reduzieren. Aktuelle Erkenntnisse, auf die sich die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) bezieht, deuten darauf hin, dass es für die Gesundheit möglicherweise vorteilhafter wäre, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Besonders bei einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen könnte eine kohlenhydratarme Ernährung wirksam sein. Diese Empfehlung gilt nicht nur für Menschen mit hohen Cholesterinwerten, sondern auch für diejenigen mit Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Statt sich ausschließlich auf den Verzicht von bestimmten Ölen sowie fetthaltigen Lebensmitteln zu konzentrieren, sollten Personen mit erhöhtem Cholesterin eher auf Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen, reduzieren.

Achten Sie bei erhöhtem Cholesterinspiegel auf vier folgende Faktoren:

  • Bewegen Sie sich regelmäßig und machen Sport: Schnelles Gehen, mindestens 30 Minuten täglich, fünfmal pro Woche, hat bereits einen deutlich positiven Effekt. Insbesondere das „gute“ Cholesterin HDL wird durch Bewegung angehoben, das grundsätzlich die Aufgabe hat, das „schlechte“ Cholesterin LDL an den Gefäßen abzufangen und zu verstoffwechseln. Je mehr HDL im Blut vorhanden ist, desto mehr LDL kann auch abtransportiert werden.
  • Essen Sie bei zu hohen Cholesterinwerten weniger fett- und cholesterinreiche Nahrungsmittel mit gesättigten Fettsäuren wie Butter, Fleisch- und Wurstsorten. Setzen Sie stattdessen eher auf eine Ernährung mit ungesättigten Fettsäuren wie in Raps- und Olivenöl – von letzterem helfen zwei Esslöffel pro Tag. Zudem empfiehlt sich, Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Fleisch, nicht fettreichen Fisch sowie fettarme Milchprodukte zu essen.
  • Sind Sie Kaffeetrinker, trinken sie den Wachmacher eher gefiltert, statt ungefiltert. Das in Kaffee enthaltende Cafestol erhöht die LDL-Cholesterinwerte im Blut. Doch Cafestol bleibt bei gefiltertem Kaffee zum größten Teil im Filter zurück.
  • Rauchen sollten Sie deutlich einschränken oder ganz einstellen. Nikotin in den Zigaretten verengt die Adern, wodurch die Arterien verkalken und die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls steigt.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © firewings/Imago

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