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So hoch ist die Nachfrage

Vor den großen Volksfesten: Wie sinnvoll ist der neue Corona-Impfstoff? Das sagen Experten

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Wie hoch ist die Nachfrage nach den Corona-Impfungen? (Symbolbild)

Vier Jahre ist es her, seit die Corona-Pandemie die Welt im Griff hatte. Seitdem ist das Virus mehrere Male mutiert. Deshalb gab es mehrere neue Impfstoffe. Jetzt wird wieder ein neuer Impfstoff angeboten. So groß ist die Nachfrage.

von Cordula Wildauer/Patricia Huber/Christa Latta/Nicholas Bettinger/Michael Bartel/Heike Duczek/Manuel Hinmüller

Rosenheim/Bad Aibling/Mühldorf/Wasserburg/Chiemgau – „Geimpft oder genesen“ musste man sein, wenn man sich in der Corona-Pandemie mit anderen Leuten treffen wollte. Heute sind alle Impfzentren geschlossen, die Maskenpflicht wurde aufgehoben. Trotzdem entwickelt sich das Virus weiter. Nun gibt es einen neuen Impfstoff. Dieser kann schon seit dem 6. August bestellt werden. So reagieren Patienten, Ärzte und Apotheker in der Region.

„Wissen nicht, ob das Corona-Virus wieder gefährlich wird“

„Bei uns gibt es seit Mai keine Nachfrage mehr nach Impfungen“, sagt Ärztin Petra Jas, die ihre Praxis in Rosenheim hat. Der Grund dafür seien für sie die Sommerferien. „Für viele Menschen scheint Corona weit weg zu sein“, sagt sie. Jas sieht das aber kritisch. „Wir wissen nicht, ob das Corona-Virus wieder gefährlich wird“, sagt sie. Allerdings hätten einige Patienten bereits auch nach dem neuen Impfstoff gefragt, der im August geliefert werden soll. Besonders chronisch Kranke und Menschen über 60 Jahren seien auf den Impfstoff angewiesen.

Der Rosenheimer Apotheker Dominik Simon der Heilig-Geist Apotheke sei ebenfalls nicht wegen der Corona-Impfung besorgt. „Wichtiger ist das Thema Arzneimittelversorgung“, sagt er. Er wünscht sich, von der Politik diesbezüglich ernst genommen zu werden.

„Die Nachfrage angesichts des neuen Impfstoffs von Kunden, aber auch von Arztpraxen ist verschwindend gering“, sagt auch Ulrike Bayer, Inhaberin der Frühlings-Apotheke Bad Aibling. Dass sich daran ab Montag, 12. August, etwas ändert, damit rechnet sie nicht. Ab diesem Tag sollen die ersten Lieferungen des neuen Impfstoffs in den Apotheken und Praxen ankommen.

Auch Michael Iberer, Erster Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Rosenheim, hat bereits bestellt und erwarte die Lieferung demnächst. „Die Impfung, die in den nächsten zwei bis drei Wochen verfügbar wird, sollte bis zum Winter durchgeführt worden sein“, sagt Iberer. Er rate nach STIKO-Empfehlung allen Patienten über 60, Schwangeren und nicht vollständig Geimpften zur Impfung. Darüber hinaus sollen Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Mitarbeiter im Gesundheitsdienst und Personen mit Vorerkrankungen, die gefährdet sind, einen schweren Covid-Verlauf zu haben, zur Auffrischung kommen, wenn die letzte Impfung oder Erkrankung länger als zwölf Monate zurückliegt. Die Nachfrage nach Covid-Impfungen sei derzeit aber noch überschaubar.

„Wichtiger ist das Thema Arzneimittelversorgung“

Von den jüngst wieder häufiger auftretenden Infektionen mit dem Corona-Virus habe auch Ulrike Bayer etwas mitbekommen, sei es, dass durch Kunden mit Symptomen oder durch Patienten, die bereits positiv diagnostiziert waren. „Viele haben auch vorbildlich eine Maske in der Apotheke getragen. Es gibt aber auch jene, die uns mitteilen, dass sie infiziert sind und keine Schutzvorkehrungen vor dem Betreten treffen“, so die Apothekerin.

„Wir haben noch keinen neuen Corona-Impfstoff bestellt, es gibt derzeit auch keine Nachfragen von Patienten“, heißt es vom Mühldorfer MVZ Isental in Schwindegg. In der Stadt-Apotheke Neumarkt-Sankt Veit von Christina Beckel war es am Montagmittag, 5. August, ebenfalls noch ruhig: „Bis dato haben auch die Praxen bei uns nichts bestellt“, sagt sie. 

In der Marien-Apotheke in Prien ist genau eine Bestellung eingegangen, wie eine Mitarbeiterin auf Anfrage mitteilte.
Auch in der Katharinen-Apotheke in Prien sei das Bestellverhalten „mäßig“, wie Inhaberin Angelika Mautes erklärte. „Wir haben ein paar Bestellungen, aber natürlich ist das nicht zu vergleichen mit den Zahlen während der Pandemie.“ Mautes fügt aber hinzu: „Jetzt ist Urlaubszeit und wenn man die aktuellen Corona-Zahlen vergleicht, kann das schon sein, dass es etwas mehr wird.“ Ob die Bestellungen in nächster Zeit zunehmen könnten, lasse sich somit schwer sagen.

„Bürger sind nicht sehr besorgt“

Auch Melanie Kretschmar, Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbands Traunstein, kann in ihrer eigenen Hausarztpraxis keine große Nachfrage nach neuen Impfstoffen verzeichnen. „Die Bürger sind im Moment nicht sehr besorgt wegen möglicher Infektionen“, sagt die Ärztin. Festzustellen sei allerdings, dass wieder vermehrt getestet werde. „Patienten fragen deshalb aber nicht vermehrt nach Impfungen.“ Auch von ihren Kollegen habe sie diesbezüglich keine Rückmeldungen bekommen. „Wir haben zwar einen Hausärztekreis und diskutieren dort auch die fachlichen Themen“, die Nachfrage nach neuen Impfungen sei allerdings bisher nicht präsent, führt die Hausärztin aus.

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