Studie zeigt beachtliche Zahlen
Corona-Impfungen haben allein in Europa Millionen Menschen das Leben gerettet
Für viele Menschen gehört Corona und Covid-19 der Vergangenheit an, die meisten haben die Pandemie-Zeit verdrängt. Dennoch ist das Thema immer wieder präsent, sei es durch die brisanten Protokolle des Corona-Krisenstabs des RKI oder andere Zahlen und Theorien. Nun wurde eine interessante Studie veröffentlicht: Demnach konnten durch Impfungen Millionen Leben gerettet werden.
Das Coronavirus sei in der Welt nach wie vor „sehr präsent“ und zirkuliere „in allen Ländern“, das erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Zusammenhang mit Dutzenden Corona-Erkrankungen von Olympia-Athleten und warnt vor einer weiteren Ausbreitung. WHO-Daten aus 84 Staaten zeigten, dass die Zahl der positiv Getesteten in den vergangenen Wochen zugenommen habe, Europa sei besonders betroffen.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Die Corona-Impfungen retteten mehr Leben als angenommen. Das geht aus einer neuen Erhebung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, die jetzt im Fachblatt „The Lancet“ erschien. Demnach konnten allein in Europa zwischen Dezember 2020 und März 2023 59 Prozent, das sind umgerechnet etwa 1,6 Millionen Menschen über 25 Jahren direkt durch die Corona-Impfung gerettet werden. „96 % der geretteten Leben waren 60 Jahre oder älter und 52 % waren 80 Jahre oder älter; durch die erste Auffrischungsimpfung wurden 51 % der Leben gerettet und 60 % wurden während des Omikron-Zeitraums gerettet“, heißt es wörtlich.
Vor allem auf neue Varianten sei man durch die Impfungen bzw. Auffrischungsimpfungen gut vorbereitet gewesen, deshalb sei ein Großteil gerettet worden, seit Omikron in Europa auf dem Vormarsch ist. In der retrospektiven Überwachungsstudie sei die Zahl der direkt geretteten Leben nach Altersgruppe, Impfstoffdosis und Zeitraum der zirkulierenden besorgniserregenden Variante (VOC) auf regionaler und nationaler Ebene - Daten aus 34 von 54 Ländern - geschätzt worden.
„Diese beachtliche Zahl unterstreicht nicht nur die Wirksamkeit der Impfstoffe bei der Verhinderung von COVID-19-bedingten Todesfällen, sondern auch die zentrale Rolle organisierter Kampagnen bei der Sicherstellung des Zugangs zu Impfstoffen und ihrer Inanspruchnahme“, bewerten die nicht an der Studie beteiligten Forscher Oliver Watson und Alexandra Hogan vom Imperial College London die Daten.
Auch aufgrund dieser Zahlen betont die WHO, dass vor allem Risikogruppen wie Beschäftigte im Gesundheitswesen und Menschen über 60 Jahren ihre Impfung auffrischen sollten, sofern sie dies nicht in den vergangenen zwölf Monaten bereits getan hätten. „In den vergangenen zwei Jahren gab es einen dramatischen Rückgang bei der Impfabdeckung. Das muss schnell geändert werden“, sagte Van Kerkhove, Leiterin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorsorge, vor wenigen Tagen.
Dazu passt auch die Interpretation der oben genannten Studie: „In fast 2,5 Jahren wurden durch die COVID-19-Impfung die meisten Leben bei älteren Erwachsenen durch die erste Auffrischungsdosis und während des Omikron-Zeitraums gerettet, was die Bedeutung einer aktuellen Impfung bei den am stärksten gefährdeten Personen unterstreicht.“ (mz)