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Vor dem Arztbesuch

Supermarkt-Aufgabe kann Hinweis auf Demenz geben: Der kurze Test erfordert keine Vorkenntnisse

Anzeichen einer möglichen Alzheimer-Demenz können sich bereits Jahre vor der Diagnose zeigen. Ein einfacher Test kann Betroffenen und Angehörigen bereits vorm Arztbesuch Hinweise liefern.

Neben dem Uhrentest zur Demenz-Früherkennung und dem Mini-Mental-Status-Test im Rahmen der Alzheimer-Diagnostik kann auch der sogenannte DemTect-Demenz-Test einen ersten Verdacht bestätigen, den insbesondere Angehörige oder Freunde aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten von Betroffenen mit möglicherweise angehender Demenz hegen. Der psychometrische Test dauert in der Regel lediglich ca. zehn bis 15 Minuten und erfordert keine speziellen Vorkenntnisse, sodass er auch zu Hause durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse können erste Hinweise auf eine mögliche Demenz geben, eine offizielle Diagnose kann jedoch nur ein Arzt stellen.

Alzheimer-Demenz erkennen: DemTect-Demenz-Test kann frühe kognitive Lücken aufdecken

Beim Demenz-Detektions-Test (DemTect) müssen Testpersonen unter anderem 10 Wörter erinnern und Dinge nennen, die es im Supermarkt gibt. (Symbolbild)

Der DemTect-Demenz-Test oder „Demenz-Detektions-Test“ und „Demenz-Detection“ wurde im Jahr 2000 von Wissenschaftlern der Universitätsklinik Bochum und Uniklinik Köln entwickelt und dient als einfaches Mittel, um bereits leichte kognitive Beeinträchtigungen aufzudecken. Durch die darin enthaltenen Aufgaben werden Fähigkeiten wie Gedächtnis, Wortflüssigkeit – das heißt innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums möglichst viele verschiedene Wörter entsprechend einer vorgegebenen Regel zu nennen – und Aufmerksamkeit überprüft. 

Tipps für ein Leben mit Demenzkranken: Warum Angehörige Aggressionen nicht persönlich nehmen sollten

Junger und ältere Mann spielen Schach
Die Diagnose Demenz ist ein Schock für alle Familienmitglieder. Wichtig ist, dass sich besonders die Menschen, die dem Betroffenen nahe stehen, weitestgehend über das Krankheitsbild informieren. So können alle Beteiligten den Prozess der Erkrankung und die damit verbundenen Veränderungen besser einordnen. Denn Veränderungen kommen zwangsläufig bei Demenz auf die Familie zu. Daher ist es auch wichtig, Gewohnheiten der Betroffenen und Dinge, die sie gerne tun, so lange wie möglich aufrecht zu halten. Sei es das geliebte Schachspiel mit dem Enkelsohn, der Stammtisch mit Freunden oder die wöchentlichen Chorproben – was es auch ist, das Ihrem an Demenz erkranktem Familienmitglied Freude bereitet, unterstützen Sie es darin, solange es geht. © Cavan Images/Imago
Familie am Tisch beim Essen
So groß an manchen Tagen der Kummer und die Traurigkeit über das erkrankte Familienmitglied – die Oma, der Opa, der Papa oder die Mama – sein mag, umso wichtiger ist es, dass die Familie näher zusammenrückt und die kleinen Freuden im Alltag sucht. Lenken Sie Ihren Nahestehenden so gut es geht ab, achten Sie jedoch auf einen gleichbleibenden Tagesablauf mit geregelten Abläufen, Mahlzeiten und wenig Überforderung. Schaffen Sie so gut es geht eine entspannte und vertraute Umgebung, in der Sie laute Geräusche vermeiden. Zu viele und belastende Aktivitäten können Menschen mit Demenz verunsichern und nicht selten sogar aggressiv machen. © Monkey Business 2/Imago
Vater und Sohn
So schwer es im Trubel des Alltags sein kann, nehmen Sie sich Zeit für ruhige Momente mit dem Betroffenen. Achten Sie auf eine klare und sanfte Ansprache sowie Körperkontakt durch beispielsweise Hände berühren, über den Rücken streicheln oder in den Arm nehmen – das kann auch beruhigen. Hören Sie zu und sprechen sowie argumentieren Sie auf der Gefühlsebene mit Ihrem Nahestehenden, der an Demenz erkrankt ist, so fühlt sich dieser verstanden, zum Beispiel, „Das macht Dich jetzt ganz unruhig“, „Ich sehe, Du bist jetzt richtig ärgerlich“ oder „Du fühlst Dich ganz alleingelassen, richtig.“ Beginnen Sie ein Gespräch am besten immer mit einer wertschätzenden Aussage, „Das hast Du jetzt richtig gut gemacht“, wie die Alzheimer Gesellschaft e. V. empfiehlt, das schafft vonseiten des an Demenz-Ekrankten Vertrauen, reduziert Ängste sowie Unsicherheiten. © Monkey Business 2/Imago
Frau sitzt mit Mann auf einer Bank
Wichtig und so gut es geht: Bleiben Sie als Angehöriger eines an Demenz-erkrankten Familienmitglieds gelassen. Beziehen Sie die Aggressionen und Gefühlsschwankungen nicht auf sich persönlich. Das Verhalten und die Situation sind sehr belastend, doch letztlich sind es die typischen Symptome der Erkrankung, die Einfluss auf das Wesen des Betroffenen haben. Sobald Sie merken, dass Sie an Ihre Grenzen kommen, suchen Sie sich Hilfe, über den Hausarzt und entsprechende Beratungsstellen. © Monkey Business 2/Imago
Mann streitet mit Frau
Versuchen Sie im Alltag Auseinandersetzungen, Streit und schlechte Stimmung zu vermeiden. Menschen, die an Demenz erkrankt sind, argumentieren häufig in ihrer eigenen Welt, folgen einer anderen Logik und lassen sich nur schwer mit Gegenargumenten überzeugen. Das kann mitunter auch zu schweren Aggressionen den Mitmenschen gegenüber und Kurzschlussreaktionen führen. Lösen Sie als Angehöriger hingegen den Konflikt über Ablenkung, indem Sie ein neues Thema anreißen oder etwas ganz „Banales“ ansprechen. © xfizkesx/Imago
Älterer erwachsener Männchen steht hinter einer traurigen älteren erwachsenen Frau
Versuchen Sie auch in schwierigen Situation und Gesprächen Verständnis aufzubringen und geduldig zu sein. Ihre nahestehende Person verhält sich nicht aus einer Absichtshaltung heraus so. Menschen, die an Demenz erkranken, reagieren häufig nicht mehr verstandesmäßig, vielmehr impulsiv und unkontrolliert. Häufig sind es Ängste, Überforderung, Stress und Unsicherheit, die zu dem aggressiven Verhalten führen. Bleiben Sie unbedingt ruhig, sprechen Sie deutlich und langsam sowie in einfachen, kurzen Sätzen. Wiederholen Sie das Gesagte und geben Sie den Betroffenen ausreichend Zeit zu reagieren. © imageBROKER/Andy Dean/Imago
Ältere Frau mit Mann
Als gesunde Angehörige können Sie Ihrem erkrankten Familienmitglied Orientierung geben. Äußern Sie, wo nötig, Anweisungen, und zwar in einzelnen Schritten hintereinander. Stellen Sie Fragen, die der Erkrankte möglichst einfach, zum Beispiel mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten kann. Vermeiden Sie W-Fragen wie zum Beispiel, „Wie?“, „Wieso?“, „Warum?“, „Wann?“ – das kann schnell zur Überforderung beitragen. Setzen Sie im Verlauf der Erkrankung auf Hilfsmittel wie gut lesbare Hinweisschilder, beispielsweise an den Schubladen, einen Kalender mit dem aktuellen Datum und wichtigen Mitteilungen, große Uhren im Zuhause oder letztlich einen Rollator für bessere Mobilität. Suchen Sie immer wieder den Kontakt zu Ihrem geliebten Vertrauten, das gibt ihm Sicherheit. © Lisa F. Young/Imago
Junge Frau mit älterer Frau am Computer
Unterstützen Sie den Betroffenen in seinen Aktivitäten, wo sinnvoll. Aufgaben wie Einkäufe, Bank-Überweisungen oder anderes können auch gemeinsam getätigt werden, oder Sie als Angehöriger übernehmen es ab einem bestimmten Zeitpunkt der voranschreitenden Demenz-Erkrankung für Ihren Nächsten. Wichtig ist dabei, dass Sie dies erklären und ankündigen, wenn Sie bei Aufgaben unterstützen wollen oder diese übernehmen. So fühlt sich Ihr Familienmitglied weniger bevormundet. © gulliver20 via imago-images.de/Imago
Enkelin und Großmutter schauen ein Fotoalbum an
Unterstützen Sie das Langzeitgedächtnis Ihres Nahestehenden durch positive Dinge: Schauen Sie in der Familie regelmäßig Fotos an, sprechen Sie oft über schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit, so lassen sich so lange wie möglich positive Gefühle bei den Demenz-Betroffenen hervorrufen. © imagebroker/Imago
Person schließt Haustür ab
So hart es zunächst in der Vorstellung sein mag, so wichtig kann es zur Gefahrenreduzierung auch sein: Menschen, die gerade an einer vorangeschrittenen Demenz leiden, verlieren zunehmend die Orientierung. Das kann auch dazu führen, dass sie einfach das Zuhause verlassen und irgendwohin laufen. Daher sollten Sie am besten immer die Haustür von innen absperren, wenn Sie mit Ihrem Nächsten zu Hause sind, und auch andere Familienmitglieder darüber unterrichten, dass diese Gleiches tun. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass mögliche Stolperquellen im Haus oder der Wohnung reduziert werden, um die Unfall- und Verletzungsgefahr zu reduzieren. Menschen mit Demenz verlieren zusehends ihr Zeitgefühl, stehen nicht selten nachts auf und wandeln umher. © sarahdoow/Imago

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Um den DemTect-Test durchführen zu können, sollte der Betroffene gut hören und sehen können. Des Weiteren ist es wichtig, dass der Test in einer ruhigen Umgebung, ohne Störfaktoren und Ablenkung, abgehalten wird. Auch derjenige, der den Test durchführt – etwa ein Angehöriger oder Freund – sollte möglichst ruhig bleiben, klar und deutlich sprechen, freundlich und ohne Wertung zu den Antworten agieren.

DemTect-Test ersetzt keine professionelle Untersuchung und liefert keine Diagnose für Alzheimer-Demenz

Wie auch der Uhrentest und Mini-Mental-Status-Test ersetzt der DemTect-Test zur Früherkennung einer möglichen Demenz keine ausführliche medizinische und psychologische Untersuchung. Die Alzheimer-Demenz-Tests dienen dazu, eine mögliche Demenz bei einem Menschen zu erkennen. Eine ausführliche Diagnostik mit anschließender Diagnose durch einen Facharzt kann keiner der Tests ersetzen.

Hinweis auf Alzheimer-Demenz: DemTect-Test besteht aus fünf Teilen

Anhand der Gedächtnistests kann erkennbar gemacht werden, wie sehr das Denk- und Erinnerungsvermögen bei Betroffenen bereits eingeschränkt ist. Auch der Verlauf der Erkrankung lässt sich anhand dieser Tests dokumentieren, nach Angaben der Alzheimer Forschung Initiative e. V. Die verschiedenen psychometrischen Tests beinhalten Fragen und kleine Aufgaben, die einem gesunden Menschen oft als sehr einfach erscheinen mögen. Für Menschen mit angehender Demenz sind sie jedoch bereits eine echte Herausforderung. Der Demenz-Detektions-Test (DemTect) besteht aus folgenden fünf Teilen:

  • Aufgabe 1: Wortliste wiederholen
    Testperson soll eine gesprochene Liste von zehn Wörtern, unabhängig der Reihenfolge, nach Nennung durch den Tester wiedergeben.
  • Aufgabe 2: Zahlen und Zahlwörter umwandeln
    Genannte Zahlen sollen als Wörter niedergeschrieben werden, zum Beispiel „5“ als „Fünf“ und „219“ als „Zweihundertneunzehn“ sowie „Zweitausendsiebenundzwanzig“ als „2027“ und „Sechshunderteinundachtzig“ als „681“ benennen.
  • Aufgabe 3: Supermarkt-Aufgabe
    Innerhalb einer Minute sollen von der Testperson so viele Produkte (max. 30) wie möglich genannt werden, die es in einem Supermarkt gibt.
  • Aufgabe 4: Zahlenfolge rückwärts wiederholen
    Eine Zahlenreihe wie „4-5-6“ soll in umgekehrter Reihenfolge durch die Testperson wiederholt werden, das heißt „6-5-4“ usw.
  • Aufgabe 5: Wortliste aus Aufgabe 1 wiederholen
    Die Testperson soll so viele Wörter wie möglich aus Aufgabe 1 erneut benennen.


    Quelle: Online-Portal Pflege

Für jeden Teil des Tests wird eine Punktzahl ermittelt, die gemäß einer Umrechnungstabelle in Abhängigkeit des Alters der Testperson umgewandelt wird. Die Punkte werden abschließend addiert und anhand einer Skala gewichtet.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © imagebroker/Imago

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